Benson, Amber - Jenseits GmbH 2 - Einmal Tod ist nicht genug
Kopfschmerzen.
»Und, machst du dir immer noch einen Kopf, mich mit all den Sorgen zu belasten, von denen die Rede war?«, zog ich ihn auf.
Er seufzte. »Ja und nein. Wie ich sehe, bist du ziemlich gut darin, mit dem härteren Kram fertigzuwerden, aber das, was ich vorhabe, ist eine ernste Sache, und ich will nicht, dass du darin verwickelt wirst.«
»Warum überlässt du nicht einfach mir die Entscheidung darüber, was gut für mich ist?«, erwiderte ich. »Daniel, hab ein wenig Vertrauen …«
Ich konnte sehen, wie schwer es ihm fiel, in seiner Wachsamkeit nachzulassen und darauf zu vertrauen, dass andere Leute (oder Götter) ihn nicht bloß für ihre eigenen teuflischen Pläne einspannen wollten.
»Ich gehe in den Himmel, Callie, und ich werde Gott darum bitten, mir die Hölle als Protektorat zu überantworten, bis ich einen Weg finde, den Teufel zum Rücktritt zu bewegen«, sagte Daniel. »Er ist ein Mistkerl. Jetzt, da du Zerberus und ein paar andere Höllenbewohner kennengelernt hast, wirst du wohl wissen, was ich meine.«
Allerdings wusste ich das.
Als Kümmerchen nach der Zeit bei ihrem Vater zurückgekehrt war, hatte sie Clio und mich darüber aufgeklärt, wie schlimm es dort unten wirklich zuging. Das hatte mir natürlich umso mehr verdeutlicht, dass ich dringend meinen Arsch hochkriegen und mir überlegen musste, wie ich dieses Treffen mit Gott arrangieren sollte, das ich Zerberus versprochen hatte.
Doch vielleicht, nur vielleicht, wusste ich nun einen Weg, um die Sache in Gang zu bringen. Ich musste nicht mal eine Minute nachdenken, um zu dem Schluss zu gelangen, dass ich Daniel um einen Gefallen bitten würde.
»Ähm, ich weiß, dass das eine komische Frage ist, aber kann ich mitkommen?«
»Du willst mich in den Himmel begleiten?«, wollte er verwirrt wissen.
Ich nickte.
»Warum?« Er starrte mich an.
»Weil ich einem Freund versprochen habe, bei Gott ein gutes Wort für ihn einzulegen. Und ich glaube, meine Bitte passt bestens zu dem Grund, aus dem du mit Gott sprechen möchtest … der Freund, um den es geht, ist nämlich Zerberus.«
Daniel lachte. »Ehrlich? Ist das ein Witz?«
Ich schüttelte den Kopf. »Also, kann ich mit?«
»Es wäre mir ein Vergnügen, dich in den Himmel zu geleiten«, sagte Daniel mit einem breiten Grinsen im Gesicht, »doch zuerst möchte ich dich etwas fragen …«
Er stockte und schaute nervös auf seine Hände herab.
»Was?« Ich berührte ihn am Arm.
Daniel schaute zu mir auf. Seine dunklen, hungrigen Augen fingen meinen Blick ein, gaben ihn nicht wieder frei, und ich erzitterte.
»Calliope Reaper-Jones, darf ich dich küssen?«
Ich konnte bloß nicken.
Er beugte sich vor, und seine Lippen waren nur Zentimeter von meinen entfernt, als er flüsterte: »Du bist sogar noch schöner, als ich dich in Erinnerung habe.«
Und dann nahm er meinen Mund mit dem seinen in Besitz -und es war der süßeste, intensivste Kuss, denn ich jemals erlebt hatte.
»Noch mal«, seufzte ich, und rasendes Verlangen durchströmte meinen Leib, als er sich zurückzog, um meine wunden Lippen und meine unersättlichen Augen zu betrachten. »Bitte hör nicht auf …«
Er grinste und zog mich an sich. Seine Hände schlängelten sich unter meinen Schlafanzug und berührten meine Haut.
»Küss mich einfach«, flehte ich, als er seinen Körper an meinen presste, als wären wir füreinander gemacht.
Und das tat er.
Wieder.
Und wieder.
Und wieder.
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