Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruehmt und beruechtigt

Beruehmt und beruechtigt

Titel: Beruehmt und beruechtigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
zwitschern an, und es war, als würde die ganze Welt aufwachen, obwohl die Sonne noch nicht über dem Horizont aufgegangen war. Sie blickte Easy an und holte tief Luft. »So was wie jetzt hab ich noch nie gefühlt.«
    Easy drückte die Zigarette in dem taufeuchten Gras neben sich aus und zog sie herunter, dass sie auf ihm lag. Seine blauen Augen sahen in der Dunkelheit fast schwarz aus. Er nickte langsam und schluckte geräuschvoll, als sei ihm etwas im Hals stecken geblieben. »Ich weiß.«
    Ich weiß . Mehr musste er gar nicht sagen. In Jennys Kopf drehte es sich, und sie hatte schon Angst, ohnmächtig zu werden. Aber ehe das geschehen konnte, küsste sie Easy so, wie sie in den ganzen vergangen Nächten geträumt hatte, ihn zu küssen.

37 Eine stolze Eule lässt sich nicht dazu drängen, Dinge zu machen, die sie abstoßend findet
    Heath hatte die beiden dick gepolsterten Liegen auf dem Balkon zu einer Art bequemem Freiluftbett zusammengeschoben. Die Straßen unter ihnen waren leer, nur ein paar vereinzelte Autos und Taxis fuhren herum. Sie hatten die Scheinwerfer in der grauen, frühmorgendlichen Stimmung noch eingeschaltet. Es war kühl und Callie fühlte sich matt und ausgepumpt, aber sie weigerte sich, hineinzugehen und sich etwas Schlaf zu gönnen. Stattdessen rollte sie sich unter der Plüschdecke neben Heath zusammen. Tinsley lag auf seiner anderen Seite.
    Callie gähnte und ließ den Blick über die anderen Balkone zu beiden Seiten gleiten – niemand sonst schien der Ansicht zu sein, dass die frühe Dämmerung eines Septembermorgens irgendwie romantisch war. Kein Wunder, fand sie. Heath drückte seine Zigarette aus und steckte die Hände unter die Decke.
    »Gemütlich, meine Damen?«
    Tinsley, die die Decke bis ans Kinn gezogen hatte, schlug nach einer von Heaths Händen, die sich zu weit vorgewagt hatte. »Nicht«, schimpfte sie streng. »Nur dahin, wo ich es sage.« Sie griff unter der Decke nach seiner Hand. »Hier zum Beispiel.«
    »Oh mein Gott.« Heath verdrehte die Augen so sehr, dass fast nur noch das Weiße zu sehen war. »Das gefällt mir mit euren Regeln.«
    Eifersüchtig packte Callie Heaths andere Hand. »Oder hier«, erklärte sie und drückte Heaths feuchte Hand auf ihr Schlüsselbein.
    »Woa. Das ist ja die reinste Folter«, stöhnte Heath, der noch immer ekstatisch grinste. Das entwickelte sich anscheinend zur besten Nacht seines Lebens, stellte Callie fest. Was für ein Glück, dass sie daran gedacht hatte, seine Digitalkamera unters Sofa zu schubsen – sie wollte auf keinen Fall, dass Bilder von diesem Vorfall hier in den Zeitungen von Atlanta erschienen.
    »Wie steht’s damit?« Tinsleys schob seine Hand an eine andere Stelle und ihre Augen blitzten übermütig auf.
    Callie wollte es ihr gerade nachmachen, da spürte sie, wie Heaths Hand ganz eigenwillig über ihren Körper glitt. He, nein ! Der Druck seiner tastenden Finger wirkte wie ein Weckruf – warum wetteiferte sie eigentlich mit Tinsley um Heath Ferro? Warum ließ sie sich von ihm begrapschen? Sie konnte ihn nicht mal ausstehen !
    »Finger weg, du Perversling!« Callie stieß Heaths tastende Hände fort und sprang unter der Decke heraus in die kühle Morgenluft. Sofort spürte sie Genugtuung. Sie hatte es satt, ständig Tinsley beeindrucken zu wollen. Es war so anstrengend .
    Einen Augenblick vergaß Callie, dass sie fast nackt war. Sie stand da, starrte auf die Stadt hinunter und spürte, wie die Trunkenheit allmählich verflog. Fast kam sie sich wie eine Königin, eine Göttin vor, wie Brandon sie so gerne in ihr sah. Sie würde hineingehen, duschen – um die Spuren von Heaths Händen abzuwaschen -, einen sauberen Schlafanzug anziehen und in einen tiefen, erholsamen Schlaf sinken.
    Ihre Überlegungen wurden von Geräuschen unterbrochen. Die Tür zum benachbarten Balkon wurde aufgeschoben und die Luft war plötzlich erfüllt von den vertrauten Stimmen von Good Morning America . Ehe sich Callie ducken konnte, trat Dekan Marymount heraus, gehüllt in einen flauschigen weißen Bademantel, genau wie jener, den Heath vor Kurzem noch angehabt hatte.
    Marymounts Blick fiel auf Callie, und sie blieb wie festgenagelt stehen, bis sich ein Paar sommersprossiger Arme um Marymounts Taille schlang, das ihr nicht ganz unbekannt vorkam. Angelica Pardee war in dem gleichen Ritz-Bademantel auf den Balkon getreten.
    »Callie!«, stieß sie entsetzt aus.
    »Ach du Scheiße!«, kreischte Callie, dann schlug sie die Hand über den Mund. Heath

Weitere Kostenlose Bücher