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Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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setzt dich?« Er spreizte die Beine ein wenig. »Wo rennst du überhaupt hin?«
    »Weg von dir!«, erwiderte sie scherzhaft, ohne stehen zu bleiben. Sie hatte Heath an ihrem allerersten Abend in Waverly in der Kapelle geküsst, und dann hatte er überall rumposaunt, es sei viel mehr als nur das passiert. Angeblich kam Heath ganz schön herum, so viel, dass ihm die Mädchen den Spitznamen Pony gegeben hatten, weil er, wie sie Jenny wenig appetitlich erklärten, mehr auf sich reiten ließ als ein Pony auf dem Jahrmarkt.
    Jenny wäre vielleicht noch immer verärgert gewesen, aber dann hatte sie es Heath heimgezahlt auf dem wichtigsten Hockeyspiel des Herbstsemesters, Schwarzer Samstag genannt, bei dem Waverly gegen St. Lucius spielte. Callie hatte ihr für den Cheer ein paar Textzeilen überlassen, die ein bisschen schmutzig und peinlich waren. Aber Jenny hatte sich so davon mitreißen lassen, dass sie spontan noch einen Vers dazugedichtet hatte. Sie sang ihn vor sich hin, während sie den alten Steinweg entlanglief, der zum Haus Dumbarton führte. » Ein Junge, Pony hier genannt, kommt allen Mädchen nachgerannt. Er ist mordsscharf auf jeden Rock, aber wir haben auf ihn keinen Bock!« Damit hatte sie sich an Heath gerächt, und auch wenn er ein Widerling war, war es doch ganz angenehm, einem der bestaussehenden Jungen von Waverly aufzufallen. Gott, wie sie das Internat hier liebte!
    In Hochstimmung stürzte Jenny in Zimmer 303, wo sie ihre Mitbewohnerin Brett auf der Fensterbank sitzend vorfand. Brett starrte zu einer Eule hinüber, die in einem Ahornbaum auf der anderen Seite des Rasens saß. »Hey, Brett«, rief Jenny außer Atem. Da erst sah sie, dass ihr Bett mit Louis-Vuitton-Taschen vollgestellt war. Jenny stieß einen kleinen Schrei aus. »Wem gehört das Zeug auf meinem Bett?«
    »Ich glaube, Tinsley hat umgeräumt«, sagte Brett leise. »Ich dachte, du wüsstest Bescheid...«
    »Ich wusste, dass sie hier ist. Aber ich wusste nicht, dass sie einfach meine Sachen wegräumt!« Ihre Begegnung am Morgen war kurz und erschreckend unangenehm gewesen. Als sie jetzt sah, dass ihr ordentlich gemachtes Bett abgezogen und mit Tinsleys teurem Gepäck belegt war, während ihr eigenes Bettzeug zusammengeknäuelt auf eine klapprige, durchhängende Liege geworfen war, wurde sie wütend. Sie hob ihr Kopfkissen vom Boden auf, klopfte den Staub ab und versuchte, sich zu beruhigen. »Das ist nicht fair.«
    Brett zuckte die Schultern und schloss einen Moment ihre Augen, deren Lider mit Urban-Decay-Acid-Rain-Lidschatten geschminkt waren. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass Tinsley auf einem Feldbett schläft...«
    Grrr! Jenny hatte noch nie jemand mit violetten Augen gesehen, abgesehen von Elizabeth Taylor, die schönste Filmschauspielerin, die sie kannte, jedenfalls, bevor die Gute alt und dicklich geworden war. Aber Jenny war es scheißegal, wie schön Tinsley war – das hier war gemein . Aber okay, wenn Tinsley so versessen auf ihr altes Bett war, konnte sie es haben. Jenny wäre es nur lieber gewesen, man hätte sie vorher gefragt, und sie müsste nicht auf einem Feldbett schlafen, das so muffig wie das Kellerloch roch, aus dem man es gezerrt hatte.
    »Wir haben dich heute beim Training vermisst«, sagte Jenny und hockte sich auf das durchhängende blöde Bett, um ihre durchnässten Hockeysocken auszuziehen. Sofort kam sie sich wie eine Heuchlerin vor, weil ihr Bretts Fehlen nämlich erst beim Betreten des Zimmers aufgefallen war, als sie Brett am Fenster sitzen sah, gekleidet in ihren engen grünen Kaschmirpulli und die elfenbeinfarbenen Stiefeletten. Es war Dienstag, und Jenny hatte vor dem Training ihren Kurs in Porträtmalen gehabt, was bedeutete, dass sie einen Teil des Nachmittags neben Easy gesessen, gezeichnet, Blicke mit ihm getauscht und Zettel hin- und hergeschoben hatte. Den restlichen Nachmittag hatte sie an nichts anderes als an ihn denken können. In seiner Nähe zu sein, gab Jenny ein seliges Gefühl, das sie alles andere vergessen ließ... zum Beispiel, dass er immer noch mit Callie ging.
    Jenny nahm das Knäuel Bettzeug von der Liege und fing an, ihr Spannbettuch über die schmale, mickrige Matratze zu ziehen. Es saß so schlaff wie viel zu weite Oma-Unterhosen.
    Durch das offene Fenster drang der Gesang einer Gruppe von Waverly-Neuzugängen, die aus voller Kehle ein unanständiges Lied anstimmten. Brett starrte immer noch geistesabwesend zum Hudson River hinüber. Jenny ging durchs Zimmer und

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