Beraten, Trainieren, Coachen
Assessment-Centern bei der Besetzung von Stellen für eine Firma
die Erstellung und Analyse von Stellenbeschreibungen und der Bewertung des Anspruchsniveaus von Jobs zur Eingruppierung von Tarifmitarbeitern in bestimmte Lohngruppen
die strategische oder operative Unterstützung beim Outsourcing von Aufgaben von HR-Abteilungen (z. B. Lohn/Gehalt, Berichtswesen), oft bei größeren Unternehmen
das Coaching und Training von Mitarbeitern aller Ebenen, inkl. Führungskräfteentwicklung
die Konzeption oder die Moderation von Team-Workshops, Konflikt-Workshops, Großgruppenveranstaltungen bei Veränderungsthemen in Organisationen etc.
die Durchführung und Auswertung von Mitarbeiterbefragungen, 360-Grad-Feedbacks, Führungskräftefeedbacks etc.
die Entwicklung und Einführung von IT-basierten Lernsystemen (z. B. zur Trainingsverwaltung oder als „Online-Learning-Programme“)
die Erstellung von Einstellungsverträgen, Aufhebungsverträgen, Sozialplänen u. Ä. (Schnittstelle zur Arbeit von Anwaltskanzleien)
das Vergütungsmanagement, also die Berechnung von Vorstandsgehältern, die Erstellung, Berechnung und Verwaltung von Modellen der betrieblichen Altersvorsorge etc.
die Entwicklung neuer Unternehmenswerte oder Führungsleitlinien mit Mitarbeitern und/oder der Geschäftsführung
Wer ist der Auftraggeber?
Kundenseitiger Auftraggeber der HR-Beratung ist im Allgemeinen die HR- oder Personalabteilung. Die tatsächliche Interaktion kann dann mit allen möglichen Mitarbeitern der Organisation geschehen, vom Geschäftsführer bis hin zum Meister in der Produktion, vom Sachbearbeiter bis hin zum Hochschulrektor, der sich von einem Berater im Einzel-Coaching „fit“ machen lässt.
Man sieht, dass das Feld der Tätigkeiten in der HR-Beratung unvorstellbar vielseitig ist – so vielseitig wie die Themen, die von Kunden personalseitig angefragt werden. Dabei gibt es kaum Beratungshäuser, die alle oben genannten Dienstleistungen standardgemäß anbieten. Während eine Beratung sich vielleicht auf das Thema „Begleitung von Veränderungsprozessen“ oder „Unternehmenskommunikation intern“ spezialisiert hat, fokussiert eine andere auf die Begleitung von Outsourcingprozessen oder den Aufbau von „HR-Shared-Servicecentern“. (Das sind zentrale Abteilungen, in denen für alle Geschäftseinheiten eines Konzern personalnahe Dienstleistungen gebündelt werden, wie z. B. die Erstellung von Zeugnissen, die Suche nach Azubis oder die Berechnung von Gehaltsbestandteilen von „Expatriates“.)
Beispiel: Unternehmensberatungen mit großem HR-Anteil
Die Unternehmensberatung Kienbaum ist im HR-Bereich relativ vollständig aufgestellt, Aon Hewitt und Hay sind ebenfalls relativ umfassend arbeitende Beratungen mit großem HR-Anteil. Aber auch die großen Strategieberatungen, Personalberatungen („Headhunter“) und einige Anwaltskanzleien bieten Teile der oben genannten Dienstleistungen an.
Welche Studienfächer sind für die HR-Beratung hilfreich?
Da die Tätigkeiten komplex und vielseitig sind, gibt es auch keine Studiengänge, die komplett auf alle beschriebenen Tätigkeiten ausgerichtet sind. Mit Sicherheit gibt es Teilbereiche der HR-Beratung, in denen Sie sich mit bestimmten Studienhintergründen zunächst einmal leichtertun werden, weil Sie Vorwissen in die Beratung mitbringen. Denken wir z. B. an Psychologie (Arbeits- und Organisationspsychologie), wo Inhalte und Methoden des Assessment-Centers oder der Einstellungsdiagnostik bereits Studieninhalte sind. In der Wirtschaftspädagogik geht es im Studium zum Teil um den Bereich der Weiterbildung. Häufig müssen Studenten in entsprechenden Seminaren schon selber Seminarkonzepte entwickeln.
Dennoch finden sich auch in HR-Beratungen Hochschulabsolventen aller möglichen Studienrichtungen. Das gilt auch für Strategieberatungen, bei denen sich Wirtschaftswissenschaftler ebenso wie Juristen, Physiker, Maschinenbauer, Informatiker oder Theologen finden. Ein Schwerpunkt wird mit Sicherheit in sozialwissenschaftlichen und betriebswirtschaftlichen Studiengängen zu finden sein. Wollen Sie im Bereich der betrieblichen Altersvorsorgeplanung arbeiten oder HR-Abteilungen in arbeitsrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Fragen beraten, können Abschlüsse in den Studiengängen Mathematik oder Jura aber durchaus auch hilfreich sein.
2.2 Basiswissen: Aufbau einer HR-Abteilung
Es hilft für die Arbeit als HR-Berater, wenn man Organisationen und Firmen bereits „von innen gesehen
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