Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Berauscht von so viel Glueck

Berauscht von so viel Glueck

Titel: Berauscht von so viel Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Christenberry
Vom Netzwerk:
langsam zu Samantha um. “Der Vater war nicht dein Verlobter?”
    “Nein.”
    “Aber warum… Ich dachte, Cassie wäre ein… Unfall.”
    Samantha erstarrte, und er verbesserte sich hastig. “Ich meinte nicht, dass sie ungewollt war. Sondern ungeplant.”
    “Nein, ich wollte ein Baby. Ich habe nicht vor zu heiraten, also gab es keinen Grund zu warten. Ich bin schon dreißig. Aber als ich wieder arbeitete, merkte ich schnell, dass ich mich nicht so um sie kümmern konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.
    Deshalb habe ich mein Leben geändert.”
    “Wir sind froh, dass Sie es in Cactus tun”, sagte Florence mit einem dankbaren Lächeln.
    “Wir sollten besser aufbrechen, wenn wir rechtzeitig in der Kirche sein wollen”, schlug Doc vor. “Ich kann doch alle fahren.
    Wozu sollen wir drei Wagen nehmen?”
    Florence und Doc räumten rasch den Tisch ab, dann machten sie sich mit Samantha und einer fröhlich krähenden Cassie auf den Weg. Mac blieb mit seiner Tasse Kaffee zurück.
    Und sehr nachdenklich.
    Samantha, eine erfolgreiche berufstätige Frau, hatte sich entschieden, ein Kind zu bekommen und es allein aufzuziehen.
    Das Baby war süß, das musste er zugeben. Als es seinen Finger umklammert hatte, hatte er sich stark gefühlt. Wie ein Beschützer. Es wäre schön, ein kleines Mädchen zu haben, das sich ihm anvertraute und sich auf ihn verließ.
    Hastig verdrängte er diese Gedanken. Sie waren zu riskant.
    Denn im Unterschied zu Samantha würde er nur dann ein kleines Mädchen bekommen, wenn er verheiratet war.
    Und wie Samantha, wollte auch er nie wieder heiraten. Einen derartigen Schmerz wollte er nie wieder erleben.
    Aber er hätte gern gewusst, warum Samantha sich dagegen entschieden hatte.
    Und dann war da noch das, was sie vorhin erwähnt hatte. Er war einmal Samenspender gewesen.
    Es war nicht seine Idee gewesen. Sein Mitbewohner während des Jurastudiums war der Bruder eines Arztes in Dallas gewesen. Der hatte eine Samenbank eröffnet und Spender gebraucht. Der Arzt hatte ihm erklärt, wie wichtig es war, dass Frauen auch dann Kinder bekommen konnten, wenn ihre Männer zeugungsunfähig waren.
    Und er hatte Mac und seinem Freund versprochen, ihren Samen möglichst nicht zu verwenden.
    Jetzt fragte Mac sich zum ersten Mal seit Jahren, ob er vielleicht schon ein Kind gezeugt hatte. Er sollte die Samenbank anrufen und sie bitten, seine Spende zu vernichten. Wenn er Kinder bekam, wollte er sie auch selbst großziehen.
    Aber er wollte keine Kinder.
    Plötzlich sah er wieder Cassies Gesicht vor sich und wehrte sich dagegen. Kein Problem. Statt der Tochter sah er die Mutter.
    Er stöhnte auf, als ihm bewusst wurde, dass er vom Regen in die Traufe geraten war. Verärgert stand er auf und marschierte nach oben. Höchste Zeit für eine Dusche.
    Gegen fünfzehn Uhr am Montag hatte Samanthas Nervosität sich gelegt. Ihre ersten Patienten waren neugierig, aber freundlich gewesen. Die letzten beiden waren nicht nur als Patienten, sondern auch als Freunde gekommen. Samantha hatte Jessica und Melanie untersucht und war mit beiden zufrieden gewesen. Sie würden in sechs Wochen niederkommen, und wie es aussah, würde es keine Probleme geben.
    Marybelle, Docs erfahrene Krankenschwester, führte die dritte Freundin herein.
    “Mrs. Hauk.”
    “Hi, Alex, wie geht es Ihnen?” begrüßte Samantha sie lächelnd.
    “Gut. Aber gestern musste ich mich erst einmal vom Konzert erholen.”
    “Im letzten Drittel ist alles sehr anstrengend, nicht?”
    “Das gelallt mir an Ihnen”, sagte Alex. “Ich weiß, dass Sie aus eigener Erfahrung sprechen.”
    “O ja”, bestätigte Samantha und begann mit der Untersuchung. “Macht Ihnen etwas Bestimmtes zu schaffen?”
    Alex antwortete nicht.
    Samantha hob den Kopf. Ihre Patientin runzelte die Stirn.
    “Alex?”
    “Na ja, es ist nur eine Kleinigkeit und nichts Medizinisches.
    Eigentlich sollte ich Sie damit nicht behelligen.”
    “Was ist es?” fragte Samantha.
    “Nun ja …” Alex seufzte. “Wir bekommen ein Mädchen.”
    “Und Sie wollten keins?”
    “Doch! Ich freue mich riesig. Aber ich mache mir um Tuck Sorgen.”
    “Sie glauben, er möchte lieber einen Jungen?” Es war nicht das erste Mal, dass Samantha eine derartige Befürchtung hörte.
    “Er sagt, er freut sich auch… Aber die anderen bekommen Söhne, und ich glaube … er möchte auch lieber einen.”
    Samantha holte tief Luft. “Ich kenne Tuck nicht so gut und kann nicht für ihn antworten, aber ich weiß,

Weitere Kostenlose Bücher