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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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brennende Durst immer weiter in den Vordergrund ihres Denkens und blockierte damit alles andere. Kassandra wusste, dass es nach drei Tagen ohne Flüssigkeit langsam kritisch wurde, beruhigte sich aber damit, dass dieser Verrückte sie sicher nicht entführte hatte, um sie letztlich verdursten zu lassen. Irgendwann würde er kommen und ihnen etwas bringen. Die Frage war nur: wann?

–16–

    Obwohl es schon kurz nach 16 Uhr war, machten sich Mike und Peter noch einen Kaffee. »Was denkst du über die Sache?«, fragte Peter, als beide an ihren Schreibtischen saßen.
Mike sah über den Rand seines Monitors zu ihm herüber und antwortete: »Ich ertappe mich immer wieder dabei, es nicht ernst genug zu nehmen. Dadurch, dass es immer nur auf dem Monitor passiert, habe ich eine komische Distanz zu dem, was passiert.«
Peter dachte einen Augenblick nach, dann nickte er und bestätigte: »Stimmt, jetzt, wo du es sagst! Ich denke, wir fühlen ähnlich wie ein Soldat, der eine dieser neuen Drohnen steuert und vom Schreibtisch aus Menschen in Afghanistan abschießt. Es ist alles irgendwie nicht wirklich greifbar!« Wieder unterbrach Peter kurz, bis ihm ein weniger schönes Detail einfiel: »Und ich fürchte, wenn wir ihn bis zum Start dieses kranken Spiels nicht stoppen können, wird es den Leuten, die im Internet mitspielen, nicht anders ergehen. Sie sind es gewohnt ihre virtuellen Spielfiguren durch die Hölle zu jagen, und warum sollten sie es hier anders machen? Selbst wenn wir veröffentlichen, dass es sich um echte Menschen in echter Gefahr handelt, würde das nur wenige abschrecken. Ganz im Gegenteil: So wie unsere Gesellschaft drauf ist, würden sicherlich noch wesentlich mehr Menschen die Chance nutzen, um das zu tun, was sie im echten Leben nicht können. Erinnerst du dich an diese Fernsehshow, bei der eine Gruppe von Menschen in einem Haus eingeschlossen war, und der letzte einen Haufen Geld gewinnen konnte?«
»Ja sicher!«, bestätigte Mike und fragte dann: »Was ist damit?«
»Die besten Einschaltquoten hatte diese Sendung, wenn angekündigt wurde, dass etwas Krasses passieren wird. Streit, Sex oder sogar Handgreiflichkeiten. Und jetzt stell dir vor was passiert, wenn die Leute mitbekommen, dass sie das sogar noch selbst steuern können. Das Spiel dieses Irren würde das Spiel der Spiele werden!«
»Und darum werden wir verhindern, dass es überhaupt noch im Netz zu finden ist!«, lautete Mikes banale Antwort. Anschließend griff er zum Telefon und wählte die Nummer der Abteilung für Internetkriminalität, wo ein schon ziemlich genervter Kollege abhob. »Na, auch Überstunden?«, begann Mike das Gespräch und ernte dafür nicht gerade Sympathien. »Was wollen Sie diesmal?«, lautete dann auch Schmitts genervte Frage.
»Sie haben sich doch sicher auch schon den Film von diesem USB-Stick angesehen?«, antwortete Mike mit einer Gegenfrage.
»Ja sicher!«, brummte Schmitt, ohne Wertung in der Stimme.
»Gut! Dann möchte ich Sie bitten, ein Einzelbild daraus zu erstellen. Mir geht es darum, dass man das Gewölbe möglichst gut erkennen kann. Allerdings wäre es prima, wenn Sie den Typen in der Mitte wegretuschieren könnten. Geht das?«
Erst herrschte für ein paar Sekunden Stille in der Leitung, und gerade als Mike schon fragen wollte, ob Schmitt überhaupt noch am Apparat war, sagte dieser: »Klar geht das! Aber muss es noch heute sein? Wir haben mit der Sperrung des ersten Filmes alle Hände voll zu tun.«
Mikes Stimme wurde verständnisvoll, trotzdem beharrte er darauf: »Ich weiß, dass Sie viel Arbeit haben, aber es wäre wirklich wichtig! Vermutlich sitzen jetzt drei junge Frauen in diesen Zellen, und wer weiß, was der Irre gerade mit ihnen anstellt.«
Diesmal dauerte es nur zwei Sekunden, dann lenkte Schmitt ein: »Also gut, es ist ja eigentlich keine große Sache! In ungefähr einer halben Stunde haben Sie Ihr Bild am Rechner.«
»Vielen Dank, Kollege!«, schmeichelte Mike und schickte noch hinterher: »Bitte denken Sie daran, dass nur möglichst wenige Leute diesen neuen Film zu sehen bekommen. Wir wollen auf jeden Fall die Presse raus halten!«
»Alles klar.« Mike wollte schon auflegen, als Schmitt doch noch eine Frage hatte: »Aber haben wir den Stick nicht von dieser attraktiven Reporterin bekommen? Die hat das Material doch bestimmt schon gesehen!«
Mike musste schmunzeln. Klar wusste er, dass Jenni attraktiv war, aber das so zu hören tat auch gut! Er konnte es nicht lassen und sagte: »Keine Sorge,

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