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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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Clios Blick.
    Meine Schwester zeigte auf Kali und formte lautlos die Worte: „Die hat’s voll drauf!“
    Da musste ich Clio zustimmen. Die wütende Kali bot trotz Duschvorhang einen ziemlich beeindruckenden Anblick. Sie war definitiv die Sorte Göttin, die man bei einem Kampf auf seiner Seite wissen wollte.
    „Tu was“, flehte Indra, „s onst kriegst du den Schaum nicht!“ Die letzten Worte sagte er in einem so fordernden – geradezu unverschämten – Tonfall, dass ich mich am liebsten umgedreht und ihm eine reingehauen hätte. Ich hasse es, herumkommandiert zu werden (zumindest von Leuten, die mich nicht bezahlen), und wenn jemand versucht, mich dabei auch noch zu manipulieren, dann sollte dieser Jemand sich besser in Acht nehmen.
    „Ach, Entschuldigung, meinst du mich?“, wandte ich mich an Indra, der schutzsuchend hinter einem Stück Kulisse kauerte. „Ich habe dich nämlich nicht ganz verstanden. Hast du gesagt, dass ich ‚den Schaum nicht kriege’?“
    „Genau! Du kriegst den Schaum nicht, wenn du sie nicht aufhältst.“ Sein Gesichtsausdruck entsprach exakt dem eines verwöhnten Vierjährigen, der gleich einen Wutanfall kriegen würde.
    „He, Kali.“ Ich kehrte Indra den Rücken zu und sah, dass Kali siegreich über den Gopis aufragte. Ihr dunkles Haar war zu einer wilden Mähne gesträubt. In einer Hand hielt sie ein Büschel künstlich verlängerter Haare als Trophäe.
    „He, weißes Mädchen, gefällt dir mein Haar?“
    Ich war mir nicht sicher, ob sie das Haar auf ihrem Kopf meinte oder das Gopi-Haar in ihrer Hand, also nickte ich einfach. „Tolles Haar.“
    Sie lächelte mich an. „Es ist gar nicht so übel, aus dem Badezimmer beschworen zu werden, wenn man zum Abschied eine nette Trophäe kriegt.“
    „Das sehe ich ganz genauso“, erwiderte ich. „Also hör mal, wegen der Sache mit der ‚Beschwörung’ …“
    Sie schaute mich erwartungsvoll an. „Ja?“
    „Nun, da du diejenige bist, die mir meine dummen Aufgaben gestellt hat, weißt du ja sicher, dass ich mir diesen blöden Meeresschaum von Indra holen muss …“
    „Ach, das stand auf dem Pergament? “
    „Wie bitte?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Wir wissen nie, was auf dem Ding draufsteht. Die Aufgaben ändern sich je nach Bewerber. Wir sind nur Boten. Kleine Fische.“
    Klingt logisch, dachte ich. Aber warum ist das Ding auf Griechisch, wenn allgemein bekannt ist, dass ich nur Englisch kann? Dummes Pergament.
    „Ich würde euch nicht direkt als kleine Fische bezeichnen“, sagte ich, belustigt über ihre Wortwahl. „Wie dem auch sei, ich habe dich aus einem ganz einfachen Grund hergerufen: Dieser Dreckskerl da“ – ich zeigte auf Indra, der sich noch immer wie ein kleiner Junge hinter mir verkroch – „will mir den benötigten Meeresschaum nicht geben, wenn ich dich nicht dazu kriege, ihm einen Gefallen zu tun.“
    Kali hob eine Braue.
    „Und der Gefallen besteht darin, äh …“ Ich kam mir ziemlich dumm vor. „Weißt du, Indra dreht einen Film, sein Meisterwerk, und er meint, du wärst sein ‚Kronjuwel’ – wie er es ausdrückt.“
    Kali wandte ihre Aufmerksamkeit Indra zu. „Du möchtest, dass ich in deinem Film mitspiele, Somasäufer?“
    Indra schaute hilfesuchend zu mir, und ich bedachte ihn mit einem ermunternden Lächeln, obwohl es mir körperlichen Widerwillen bereitete, ihm überhaupt helfen zu müssen.
    „Bitte, mein Film ist zum Scheitern verurteilt, wenn ihm nicht die Huld deiner Schönheit zuteilwird“, erklärte er feierlich und kroch auf den Knien auf sie zu, die Hände flehend vor der Brust verschränkt. Sein Blick huschte über die bewusstlosen Gopis, die überall im Filmstudio verstreut lagen. „Jene dort …“ – er wies auf die Gopis – „… sind nur Schattenbilder deiner Pracht, oh große Göttin der Zerstörung.“
    Kali lachte höhnisch und drehte sich dann mit einem verschlagenen Lächeln auf den Lippen zu mir um. „Du sollst eines wissen, weißes Mädchen: Wenn ich das hier tue, wenn ich mich für dich an diesen suchtkranken Angeber verkaufe, stehst du so tief in meiner Schuld, dass du nichts mehr zu lachen hast.“
    Ich schluckte schwer. Instinktiv wusste ich nur eins: Ich wollte nicht in Kalis Schuld stehen. Es war schlimm genug, dass Zerberus was bei mir gut hatte. Die Vorstellung, dass mein Dispokredit in der Unterwelt sich dem Limit annäherte, gefiel mir gar nicht. Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich sonst an den Meeresschaum kommen sollte.
    „Da hat sie dich

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