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Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition)

Titel: Beobachtet – Das Kellerzimmer Teil 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Marie Milton
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Aber ich reise gleich ab, dann verwelken die schönen Blumen.“
    „ Sie können Sie ja mitnehmen, da wo Sie hinfahren. Wenn Sie wollen, mein ich.“
    Fredi stotterte vor Unsicherheit. Nun stand er so dicht vor seiner Angebeteten, aber redete nur Blödsinn. An seiner Gehirnerschütterung lag es nicht, da war er sich sicher. Es lag an Lisas wunderbarer Erscheinung. Sie war solch eine tapfere Frau, obwohl sie harte Zeiten durchmachte. Genau wie er. Wenn er doch Lisa nur zeigen könnte, wie sehr er sie liebte, doch er musste warten. Bis dahin würde er immer mal wieder einen Blick auf sie werfen. Und ihr Blumen schenken. Da war nichts dabei, das konnte man machen. Selbst Fredis Mutter fand es in Ordnung und hochanständig von ihrem Jungen. Da stößt der arme Kerl sich so heftig bei einem nächtlichen Spaziergang an einem geöffneten Fenster den Kopf und denkt doch nur an seine Mitmenschen.
    Lisa zuckte mit den Schultern und schob die Tür langsam wieder zu.
    „ Gut, ich nehme sie mit, warum nicht. Entschuldigen Sie, ich habe ein wichtiges Telefonat.“
    „ Wir duzen uns doch, oder?“, fragte Fredi unsicher.
    „ Ach ja, klar, danke Fredi. Tschüss!“
    Lisa warf die Blumen in die Spüle und stürzte zum Telefon. Sie war eine Minute zu spät! Das würde Ingmar überhaupt nicht gefallen. Hektisch wählte sie die Nummer des Gefängnisses und landete bei einer muffeligen Sekretärin. Bis sie endlich ihren Mann an der Strippe hatte, vergingen weitere vier Minuten. Lisa wusste nicht, ob es an ihr lag, dass das Gespräch später als geplant über die Bühne ging, aber sie fühlte sich trotzdem schuldig. Ingmar klang gereizt.
    „Hallo, wie geht es euch?“, fragte er.
    „ Hallo, mein Schatz! Soweit ganz gut. Die Kinder sind schon wieder weg und ich muss heute ja in die Klinik. Hast du unsere Briefe bekommen?“
    „ Ja, danke. Was machen Julias Noten?“
    Lisa wurde heiß. Sie hatte keine Ahnung, wie ihre Große in der Schule stand. Was war nur aus ihren Mutterpflichten geworden!
    „Alles bestens, wie immer“, log Lisa. „Und bei Sebastian auch. Wie geht es dir denn, mein Schatz?“
    „ Dreimal darfst du raten. Beschissen natürlich. Hier ist einfach alles ätzend. Ich sitze hier eingesperrt mit lauter Schwerverbrechern, obwohl ich da gar nicht hingehöre. Was meinst du, wie es mir da geht!“
    „ Entschuldige bitte, so hab ich das nicht gemeint. Du, Ingmar, bist du eigentlich grad alleine oder wirst du bewacht?“
    „ Bewacht wird man hier immer, die Gespräche werden eh mitgeschnitten. Ich sitz hier in so einem kleinen Raum und eine Aufseherin guckt immer mal kurz rein. Halb allein, würde ich sagen. Wieso, hast du was auf dem Herzen?“
    „ Ich vermisse dich so, das darfst du nie vergessen“, weinte Lisa verzweifelt und drückte das Telefon ganz fest an ihre Wange.
    „ Schön zu hören, Lisa, wirklich schön. Weißt du, mein liebes Frollein, ich habe neulich etwas gesehen, das sah gar nicht so aus, als wenn du mich vermissen würdest.“
    „ Was? Wie meinst du denn das? Ingmar, ich vermisse dich total, wirklich! Ich kann nicht schlafen, ständig hab ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet. Manchmal stelle ich mir vor, die Kinder würden entführt werden oder man überfällt mich. Wenn ich nur irgendetwas tun könnte, dass du wieder nach Hause kommst!“
    „ Sei dir gewiss, dass ich wieder nach Hause komme, früher oder später. Und dann wirst du nicht mehr nackt im Bett an dir rumspielen – und wenn, dann nur für mich!“
    Die letzten Worte zischte Ingmar leise und drohend ins Telefon. Lisa verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte der Einbrecher an Ingmar im Gefängnis rankommen? Wenn der mysteriöse Fremde sie im Krankenhaus und ihren Mann hinter Gittern fand, dann würde er sie überall erwischen!
    „Ingmar, ich kann dir das erklären. Das Foto ist von dem Einbrecher, er hat es gemacht. Ich hab mich doch so geschämt! Keiner weiß davon, bitte erzähl es keinem, was sollen denn die Leute denken!“
    Ingmar lachte. Seine Frau war wirklich unglaublich naiv. Vielleicht hatte er ja doch ein bisschen übertrieben. In die Irrenanstalt wollte er seine Frau eigentlich nicht bringen. Andererseits hatte sie es mehr als verdient, dass man ihr ein bisschen auf die Finger guckte. Dass er die Kontrolle behielt, war sein gutes Recht als Ehemann. Und auch die anderen Weiber in der Veilchengasse würden Stück für Stück ihr blaues Wunder erleben. Diese drei Schlampen waren schuld daran, dass sein Leben ruiniert

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