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Berger, Fabian

Berger, Fabian

Titel: Berger, Fabian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiefschlaf
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abgesehen.«
    Plötzlich sprang ein heller Schatten auf Charlottes Schoß. Die weiße Katze miaute und hob ihren Schwanz in die Höhe.
    Lorenz erkannte das Tier sofort wieder. »Das ist die Katze von Frau Bernstein!«
    »Ganz richtig. Woher wissen Sie das?«
    Er kraulte das Tier am Kopf. »Ich habe sie mal in ihrer Wohnung gesehen.«
    »Es wird Sie wahrscheinlich erstaunen, dass Haustiere in unserer Einrichtung erlaubt sind. Aber wir glauben, dass ihre Anwesenheit einen positiven Einfluss auf den Heilungsprozess - oder besser gesagt - auf das Wohlbefinden unserer Patienten ausüben kann. Allerdings dürfen die Tiere die Zimmer nicht verlassen. Daher bitte ich Sie beim Hinausgehen darauf zu achten, dass sie nicht entwischt. Nathanael ist nämlich ein ganz flinkes Bürschchen.«
    Lorenz traute seinen Ohren nicht. »Wie haben Sie die Katze gerade genannt?«
    »Nathanael. Das ist ihr Name. Jedenfalls hat dies Frau Bernsteins Bekannter behauptet, der die Katze bei uns abgegeben hat.«
    Der Hauptkommissar war für einen Moment sprachlos. Nathanael . Sollte etwa Charlotte Bernstein die E-Mails an ihn gesendet haben? Aber woher hatte sie die Informationen? Als die letzten Nachrichten bei ihm eingegangen waren, war sie bereits im Präsidium. Doch was ihn besonders nachdenklich stimmte, war die Tatsache, dass die erste E-Mail ihn erreicht hatte, bevor sie sich das erste Mal begegnet waren. Wie war das möglich?
    »Wie heißt der Bekannte?«
    »Oh, das weiß ich leider nicht mehr. Wenn Sie möchten, werfe ich nachher einen Blick in die Akten.«
    Die Tür öffnete sich und eine Pflegerin betrat mit einem Strauß Blumen den Raum.
    »Vielleicht erinnert Schwester Anny sich an den Namen von Frau Bernsteins Bekannten.«
    Die Mitarbeiterin lächelte. »Natürlich! Sein Name ist Deichmann. Den Vornamen kenne ich nicht.« Sie hob die Blumen in die Höhe. »Der Strauß ist von ihm. Ein sehr netter junger Mann. Sehr höflich und zuvorkommend. Ihr Schicksal scheint ihm sehr nahe zu gehen.«
    Lorenz war fassungslos. »Wann genau war er hier!«
    »Er muss so vor etwa fünf Minuten gegangen sein, kurz bevor Sie gekommen sind.«
    Er erinnerte sich an den Mann, mit dem er vor der Klinik fast zusammengestoßen war. Sofort rannte er aus dem Zimmer. Mit großen Schritten hetzte er den Flur entlang und erreichte schließlich den Ausgang. Er warf die Glastür auf und lief durch die Parkanlage den ganzen Weg zurück zu seinem Wagen. Völlig außer Atem sah er sich um. Doch die Straße war leer. Konrad Deichmann war nirgends zu sehen.

-93-
    D er Mann mit dem vernarbten Gesicht schritt zielstrebig den Gehweg entlang. Er hielt gerade soviel Abstand zu seiner Zielperson, dass er von ihr nicht bemerkt wurde. Er zog sein Handy hervor und drückte auf Wahlwiederholung.
    »Mr. Malcom? Wir haben ihn gefunden!« Während er sprach, ließ er den Mann vor ihm nicht aus den Augen.
    »Na, endlich!« Der Chief Technical Officer war erleichtert. »Dann führen Sie Ihren Auftrag aus!«
    Kommentarlos klappte er das Handy zu und beschleunigte seinen Gang. Er gab dem schwarzen Lieferwagen ein Handzeichen, der sich sogleich in Bewegung setzte.

    Konrad Deichmann standen die Tränen noch in den Augen. Es zerriss ihm das Herz, dass er Charlotte in diesem Zustand sehen musste, nach allem, was sie für ihn getan hatte. Er sah sich wieder im Wohnzimmer stehen, an dem Tag als sie das letzte Mal zu ihm gesprochen hatte. Erschrocken hatte er sich umgedreht. Doch die Stimme war allein in seinen Gedanken. Du bist in Gefahr , hatte sie ihm gesagt, immer und immer wieder. Bis er endlich auf ihre Warnung gehört und seine Wohnung verlassen hatte.
    Tage später hatte er erfahren, was ihr und den anderen widerfahren war. Als hätte sie geahnt, was passieren würde. Oder hatte sie es sogar gewusst?
    Alles hätte er dafür getan, das Geschehene rückgängig zu machen. Oder sie aus dem Pflegeheim zu holen. Doch es war zu spät. Die Frau, die er von ganzem Herzen liebte, existierte nicht mehr.
    Er hatte sie heute zum letzten Mal besucht und sich von ihr verabschiedet. Er konnte es nicht mehr ertragen, sie so zu sehen. Der Schmerz war zu groß.
    Er hatte sich vorgenommen, die Stadt zu verlassen. Auch wenn Braun und Imhoff tot waren, befürchtete er, dass das Experiment hinter verschlossenen Türen fortgeführt wurde. Und solange er noch ein Teil davon war, würden sie nicht aufhören, ihn zu suchen. Womöglich würde er sein Leben lang auf der Flucht sein, wenn er seinem sicheren Tod

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