Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
Vom Netzwerk:
diesmal ließ ich sie einfach fließen.
    »Ich dachte, ihr wärt tot«, flüsterte ich mit zugeschnürter Kehle.
    »Wir dachten auch, dass du tot wärst«, sagte Clio, während sie mich losließ. »Bastet hat mich erwischt, noch bevor du weg warst, und sobald Kali Kümmerehen geholt hatte, hat dieses Katzenvieh sich auch noch Jarvis geschnappt. Danach hat sie uns zu Anubis und Bata in den Keller gesteckt.«
    Tja, jetzt wusste ich zumindest, dass die echte Clio doch nicht auf Paris Hilton stand. Puh!
    »Sie wollen unsere Körper stehlen«, meldete sich Jarvis zu Wort, während er sich auf die andere Seite neben Daniel setzte und mir einen Teil seines Gewichts abnahm. »Weil wir unsterblich sind – und weil sie glauben, dass du eines Tages den Vorsitz der Jenseits GmbH übernehmen wirst.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Es war so dumm von mir, das nicht eher zu sehen.«
    »Es ist nicht deine Schuld, Cal«, erwiderte Clio. »Bastet hat uns alle reingelegt …«
    Plötzlich wurden wir von einem Donnerschlag unterbrochen, der über unseren Köpfen widerhallte. Wir blickten – mit Ausnahme des komatösen Daniels – auf und sahen, dass der Nachthimmel von umherzuckenden grünen Energiewellen erfüllt war, die ein bisschen an das Nordlicht bei klarem Wetter erinnerten.
    »Was um alles in der Welt …«, setzte Jarvis an, doch ein weiterer Donnerschlag verschluckte seine Worte.
    Ich schaute zu, wie Bastet und die Schakalbrüder sich lang auf dem Boden ausstreckten und die Gesichter in den Dreck drückten. Ein weiterer Donnerschlag zerriss die Luft und sandte ein Knistern durch den Äther, von dem mir die Haare elektrifiziert zu Berge standen. Ich sah den großen roten Vogel mit dem nachtschwarzen Schnabel über uns am Himmel kreisen.
    »Schaut!«, sagte Clio und zeigte auf den Vogel, der noch ein paar Kreise zog und dann herabstieß. Clio und ich duckten uns, als er über unsere Köpfe sauste und außerhalb des Knochenmehlkreises auf dem Boden landete.
    Der Vogel schrie und stieß sich nach vorne ab. Seine Krallen hatten kaum eine Sekunde den Boden berührt, da begann er, sich zu verwandeln. Sein Leib zog sich wie Knete in die Länge und bildete die Gestalt einer herrschaftlichen Dame in roten Gewändern, deren schwarzes Haar ihr über den Rücken fiel.
    »Nephthys«, hauchte Jarvis und starrte die wunderschöne Frau an, die hoch aufgerichtet vor uns stand.
    Ihr Gesicht war weiß wie Alabaster, und ihre geschwungenen Brauen verliehen ihrem Gesicht einen beinahe überraschten Ausdruck. Ihre hohen Wangenknochen zeichneten sich rasiermesserscharf ab, und ihr rosa Schmollmund hatte die Farbe japanischer Kirschblüten. In der Hand hielt sie einen langen, schwarzen Stab, der eher wie eine Waffe als wie eine Gehhilfe aussah. Er war aus purem Ebenholz geschnitzt, und der Vipernkopf an der Spitze wirkte so lebensecht, dass es sich auch um eine echte, in schwarze Farbe getauchte Schlange hätte handeln können.
    Bastet und ihre Brüder waren sofort auf den Beinen und näherten sich der Göttin mit erkennbarer Vorsicht.
    »Oh, große Mutter, wir haben dich nicht erwartet, sonst hätten wir Vorbereitungen …«, schnurrte Bastet, doch Nephthys starrte die Katze nur finster an.
    »SCHWEIG!«
    Erneut beobachtete ich, wie die drei Geschwister sich voller Ehrfurcht und – wenn ich nicht völlig danebenlag – nicht ohne Angst in den Staub warfen.
    »Wir wollten dich nicht erzürnen, Mutter«, sagte Bastet, das Katzengesicht in den Schmutz gedrückt.
    Nephthys antwortete nicht, sondern ging nur zornig vor ihren drei unartigen Kindern auf und ab.
    »Mutter?«, quiekte Anubis, und ich musste beinahe kichern, als ich an die kraftvolle, Furcht einflößende Stimme dachte, die ich sonst aus seinem Mund vernommen hatte.
    Nephthys blieb vor der tief buckelnden Bastet stehen. Sie hob ihren Ebenholzstab und legte ihn auf den Hinterkopf der Katze. Ich hätte am liebsten losgejubelt. Endlich würde jemand dieser gottverdammten Katzenkönigin zeigen, wer hier das Sagen hatte!
    »Diese dort gehört mir.«
    Ich starrte Nephthys mit offenem Mund an, als sie den Stab von Bastets Kopf hob und damit auf mich zeigte.
    Jetzt will Bastets Stiefmutter meinen Körper? Himmel, warum zum Teufel bin ich denn neuerdings so heiß begehrt?
    »Hört mal«, sagte ich, »denkt noch mal drüber nach, ob ihr wirklich an meiner Stelle sein wollt. Ich habe einen blöden Job, den ich nicht besonders mag, eine klitzekleine Wohnung, und meine Garderobe könnte auch ein bisschen

Weitere Kostenlose Bücher