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Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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nicht. Ihr Bericht war veröffentlicht worden, bevor sie sich auf ihn eingelassen hatte. Unangebracht? Wahrscheinlich. Dumm? Definitiv. Da sie selbst den Anschein eines Interessenkonflikts vermeiden hätte müssen. Und genau das hielt ihr William Wolfe, Gründer und CEO von Wolfe News Broadcasting – Vater von Carly Wolfe, der Enttäuschung –, bis heute vor.
    „Ich war nicht in ihn verliebt.“ Sie schob das Kinn vor. „Ich hatte ihn nur sehr gern.“ Hunter sah sie belustigt an, und sie setzte hinterher: „Und ich habe ihn nicht unbescholten davonkommen lassen.“
    „Das hätte ich auch nicht erwartet.“
    Sie freute sich, dass er ihr glaubte, doch dann lächelte er schelmisch.
    „Haben Sie mit ihm geschlafen, bevor oder nachdem Sie ihn interviewt haben?“
    Sie wollte ihm wütend antworten, als jemand an der Bar sie von hinten an Hunter drückte – gegen seine Hüfte. Ihre Sinne brannten auf einmal lichterloh. Hunter wirkte ungerührt und blinzelte nur kurz.
    „Und ich frage mich“, sprach er leise und kontrolliert, „ob Sie Ihre Hetzkampagne gegen mich aufgeben würden, wenn ich mit Ihnen schliefe?“
    Ihre Wut wich einem Wonneschauer. Und alles nur wegen seines provozierenden Kommentars. Reine Rhetorik, er war viel zu kontrolliert, um sich jemals so gehen zu lassen. Hoffte sie, denn sonst wäre es um sie geschehen. Sie bemühte sich um einen neutralen Ton. „Das hinge davon ab, wie gut Sie wären.“
    „Verglichen mit?“
    „Den anderen.“
    Er schaute sie belustigt an. „Hoffentlich hatten Sie nicht genauso viele Männer, wie Sie Zeitungsberichte geschrieben haben.“
    „Sind Sie nur hergekommen, um mich zu beleidigen?“
    Erneut wurde sie von hinten an ihn geschubst, und diesmal legte er ihr die Hand auf die Schulter, um sie zu stabilisieren. Seine Hand fühlte sich warm und sanft an, und ihr Puls ging auf Hochtouren.
    „Ich bin nicht hergekommen, um Sie zu beleidigen.“ Er blickte zu ihr herab und grinste sie an. Machte er sich über sie lustig? „Das ist nicht meine Art“, schloss er.
    Carly schaute zu Hunters sinnlichem Mund und dann zu seinen Augen. Ihre Stimme klang gepresst. „Warum sind Sie dann hier?“
    „Um Sie abzumahnen.“
    Und wie wollte er das tun? Alle möglichen Antworten schossen ihr durch den Kopf, doch dann spürte sie wieder seine Hand an ihrem Rücken und fühlte sich nur noch beschützt und geborgen. „Mich abzumahnen?“ war alles, was sie als Antwort herausbrachte.
    Na großartig. Jetzt klingst du wie ein Papagei.
    „Vielleicht sollte ich es besser eine Vorwarnung nennen.“
    Ihre Gedanken überschlugen sich. Verdammt. Warum fand sie ihn nur so faszinierend?
    „Vorwarnung?“
    Hunter beugte sich vor. „Du hast mit diesem Krieg angefangen, Carly.“ Sie spürte seinen Atem an ihrer Wange. „Ich hoffe, du bist auch bereit, die Konsequenzen zu tragen.“
    Mit diesen Worten ließ er sie einfach stehen, ohne Vorwarnung. Und Carly wurde klar, dass sie sich auf einiges gefasst machen würde müssen.
    Samstagnacht fuhr Hunter in die Garage des WTDU – Fernsehsenders. Er parkte in dem dunklen Betonkomplex, lehnte sich in seinen Ledersitz zurück und wartete. Er war früh gekommen, um Carly abzufangen, bevor sie das Studio betreten konnte. Beim Gedanken, sie wieder zu treffen, zog sich in ihm alles zusammen. Mit der Kombination aus Misstrauen, Vergnügen und Faszination, die sie bei ihm auslöste, kam er einfach nicht zurecht. Und im Theater hatte sich gezeigt, dass sie auch von seiner Vergangenheit fasziniert war … und was es mit den Mafia-Gerüchten auf sich hatte.
    Er schmunzelte. Carly Wolfe war eine besondere Frau. Langweilig würde es mit ihr nie werden. Anfangs war es noch leicht gewesen, sie als eine PR-geile, rachsüchtige Reporterin abzustempeln. Aber danach hatte er auch ihre Gewissensbisse bemerkt. Er hatte ihre unschuldige Empörung während der ersten Sendung noch für aufgesetzt gehalten, doch dann gemerkt, dass diese selbstbewusste, moderne Frau im Kern naiv war. Sie glaubte wirklich an das, was sie tat. Und am schlimmsten war, dass ihre Begeisterung für ihre Arbeit sie umso attraktiver machte. Er konnte sich nicht erinnern, wann er sich das letzte Mal so für etwas begeistert hatte.
    Bevor seine Ex ihre Geschichte bekommen und ihn dann sitzen gelassen hatte? Bevor er das FBI hatte verlassen müssen? Die Erinnerungen ließen ihn immer noch machtlos zurück. Leider konnte er nicht abschätzen, was Carly während der Sendung über die App sagen

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