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Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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aufgestockt werden …«
    »Schweig!«, gebot mir Nephthys und hob den Stab, bis er direkt auf mein Herz zeigte – kein besonders gutes Zeichen. Ich kam zu dem Schluss, dass es angesichts der Lage tatsächlich das Beste wäre zu schweigen.
    »Ich nehme diesen Körper«, sagte Nephthys erneut, senkte den Stab und kam auf mich zu.
    Sie streckte eine lange, knochige Hand aus und hob mein Kinn, sodass sie mir in die Augen schauen konnte. Und dann, ehe ich wusste, wie mir geschah, wurde ich am Gesicht hochgehoben. Ich wehrte mich gegen Nephthys’ Griff, aber sie war viel stärker als ich, und ich hatte ihr nichts entgegenzusetzen.
    »Callie!«, kreischte Clio und griff nach meinem Ann, doch Anubis und Bata stürzten sich sofort auf sie und zogen sie von der Bank und von mir weg. Jarvis hatte genug damit zu tun, Daniel festzuhalten, und er konnte mir sowieso nicht helfen.
    Nephthys schaute mir tief in die Augen, und ihre tiefschwarzen Iriden sahen aus wie zwei leuchtende Seen aus Leere. Das Gefühl, das sie in mir auslösten, war nicht direkt Grauen, aber es war ziemlich nah dran. Genau genommen fühlte es sich eher an, als schrumpelte meine Seele angesichts der intensiven Trostlosigkeit, die ihre bodenlosen Augen ausstrahlten, einfach zusammen.
    Ich glaube, das trifft es ziemlich gut.
    Jetzt wusste ich, warum ihre Kinder solche Angst vor ihr hatten. Sie war mit Abstand die Furcht einflößendste Göttin, die mir jemals begegnet war – und ich hatte in den letzten paar Monaten durchaus einige dieser Damen kennengelernt.

    Sie spie mir die Worte ins Gesicht. Ich hatte keine Ahnung, was sie bedeuteten, doch aus dem Zusammenhang folgerte ich, dass sie wahrscheinlich weder freundlich noch aufbauend gemeint waren.
    Mit einem Mal spürte ich, wie etwas Brennendes mein Brustbein durchbohrte, und ich schrie, als sengender Schmerz meinen Leib durchschoss. Nephthys’ Augen funkelten vor Erregung, während sie mir den Stab tiefer in die Brust und bis ins Herz stach. Ich schaute an mir herab, und beim Anblick des großen Ebenholzsteckens, der zwischen meinen Rippen hervorragte, wurde mir übel.
    »Bitte«, ächzte ich, während mir das Blut aus dem Mund quoll, an meinem Kinn herablief und an meinen baumelnden Beinen vorbei zu Boden rann.
    schrie Nephthys und warf dabei den Kopf in den Nacken, sodass ihre Stimme zum Himmel emporschallte.
    Ein Gefühl der Benommenheit erfasste mich, als mein Herz zu schlagen aufhörte und das Zappeln meiner Beine erlahmte. Ich konnte nur noch Nephthys anstarren, während mein Körper mir langsam den Dienst versagte.
    »Atme aus!«, befahl die Göttin mir, doch mit meinem letzten bisschen Kraft schüttelte ich den Kopf.
    »Atme aus!», kreischte sie und bohrte mir den Stab tiefer in den Leib.
    Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und öffnete den Mund. Gegen meinen Willen entrang sich meiner Kehle ein Schmerzensschrei. Nephthys lächelte und zeigte dabei eine Reihe spitzer, gelber Zähne. Plötzlich kam eine lange Zunge aus ihrem rosa Mund und schlängelte sich mir mit kaum gezügelter wilder Gier entgegen.
    Ich wusste genau, wo sie mit dieser Zunge hinwollte. Deshalb versuchte ich den Mund zu schließen, um sie auszusperren, aber sie war zu schnell. Ich würgte, als ich spürte, wie ihre feuchte, warme Zunge sich geschickt durch meinen Mund tastete und schließlich tief in meine Speiseröhre herabglitt.
    Etwas in mir zerriss, und ich wurde von dem bizarren Gefühl erfüllt, dass mein Körper in zwei Hälften geteilt würde. Dann zog sich Nephthys Zunge so unvermittelt, wie sie in mich eingedrungen war, zurück und verschwand wieder zwischen ihren Lippen.
    Nephthys beugte sich vor, und ich spürte ihren heißen Atem im Gesicht. »Du gehörst mir.«
    Sie öffnete erneut den Mund, und diesmal roch ich den fauligen Gestank ihrer verrotteten Seele, die in Form eines stinkenden Gaswölkchens aus ihrem Mund hervorplatzte und sich verstohlen auf meine Lippen zubewegte.
    »Nein!«
    Nephthys’ Blick zuckte zu ihrer Rechten, aber es war zu spät. Senenmut war bereits über ihr. Sie versuchte ihren Stab aus mir herauszuziehen, um ihn abzuwehren, doch er prallte gegen sie und drückte sie zu Boden.
    Ich fiel auf den Rücken. Nephthys’ Stab steckte immer noch in mir drin, während ich auf dem Boden lag und spürte, wie all meine Sinneswahrnehmungen intensiver wurden. Die Sterne am Nachthimmel über mir schienen heller, als ich es je gesehen hatte. Ich hörte das kühle Rauschen der Wellen von unten, nur

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