Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beruf - Herzensbrecher

Beruf - Herzensbrecher

Titel: Beruf - Herzensbrecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
Vom Netzwerk:
hatte sie versucht, sich einen Reim darauf zu machen. Noch nie war sie einem Mann begegnet, der ihr so viele widersprüchliche Botschaften sendete. Wenn es hart auf hart kam, hatte sich ihr Vater still verhalten. Thomas, ihr Exfreund, hatte sie vor die Löwen geworfen, um seine Karriere zu retten. Doch Hunter hatte seine Privatsphäre geopfert, um sie zu beschützen.
    Im Boxring gaben sich die beiden Männer einen letzten Fausthieb. Hunters Gegner stieg durch die Seile die Plattform hinunter und nickte ihr zu, als er an ihr vorbei in Richtung Büro ging. Hunter hatte sie noch nicht entdeckt. Er nahm seinen Kopfschutz ab und wischte sich mit einem Handtuch übers Gesicht.
    Carly atmete tief ein. Eine Mischung aus Leder und Schweißgeruch lag in der Luft. „Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht.“ Sie hob den weißen Cowboyhut und näherte sich dem Ring. Hunter drehte sich langsam zu ihr um, sein zerzaustes Haar klebte an der verschwitzten Stirn. Er lehnte sich über die Seile und blickte zu ihr hinunter.
    „Wie hast du mich gefunden?“, fragte er.
    „Du hast einmal erwähnt, dass du Mitglied bei einem Boxklub bist. Der Rest war einfach.“ Sie hielt ihm den Hut hin. „Der ist für dich.“
    Er nahm den Hut nicht. „Du hast jetzt, was du wolltest. Wette gewonnen. Ich brauche keinen Trostpreis.“
    „Das ist kein Trostpreis.“
    „Was ist er dann?“
    „Einfach ein Dankeschön.“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu und hielt ihm den Hut immer noch entgegen. „Du hast mich einmal gefragt, ob ich glaubte, dass man dich zu Unrecht beschuldigt hatte. Jetzt kann ich aus tiefsten Herzen sagen, dass ich dir glaube.“ Er schaute sie aus blauen Augen zurückhaltend an. Er antwortete ihr nicht und machte auch keine Anstalten, den Hut zu nehmen, doch in seinen Augen las sie, dass sie recht hatte. Sie blickte zu ihm hoch, nahm den Arm herunter und stellte ihm die Frage, die sie seit der Sendung auf dem Herzen gehabt hatte. „Warum hast du das getan?“
    Sie kannte die Antwort, doch sie wollte es von Hunter hören. Nach seinem Gerede übers Geschäft, seine Prioritäten und all den Unsinn, an den er vermeintlich glaubte.
    „Es schien der einfachste Weg zu sein, dich loszuwerden.“
    Vor vierundzwanzig Stunden hätte sie ihm das noch abgenommen. Doch jetzt schüttelte sie ihren Kopf. „Lügner. Das war nicht der Grund.“
    Er hatte auf sympathische und einfache Art vom Ende seiner Beziehung erzählt. Und das Ganze am Ende pragmatisch resümiert: Er hatte sich verliebt, und er hatte verloren. Doch Carly hatte gespürt, dass da noch mehr war. Das Publikum hatte ihm geglaubt, sogar Brian hatte ihm geglaubt, doch Carly hatte er nichts vormachen können. Ein Teil von ihm hatte sich immer noch nicht von seiner letzten Beziehung erholt – und die Tatsache, dass er vor laufenden Kameras darüber sprach, um Carly auszuhelfen, machte sie verlegen.
    Als er nicht antwortete, sagte sie: „Du hast nicht viel über deine Beziehung erzählt, doch gerade genug, um den Moderator abzulenken.“ Hunter reagierte immer noch nicht, daher fuhr sie fort: „Du hast das nur gemacht, um Brian O’Connor von mir abzulenken, stimmt’s, oder hab ich recht?“
    Und da war es wieder, sein hintergründiges Lächeln. Sein ausweichender Blick würde sie noch verrückt machen – wenn der Anblick des boxenden Hunter nicht schon genug gewesen wäre.
    Er kletterte durch die Ringseile, sprang hinunter und landete vor ihren Füßen. „Vielleicht“, antwortete er und schnappte sich den Hut.
    „Hör auf damit, Cowboy!“ Sie stützte eine Hand in ihre Hüfte und bemühte sich, seinen schönen, verschwitzten Oberkörper zu ignorieren. „Endlich versteh ich dich. Man wirft dir zu Unrecht vor, Informationen weiterzugeben, und du gründest eine Firma, die es sich zur Aufgabe macht, Informationen zu schützen. Ich finde, das ist eine großartige Story. Die würde sich verkaufen.“
    Er warf ihr einen bösen Blick zu. „Mein Leben ist wirklich nicht interessant.“
    Und dann drehte er sich einfach um und ging in Richtung der Umkleide.
    Carly folgte, und ihre Absätze klickten auf dem Holzboden. „Wir sind da offensichtlich einfach nicht der gleichen Meinung.“
    „Hast du immer noch nicht genug von mir?“
    „Noch lange nicht.“
    Hunter ignorierte sie einfach und ging weiter. „Kommst du jetzt mit unter die Dusche?“
    „Wenn’s sein muss.“
    Hunter drehte sich ruckartig um, und Carly blieb stehen. Zum ersten Mal wirkte er neugierig, amüsiert

Weitere Kostenlose Bücher