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BENUTZT: Psychothriller

BENUTZT: Psychothriller

Titel: BENUTZT: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Franley
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diese Reporterin ist meine Freundin, und ich habe sie angewiesen Stillschweigen zu bewahren.«
Das saß! Mike hörte nur noch ein erstauntes »Oh. OK.« in der Leitung, dann wurde aufgelegt.
»Was hast du vor?«, fragte Peter, der mitgehört hatte.
»Ich will das Bild an alle Polizeidienststellen schicken. Vielleicht hat jemand eine Idee, wo dieses Gewölbe sein könnte. Allerdings will ich nicht mehr Informationen als nötig in Umlauf bringen. Wie du schon sagtest, dass würde alles nur noch interessanter machen. Was machen die Vermisstenanzeigen?«
»Nichts Brauchbares«, antwortete Peter resigniert.

Mike stand auf und übertrug alle Informationen, die neu hinzugekommen waren, auf die große Tafel, die in ihrem Büro hing. Als er damit fertig war, zeigte ein blinkendes Symbol auf seinem Monitor, dass Schmitt mit dem Bild fertig war und es an ihn geschickt hatte. Mike öffnete es, wählte als Verteiler alle Dienststellen in und um Nürnberg und leitete es dann mit dem Hinweis weiter, dass jeder der auch nur glauben sollte, es zu kennen, sich umgehend bei ihm melden sollte. Inzwischen war es kurz vor halb sechs und Peter schlug vor, für heute Feierabend zu machen. Mike wollte gerade zustimmen, als sein Telefon klingelte. Er hob ab, stellte sich vor, und alles, was er im weiteren Verlauf von sich gab, war: »Ja! Ich habe verstanden. Wir stoppen das, und Sie schicken die Mail an unsere Kollegen.«
»Wer war das?«, fragte Peter, der aus den Worten seines Kollegen nicht schlau geworden war. Mike ließ sich in seinen Stuhl fallen und atmete hörbar aus. »Das war Richterin Magwart, die gerade eine E-Mail des Entführers bekommen hat.«
»Was?«, warf Peter ein.
»Du hast richtig gehört, und wenn es nicht schon vorher sicher war, dass er es ernst meint, dann wissen wir es jetzt! Offensichtlich hat er unsere Aktion in diesem Dunkelcafé mitbekommen und geahnt, dass wir Jenni den USB-Stick abgenommen haben. Auf jeden Fall will er, dass sein zweiter Film spätestens morgen früh auf der Seite des Onlinemagazins, bei dem Jenni arbeitet, veröffentlicht wird, sonst … Zitat: ›Werden Sie, Frau Richterin, ihre Tochter als kleine Fleischportionen zurückbekommen. Und die ersten zehn Portionen haben noch gelebt, als sie von ihrem Körper abgetrennt wurden.‹
»Noch was?«, fragte Peter, als Mike nicht weiter redete.
»Ja!«, antwortete Mike bitter. »Das Gleiche gilt für den Fall, dass wir eine seiner Aktivitäten im Internet blockieren oder nachverfolgen.«
Peter überlegte einen Moment: »Gibt es eigentlich irgendeine Forderung? Ich meine, will der Typ Geld, oder etwas anderes?«
»Bis jetzt nicht. Wenn es schlecht läuft, macht er das alles nur aus einem persönlichen Motiv heraus, und dann wird es gefährlich. Ohne Forderung ist unsere einzige Chance, dass wir ihn finden!«
»Und jetzt?«, fragte Peter.
Mike dachte einen Augenblick nach: »Jetzt werde ich diese Mail mit Karl besprechen und dann vermutlich mit Jenni zu ihrem Chef fahren, damit das Material online geht. Mach du mal Feierabend, damit morgen wenigstens einer von uns fit ist.« Mike hatte kaum zu Ende geredet, als erneut das Telefon klingelte. Mike, der schon auf dem Weg zur Tür war, wies Peter an das Telefonat anzunehmen und verließ dann das Büro.

Weiter als seinem Chef das Nötigste über die Droh-E-Mail des Entführers zu erzählen, kam Mike nicht. Er hatte noch nicht einmal richtig Platz genommen, als Peter ohne anzuklopfen in Karls Büro gestürmt kam. Dessen verärgerte Miene ignorierend, verkündete er etwas atemlos: »Wir haben vielleicht eine heiße Spur. Ein älterer Kollege, der sich in seiner Freizeit mit dem Dritten Reich beschäftigt, glaubt das Gewölbe erkannt zu haben. Unter der Kongresshalle auf dem alten Reichsparteitagsgelände soll es Kellerbereiche geben, die genau so aussehen wie auf dem Bild, das du verschickt hast.«
Als Peter zu Ende geredet hatte, sahen die beiden Kommissare Karl fragend an. Dieser dachte kurz nach, griff dann zum Telefon und forderte ein Sondereinsatzkommando an.
»Hätten wir uns die Sache nicht erst einmal ansehen sollen?«, fragte Mike verwundert, doch sein Chef schüttelte den Kopf: »Wenn unser Täter dort tatsächlich seine Opfer gefangen hält, und es passiert etwas, weil wir zu leichtfertig damit umgegangen sind, muss ich das der Richterin erklären. Ihr beide fahrt jetzt auch dorthin und koordiniert den Einsatz. Die Jungs vom Sondereinsatzteam werden sich solange zurückhalten, bis ihr dort seit.«

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