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Berlin Gothic 7: Gottmaschine (Thriller) (German Edition)

Titel: Berlin Gothic 7: Gottmaschine (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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verwüstet haben. Als aus der düsteren, schrecklichen Metropole ein Feld von Brandmauern gemacht wurde.
    Butz stiefelt Richtung Alexanderplatz. Wo er sich befindet, ist von den Umwälzungen, die im Untergrund unter der Stadt vor sich gehen, nichts zu sehen. Nur die Passanten, denen er begegnet, wirken gehetzter als sonst, weniger Autos sind unterwegs - und über der ganzen Stadt scheint ein Dom aus Spannung zu stehen wie eine gigantische Kuppel aus Glas.
    Er hat sich losgerissen von der Frau im Nikita , hat die Kollegen benachrichtigt und sie ihnen anvertraut. Dann hat er sich zu von Quitzows Firma aufgemacht.
    Das Gebäude war bereits fast vollständig verlassen, als er dort eingetroffen ist. Praktisch den ganzen Tag hat er damit zugebracht, die letzten Angestellten zu befragen. Alles, was Butz wusste, war, dass er den ehemaligen Freund einer gewissen Irina suchte. Aber es reichte. Es ist ihm gelungen, eine Angestellte ausfindig zu machen, die wusste, dass das nur ein gewisser Quentin sein konnte. Und den kannten alle. In einem Keller unter dem trutzigen Gebäude hat er ihn schließlich aufgestöbert.
    Als Butz Quentin gesehen hat, wusste er, dass er ihm vor Jahren schon einmal begegnet war, bei einer Geburtstagsfeier von Claire, dass Quentin damals jedoch keinen besonderen Eindruck auf ihn gemacht hat.
    Quentin hatte sich auf einer Matratze in der Ecke des Kellerraums zusammengerollt, fast wirkte es, als hätte er sich zum Sterben niedergestreckt. Er ist Butz ausgemergelt vorgekommen, verkommen geradezu, wie bis an die Grenzen seiner Kräfte getrieben von den Dämonen, die er in sich entfesselt hatte. ‚Hineingeleuchtet‘, hat er gestammelt, ‚wir haben hineingeleuchtet in den Abgrund, den niemand zu betreten sich getraut hat.‘
    Butz hat das Papier, das Quentin in den Finger gehalten hat, ihm aus den Händen gewunden und einen Blick darauf geworfen.
     
    Tagebuchaufzeichnung
     
    Er fragt bereits nach mir. Es kann nicht mehr lange dauern, dann wird er hier unten sein, hier unten bei mir - dann wird er mich gefunden haben. Ich werde auf dieser Matte liegen und er in der Türöffnung vor mir stehen.
    Warum habe ich ihr gesagt, dass ich Max heißen würde? Als ihre Hand die Schnalle meines Gürtels geöffnet hat und sie in der Toilettenkabine auf mir saß? Noch jetzt kann ich ihren heißen Atem an meinem Hals spüren, der mich gestreift hat, als ihre Hand sich um mich schloss.
    Habe ich gefürchtet, ich könnte es nicht über mich bringen, sie zu … töten? Habe ich befürchtet, sie könnte meinen wahren Namen erfahren und preisgeben - wenn ich nicht die Kraft haben würde, das Leben aus ihr herauszupressen?
    Es ist vollzogen. Vollendet. Vollbracht. Ich habe den Grund des Brunnens erreicht. Den Abstieg ins Böse vollstreckt.
    Hörst du es?
    Seine Schritte auf der Treppe?
    Es ist soweit.
    Der Moment ist gekommen, an dem ich meine Aufzeichnungen beenden muss.
    Mögen diese Notizen niemals verloren gehen. Alle Schmerzen, alle Lust, alles Glühen wäre umsonst gewesen.
    Die Klinke an der Tür bewegt sich, die Zeit ist um.
    Da ist er!
    Lebt wohl -
     
    Butz zieht seinen Regenmantel aus und wirft ihn über die Schulter, während er die Straße weiter entlang geht. Es ist heiß geworden in der Stadt, der Sommer hat begonnen. Doch das allein ist es nicht, was diese Hitze bewirkt. Es kommt ihm so vor, als würde es das Aufbrechen, Aufquellen, Aufbersten des Untergrunds sein, das die Hitze entweichen lässt, eine Glut, die sich zwischen den Kabeln und Röhren und Tunneln unter der Stadt gestaut haben muss, ein sengender Hauch der Betriebsamkeit, der vielleicht nie wieder aus dem Boden getilgt werden kann - auch wenn in Jahrtausenden die Wälder wieder begonnen haben werden, zwischen den Sandhügeln zu sprießen, zwischen den Mauerresten, Wracks und Leitungen, die sich auch dann noch halb vergraben in der Erde finden werden.
    Er hätte Quentin an der Wand zerschmettern können, aber er hat ihn nicht mehr angefasst. Quentin ist fast noch ein Junge gewesen, dessen Gedanken über Jahre hinweg wie von einem Seil in eine bestimmte Richtung gezogen worden waren, und die sich jetzt, nachdem er sein Ziel erreicht hatte, auf der Stelle drehten wie die Musik einer defekten CD. Es war klar, dass Quentin sich von dem, wozu er sich selbst gezwungen hatte, nicht mehr erholen würde.
    Butz hat ihn am Leben gelassen, hat nur dafür gesorgt, dass er in Gewahrsam genommen wurde, auch wenn die ganze Stadt bereits ein einziger Hexenkessel

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