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Bernsteinsommer (German Edition)

Bernsteinsommer (German Edition)

Titel: Bernsteinsommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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… wenn hier tatsächlich irgendwas anders laufen sollte als geplant, gib den Stein Magda Quint, okay?“
    Der jüngere Mann warf nur einen kurzen Blick auf den Bernstein, dann nickte er und schob ihn in seine eigene Hosentasche. Schließlich drosselte Sascha die Geschwindigkeit und drehte bei. „Der halbe Kahn brennt bereits, und das Heck liegt schon verteufelt tief. Das Feuer wirst du nicht mehr löschen können, Finn. Du musst sie wirklich so schnell wie möglich da runterholen“, bemerkte er, während Finn sich zum Entern fertig machte.
    „Das werde ich, darauf kannst du wetten!“
    Kira schrie aus Leibeskräften um Hilfe, als das Motorengeräusch immer näher kam.
    „Halt endlich deinen Mund, ich muss nachdenken“, fuhr Torben sie barsch an, aber sie ignorierte ihn und schrie einfach weiter.
    Torben zog hektisch eine der Kombüsenschubladen auf und griff sich ein langes, dünnes Messer. Dann postierte er sich hinter der halb geöffneten Kajütentür.
    Kira schnappte nach Luft und riss nun wie verrückt an ihren Fesseln, die jedoch keinen Deut nachgeben wollten.
    Der Qualm des Feuers hatte inzwischen die Kajüte erreicht und trieb ihr bereits die Tränen in die Augen. Dann hörte siebeklommen, wie das Motorengeräusch wieder leiser wurde, und sie fragte sich voller Verzweiflung, ob sie sich womöglich getäuscht haben könnte.
    Doch als dann Finn leibhaftig wie aus dem Nichts auftauchte und sie ihn durch den immer dichter werdenden Qualm die kurze Treppe zur Kajüte herunterspringen sah, erschien es ihr wie ein Traum.
    Aber er war tatsächlich da!
    Ihre Warnschreie kamen indes zu spät. Sie musste hilflos mit ansehen, wie Torben Brockmann wie von Sinnen mit dem Messer auf Finn einstach. Voller Angst sah sie nur Sekunden später das Blut, das Finns Hemd bereits rot färbte, auch wenn er selbst es nicht zu bemerken schien. Die beiden Männer kämpften noch eine Weile verbissen miteinander, bevor es Finn gelang, Torben das Messer mit geübten Handgriffen zu entwenden und ihm abschließend einen gepfefferten Kinnhaken zu verpassen. Torben Brockmann flog ein gutes Stück rückwärts und stieß beim Fallen mit dem Kopf gegen den Seitenholm der Sitzbank. Noch während er fiel, war Finn auch schon bei Kira, zog sein eigenes Messer aus dem Gürtel und schnitt ihr wortlos die Fesseln durch. Um nicht die Fassung zu verlieren, sah er ihr nur einmal flüchtig ins Gesicht. Dann hob er sie kurzerhand hoch. Bevor er mit ihr auf den Armen die Kajüte verließ, warf er noch einen schnellen Blick zurück auf Kiras Entführer, doch der lag noch immer bewusstlos am Boden. Unter seinem Kopf bildete sich eine kleine Blutlache; sie vermischte sich bereits mit dem Seewasser, das unterdessen von oben in die Kajüte lief.
    An Deck angekommen, stand Finn bereits bis zu den Waden im ansteigenden Seewasser, und gleichzeitig leckten die Flammen nun auch oben am Führerhaus. Er begriff sofort, dass Sascha nicht mehr direkt an den sinkenden Kutter heran manövrieren konnte, ohne Gefahr zu laufen, dass das Sportboot ebenfalls Schaden nahm.
    „Finn, lass mich runter.“
    Endlich sah er sie an, und sie spürte, wie sich sein Brustkorb weitete, da er tief Luft holte. Seine Miene wirkte ehern und seinBlick bohrend.
    „Ich lass dich nicht los.“
    „Finn, du bist verletzt!“
    Doch er schien kaum auf das zu achten, was sie sagte. Sie konnte fühlen, dass jeder Muskel seines Körpers angespannt war.
    „Wir müssen hier runter, Kira, sofort!“
    „Ja.“
    „Wir müssen ins Wasser, schaffst du das?“
    „Natürlich, ich kann sehr gut schwimmen, Finn.“ Sein Blick wirkte gehetzt. Offenbar widerstrebte es ihm, ihr diese Bürde auch noch zuzumuten.
    „Oh Gott, Süße, du bist doch jetzt schon eiskalt.“
    Weil er noch immer zögerte, beschloss sie, dass er einen kleinen Motivationsschub ganz gut gebrauchen könnte.
    „Bring mich hier weg, Finn! Bring mich nach Hause!“
    Für einen winzigen Moment wurde sein Blick weich. Dann stellte er sie neben sich, ergriff ihre Hand und sprang zusammen mit ihr in die See.
    Kaum zwei Minuten später war Sascha Schellenberg mit dem Sportboot da, ließ die Heckleiter ins Wasser und zog zuerst Kira zu sich ins Boot. Gleich danach reichte er auch Finn seine helfende Hand.
    „Gut, euch beide zu sehen, Boss!“
    Auch Sascha schien kaum auf das blutdurchtränkte Hemd von Finn zu achten, sondern sprang sofort zurück auf den Fahrersitz, um wieder genügend Sicherheitsabstand zum brennenden Kutter zu

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