Beruf - Herzensbrecher
Herausforderung an. Also, was halten Sie von einer kleinen Wette? Wenn ich Sie dazu bringe, zu antworten, gewinne ich. Und wenn Sie mir widerstehen können, Sie.“
„Worum wollen wir wetten?“, fragte er.
Sie spürte, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel einließ. Ihr Herz schlug schnell vor Verlangen. Sie riss sich zusammen. „Das habe ich noch nicht entschieden.“
„Okay, aber ich erwarte faires Spiel.“
„Inwiefern?“
„Gleiche Regeln für alle. Sie werden sich keinen Vorteil durch Ihren Familiennamen verschaffen. Also keine Medienberichterstattung durch Medien der Wolfe Broadcasting, Inc., die Talkshow ausgenommen.“ Sein Blick war hart. „Und keine weiteren Schläge unterhalb der Gürtellinie.“
„Und was machen Sie mit mir, wenn ich mich nicht an die Regeln halte?“ Die Musik war mittlerweile so laut, dass Carly fast schreien musste, damit Hunter sie überhaupt verstand. Dabei beugte sie sich so nah zu ihm hinüber, dass sich ihre Lippen beinahe berührten. „Schenken Sie dann mir eine Fußfessel mit Bleianker und machen dann eine Tour hinaus aufs Meer mit mir?“
Wie er sie gerade anschaute, war wirklich unwiderstehlich.
Mensch, Carly. Jetzt hast du dich wieder in etwas hineingeredet.
Sein Lächeln wandelte sich von geheimnisvoll zu tödlich. „Ich lass mir was einfallen.“
„Carly, dir ist selbst klar, dass das nur in einer Katastrophe enden kann, oder?“ Ihre Freundin Abby warf Carly einen besorgten Blick zu, als sie mit ihr über den Parkplatz der Pink Flamingo Bar spazierte. Die Absätze von Abbys hüfthohen Lederschuhen waren breit und unförmig, und in ihrem schwarzen Lederkleid mit hochgeklapptem Kragen sah sie aus wie ein Vampir. „Hunter Philips wird tierisch sauer auf dich sein, wenn er deinen neuen Blog liest.“
„Warum denn das?“ Carly wirkte irritiert. „Seine Schluss-Mach-App hat es gerade unter die Top 10 der meistgekauften Apps geschafft.“
„Ja, und du hast die Gelegenheit genutzt, um dich darüber auszulassen. Und damit einige Aufmerksamkeit erregt.“
Carly versuchte, etwaige Schuldgefühle gar nicht erst aufkommen zu lassen. „Er hat damit angefangen.“
Abby seufzte. „Du erinnerst dich schon, dass ich ihn auch getroffen habe, oder?“ Sie bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge Richtung Eingang. „Und ich vermute einmal, dass es ihm egal sein wird, wer angefangen hat.“
Da hatte sie recht. Abby sah vielleicht wie ein Vampir aus, aber es war Carly, die sich heute unmenschlich benahm. Carly Wolfe, Tochter des berüchtigten William Wolfe, dem es immer nur um Resultate ging.
Nicht um seine Tochter.
Sie verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf das Schuldgefühl, das sie schon den ganzen Tag nicht loswurde. Als auf ihrem Blog einige hasserfüllte Kommentare in Richtung Hunter Philips hinterlassen wurden, hatte ihr das den Wind aus den Segeln genommen. Solange sie selbst einige sarkastische Spitzen gegen ihn auffuhr, war das in Ordnung, doch die bösartigen Kommentare waren zu viel.
Doch die Reue kam zu spät. Es hatte keinen Sinn, sich nun den Kopf darüber zu zerbrechen.
Carly folgte ihrer Freundin in die alte Bar. Wegen des fünften jährlichen Drag-Queen-Schönheitswettbewerbs war der Raum zum Bersten voll mit Menschen jeglichen Alters und Geschlechts. Genau die Ablenkung, die sie gerade brauchte.
Doch Abby ließ ihr keine Ruhe. „Ich mach mir Sorgen um dich, Carly.“ Obwohl sie sich so düster kleidete, hatte sie doch ein Herz aus Gold. „Hunter Philips bedeutet nichts als Ärger.“
Und ob , dachte sich Carly, als sie Abby durch die Menge folgte. Er war sexy, geheimnisvoll und möglicherweise auch noch ein Verbrecher. „Ich möchte hier einfach nur den letztjährigen Gewinner interviewen und alles andere für einen Augenblick vergessen, okay?“
„Viel Glück damit“, zischte Abby. „Denn er hat vielleicht andere Pläne für dich.“
Carly sah an Abby vorbei, und ihr stockte der Atem. Hunter lehnte an der Bar. Sie stöhnte laut auf.
Heute schien sie wirklich das Pech abonniert zu haben.
Plötzlich spürte sie, dass er sie entdeckt hatte und sie nun durch den Raum hinweg anstarrte. Ihr Körper vibrierte, und ihr Herz schlug lauter als die Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte.
„Und was hast du jetzt vor?“, fragte Abby.
Carly versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. „Das weiß ich doch nicht.“
Hunter schaute zu Carly hinüber und merkte, wie die Wut auf sich selbst wuchs. Selbst nach ihrem
Weitere Kostenlose Bücher