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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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Abfolge von Hochfrequenzimpulsen ausstoßen kann, mit denen Informationen in das Gehirn eingegeben werden. Die Atomkerne der Nervenzellen senden dabei ihrerseits eine charakteristische Strahlung aus, die als Information wieder ausgelesen wird. Die Arrays verfügen sowohl über einen Sender als auch über einen Empfänger, die dafür sorgen sollten, dass Sie stets über den Zustand ihrer Probanden informiert waren. Doch was Sie nicht wussten, war die Tatsache, dass diese noch eine weitere Funktion besitzen: Die Übertragung sämtlicher Daten, die mit der Bearbeitung von Rechenoperationen einhergehen, erfolgt zwischen den Probanden und Ihrem Server über Satellit. Und da ich imstande war, jederzeit auf Ihren Computer zuzugreifen, gelangten diese Daten schließlich zu mir, ohne dass Sie etwas davon mitbekamen.«
    »Das kann nicht sein! Davon hätte ich etwas bemerkt!«, widersprach der Professor.
    »Glauben Sie mir, Braun. Es war nie meine Absicht, dass sie davon etwas bemerken. Die Vorgänge liefen im Hintergrund ab, ohne dass es Ihnen hätte auffallen können.« Imhoffs Miene verfinsterte sich. »Sie hätten vielleicht niemals davon erfahren, wenn Ihnen nicht dieser gravierende Fehler unterlaufen wäre. Aber so kurz vor dem Ziel lasse ich mich nicht mehr davon abhalten, das Projekt zum Erfolg zu führen und für alle Zeiten in die Geschichte einzugehen. Und jetzt machen Sie Ihre Arbeit, sonst puste ich Ihnen das Hirn weg!«
    Braun versuchte immer noch, das Gehörte zu verdauen. Doch der Schock saß tief. Ein klirrendes Geräusch lenkte ihn ab.
    Imhoff fuhr herum. »Was war das?«
    Sofort setzte sich der Leibwächter in Bewegung.
    Kaum hatte dieser den Raum verlassen, wandte Imhoff sich wieder an Braun. »Also? Was ist jetzt?« Er deutete mit der Waffe auf die junge Frau, die bewegungslos auf dem Labortisch lag.
    Nach kurzem Zögern trat der Professor an den Tisch heran und überprüfte Charlotte Bernsteins Zustand. Ihr Kopf war immer noch vom Jutebeutel verdeckt, der Puls war schwach, aber regelmäßig. Er stellte die künstliche Beatmung her und schnitt vorsichtig ein Loch in den Stoff, sodass er Zugriff auf ihre Schädeldecke bekam, ohne ihr Gesicht vollständig zu enthüllen. Er wusste, dass sie bei vollem Bewusstsein war. Nur die Muskeln der Extremitäten waren durch die Injektion blockiert. Braun fixierte ihren Schädel mit den Bändern aus braunem Leder, die seitlich am Tisch befestigt waren. Schweiß lief ihm in Tropfen von der Stirn. Er wischte sich mit dem Handrücken durch das Gesicht und zog den Beistelltisch mit dem Operationsbesteck zu sich heran. Dann griff er nach dem Skalpell. Imhoff zielte immer noch mit der Waffe auf ihn. Seine Hände zitterten, als er die Stelle ertastete, an der er das Messer anlegen würde. Dann begann er zu schneiden.

-86-
    M it aller Kraft hielt Hannah die Waffe in der Hand und schlich so leise es ihr mit dem Gips möglich war den Flur entlang. An der gegenüberliegenden Wand weit voraus bewegte sich ein Schatten. Jemand war aus dem Raum getreten. Sie konnte seine Gegenwart förmlich spüren. Den Lauf ihrer Waffe zu Boden gerichtet, blieb sie für einen Moment bewegungslos stehen. Was zum Teufel mache ich hier eigentlich? Wieder schaute sie den Gang entlang. Doch der Schatten war verschwunden. Kein Geräusch war zu hören. Plötzlich berührte kaltes Metall ihre Schläfe. Sie zuckte zusammen und unterdrückte einen Schrei.
    »Ja, wen haben wir denn da?«, flüsterte der Leibwächter ihr ins Ohr.
    Hannah wagte nicht, seinem Blick zu begegnen.
    »Ich wusste, dass wir uns wiedersehen.« Sein Gesicht kam ihr so nahe, dass sie seinen sauren Atem riechen konnte.
    Er nahm ihr die Waffe ab und stieß sie zu Boden.
    Hannah hatte ihm nichts entgegenzusetzen und blieb reglos liegen .
    Der Leibwächter warf einen prüfenden Blick in Richtung Labortür. Dann richtete er seine Waffe auf sie. »Du bist mir einmal zu oft in die Quere gekommen, Schätzchen. Jetzt wirst du dafür bezahlen.«
    Sein Grinsen widerte sie an. »Hören Sie, für Mord an einem Polizeibeamten gehen Sie für Jahre in den Bau. Das wissen Sie doch!«
    »Das muss man mir erst mal nachweisen, Schätzchen. Und wer sollte das ...«
    Ein dumpfer Schlag beendete den Satz. Der Leibwächter taumelte. Die Waffe glitt ihm aus der Hand. Vornübergebeugt hielt er sich den Schädel.
    Vollmer stand hinter ihm, einen schweren Schraubenschlüssel in der Hand.
    Blitzschnell griff Hannah nach der Waffe. Der Leibwächter hatte sich halbwegs

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