BENUTZT: Psychothriller
der fehlenden Berührungen stieg seine Erregung ins Unermessliche, und er flehte sie an, ihn zu erlösen. Aber Jenni dachte gar nicht daran, sie nahm erneut die Gläser und sagte: »Vielleicht kühlt das ja ein bisschen von innen.« Mike wollte protestieren, trank aber trotzdem einen großen Schluck, ließ anschließend seinen Kopf in das Kissen fallen und schloss die Augen. Jenni sah ihn lächelnd an und forderte: »Lass deine Augen geschlossen.« Als sie sicher war, dass er dies befolgte, setzte sie sich so über ihn, dass sie ihn vorher nicht berührte, und nahm ihn langsam in sich auf.
Einige Minuten lang lagen beide schwer atmend übereinander und genossen die gegenseitigen Berührungen, als das passierte, was jedes Gefühl mit einem Mal verjagte: Mikes Handy klingelte!
Instinktiv wollte Mike nach dem Gerät greifen, wurde aber sofort schmerzhaft daran erinnert, dass er immer noch mit den Handschellen am Bett festhing.
»Das ist jetzt nicht dein Ernst!«, murrte Jenni, wohl wissend, dass Mike nun keine Minute mehr ruhig liegen konnte.
»Machst du mich bitte los?« Mikes Versuch nicht eilig zu klingen, missglückte ihm. Das Handy brummte bereits zum fünften Mal, doch Jenni rührte sich nicht.
»Jenni!« Seine Stimme wurde ernster. Noch einmal vibrierte das Gerät, dann schwieg es.
»Siehst du … «, sagte Jenni, » … es kann nicht so wichtig gewesen sein!« Trotzdem befreite sie ihn von seinen Fesseln, drehte sich dann allerdings so hin, dass er nun genau hinter ihr lag und über sie drüber greifen musste, um an das Gerät zu kommen. Ihr Plan ging auf! Mike konnte nicht anders, als sie ein letztes Mal in den Nacken zu küssen, was sie dazu nutzte, ihren Po gegen seinen Unterleib zu drücken. Mikes Hormone verdrängten den Anruf und befahlen seinen Armen ihren Körper fester an sich heranzuziehen. Jetzt genoss sie, dass er seine Hände frei hatte und diese scheinbar überall gleichzeitig ihren Körper erkundeten. Jennis Beine öffneten sich bereitwillig, und kurz darauf lagen sie tief vereint hintereinander auf dem Bett und bewegten sich so wenig wie möglich.
Eine halbe Stunde später meldete sich das Handy erneut, diesmal allerdings mit dem eigens für Peter eingestellten Klingelton. Mike, der wieder ein wenig eingedöst war, schreckte hoch und versuchte mit seiner eingeschlafenen linken Hand nach dem Telefon zu greifen. Nach dem dritten Versuch hatte er es endlich so in der Hand, um abheben zu können, brachte aber nicht mehr als ein knurriges: »Ja?«, heraus.
Peters Stimme klang dagegen ausgeschlafen und munter: »Hey alter Sack, alles Gute zu deinem Vierzigsten. Soll ich singen?«
Mike konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und dachte kurz darüber nach, ob er sich das antun sollte, sagte aber lieber: »Nee, lass mal gut sein, es reicht völlig, wenn du mir später ein Bier ausgibst!«
»Danke!«, antwortete Peter knapp und fragte dann: »Liegst du etwa noch im Bett?«
»Ja, warum? So weit ich weiß ist Sonntag, und normale Menschen schlafen an diesem Tag länger.«
Peter räusperte sich kurz, bevor er weiter redete: »Normale Menschen schon … dann gehe ich mal davon aus, dass Jenni da ist. Störe ich etwa?«
Fast hätte Mike gesagt, dass Peter nicht mehr störte, aber zu intim wolle er auch nicht werden: »Nein, du störst nicht. Jenni duscht gerade, und dann gehen wir in ein Café frühstücken. Aber sag mal: Hast du vorhin schon einmal von einem anderen Apparat aus angerufen? Ich bin nicht ran gegangen, bekam aber auch keine Nummer angezeigt.«
Peters zunächst fröhliche Stimme bekam einen dienstlichen Unterton: »Nein, das war ein Mitarbeiter der Rechtsmedizin, und er wollte dir sicher nicht zum Geburtstag gratulieren! Als er dich nicht erreichen konnte, war meine Nummer die nächste auf seiner Liste.«
»Und was wollte er?«, fragte Mike, obwohl er sich die Frage fast selbst beantworten konnte.
»Er wollte, dass wir uns einen Toten anschauen! Es gab heute Morgen einen etwas seltsamen Verkehrsunfall, und die erste Leichenschau des Opfers hat den Fall offensichtlich noch merkwürdiger gemacht. Mehr wollte mir der Mann am Telefon allerdings nicht sagen. Da die Sache nicht wirklich eilt, habe ich mir gedacht, ich lass dich erst mal in Ruhe deinen Geburtstag feiern. Wir sind schließlich das ganze Jahr auf Abruf, da muss so etwas auch mal warten können!«
Mike dachte einen Augenblick über das Gehörte nach. Soviel er wusste, hatte Jenni selbst noch einen Termin am Nachmittag, denn auch
Weitere Kostenlose Bücher