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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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wohl bei den Eiern, Cal“, stellte Clio fest und legte Kümmerehen schützend die Hand auf den Kopf. Keine der beiden schien dagegen zu sein, dass ich Kalis Angebot annahm, aber sie waren auch nicht diejenigen, die ihr letztlich einen dicken Gefallen schuldig sein würden.
    Ich holte tief Luft und versuchte, mich trotz meiner Besorgnis zu entspannen, doch da war nichts zu machen. „Gut. In Ordnung. Ich stehe tief in deiner Schuld“, sagte ich kraftlos. „Das ist es mir wert, meinen Vater und meine Schwester zu retten.“
    „Und du machst nicht in letzter Minute einen Rückzieher?“, fragte Kali.
    „Keine Rückzieher.“ Ich nickte.
    Kali kam auf mich zu, wobei sie die bewusstlosen Gopis, über die sie hinwegstieg, kaum zu bemerken schien. Ihre Lippen waren zu einem sichelförmigen Lächeln gekrümmt. Als sie an Indra vorbeikam, streckte er den Arm aus und versuchte, den Saum ihres Duschvorhangs zu berühren, doch sie machte einen Bogen um ihn, als wäre er niederster Abschaum. Er errötete vor Scham.
    Ohne unsere Umgebung irgendwelcher Aufmerksamkeit zu würdigen, bohrte Kalis Blick sich mit der Intensität eines Hochenergie-Lasers in meine Augen. Plötzlich hatte ich eine sehr viel klarere Vorstellung davon, wie ein Reh sich fühlte, wenn es im Licht zweier Autoscheinwerfer erstarrte. Noch immer lag das unheimliche kleine Lächeln auf ihrem Gesicht. Sie streckte mir die Hand entgegen, doch anstatt unsere Abmachung mit einem Handschlag zu besiegeln, holte sie eine winzige Nadel aus ihrer dunklen Haarmähne hervor und bohrte die Spitze tief ins Fleisch meines Handballens.
    „Au!“, quiekte ich und versuchte, mich ihrem Griff zu entziehen, doch sie hielt meine Hand fest. Flink stach sie sich selbst in die Hand, auf der sich ein dicker Blutstropfen bildete. Dann presste sie unsere Hände fest aufeinander. Dieses komische Blutritual sollte unsere Abmachung offenbar magisch besiegeln.
    „Jetzt sind wir durch die Kraft des Blutes aneinander gebunden, bis du deine Schuld bei mir beglichen hast. Und danach … wer weiß“, fügte sie geheimnisvoll hinzu.
    Dann ließ sie meine Hand los. Ich schaute missmutig auf den verschmierten Blutfleck auf meinem Handballen herab. Allein vom Anblick solcher Hämoglobinverschwendung wurde mir schwindelig.
    „Dir ist hoffentlich klar, wie unhygienisch so etwas ist.“ Ich holte ein Feuchttuch aus der Gesäßtasche und wischte mir das Blut ab, was meiner Wohltäterin lediglich ein weiteres unheimliches Lächeln entlockte.
    „Du hast nicht zufällig noch so eins dabei?“, fragte Kali mit einem Blick auf das Feuchttuch, dass ich zusammengeknüllt und in meine Hosentasche gesteckt hatte – Indras Filmstudio mochte verdammt „cool“ sein, aber einen Mülleimer hatte ich noch nicht entdeckt.
    Ich lächelte, holte ein weiteres Zitronenduftpäckchen aus der Tasche und warf es Kali zu. „Davon habe ich immer ein paar dabei. Man weiß nie, wann man mal etwas Ekliges anfassen muss.“
    Kali nickte zustimmend, packte das kleine Feuchttuch aus und wischte ihre blutige Hand ab.
    „Ist meine Schuld damit abgegolten?“, fragte ich hoffnungsvoll, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass die Antwort „nein“ lauten würde.
    „Das hättest du wohl gern.“ Ein teuflisches Lächeln umspielte Kalis dunkelrote Lippen. Jemand zupfte an meinem Hosenbein, und als ich hinabschaute, sah ich Indra, der noch immer auf den Knien kauerte und mich mit vorgetäuschter Dankbarkeit anstrahlte.
    „Vielen Dank, Madame Tod.“
    Ich sage deshalb „vorgetäuscht“, weil zu erkennen war, dass Indra sich trotz seines blendenden Lächelns höchst ungern bei mir bedankte. Er war vielleicht hübsch anzusehen, aber hinter seiner atemberaubenden Fassade verbarg sich ein selbstsüchtiger kleiner Scheißkerl, der es hasste, sich überhaupt jemals bedanken zu müssen, bei wem auch immer.
    „Nichts zu danken.“ Ich hielt ihm in einer freundschaftlichen Geste die Hand hin, was er prompt ignorierte.
    Nun, ich hatte mir ohnehin denken können, dass Indra und ich keine Busenfreunde werden würden, ob ich ihm nun hundert Gefälligkeiten erwies oder keine. Auch egal. Wozu brauchte man noch Feinde, wenn man Freunde wie ihn hatte?
    „Also, kommen wir hier jetzt langsam in die Gänge oder nicht?“, wollte Kali gähnend wissen. Ich schaute zu Indra, um zu erfahren, wie es nun weitergehen würde, doch er war fort. An seiner Stelle stand Mr. Stepptanzschuh und starrte mich finster an. Sein frettchenhaftes kleines Gesicht

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