Beruf - Herzensbrecher
kurzen Blick zu und zwang sich, auf nichts anderes als sein Gesicht zu gucken, um sich nicht total zu verlieren. Wie immer wirkte er allzeit bereit und elektrisiert wachsam. Sie hatte noch nie etwas mit einem so beherrschten und kontrollierten Mann gehabt. Und obwohl er sich so zurückhielt, hatte er sie zwei Mal beschützt.
Das bedeutete ihr unglaublich viel, denn Thomas hatte ihr niemals derart beigestanden. Im Gegenteil, als seine Karriere auf dem Spiel stand, hatte er über den Bricklin Daily Sentinel mit ihr Schluss gemacht. Keine Vorwarnung. Kein Anruf. Sie saß eines sonnigen Sonntagmorgens in ihrem Pyjama mit einer Tasse Kaffee und der Zeitung am Frühstückstisch und las einen Artikel über den Kandidaten für den kalifornischen State Senate. Anscheinend war es Plan B ihres Freundes gewesen, sie den Löwen zum Fraß vorzuwerfen – obwohl er ihr hoch und heilig versprochen hatte, dass sie es gemeinsam durch den Skandal schaffen würden.
Und dann war da natürlich noch ihr Vater, der sie im Stich gelassen hatte …
Die Erinnerungen schmerzten, doch sie wurde sich auch der Ironie dieser Situation bewusst. Es war ihr fast peinlich, dass sie sich so darüber freute, dass ihr endlich jemand zur Seite stand. Jemand, der nicht mal zur Familie gehörte oder ihr Freund war. Nur der Mann, den sie zum Rededuell herausgefordert hatte.
Wie würde es sein, mit Hunter zu schlafen? Sie hatte einige Beziehungen gehabt und den Sex auch genossen, doch immer war sie ein wenig enttäuscht darüber gewesen, wie schnell sie das Interesse verloren, wie schnell sie sich gelangweilt hatte. Doch natürlich war sie auch noch nie Hunter Philips mit seinem weißen Cowboyhut begegnet.
Lass die Finger davon, Carly. Tu’s nicht! Es ist nur Leidenschaft.
Doch war da noch mehr als pure Leidenschaft. Und außerdem lief alles, was sie bislang getan hatte, irgendwie darauf hinaus.
Sie nahm ihren Mut zusammen, suchte in seiner Tasche nach einigen Münzen und ging zum Automaten. Ihre Finger zitterten, der Hebel ließ sich nicht ziehen. Frustriert schlug sie darauf ein.
Na gut, vielleicht war sie diesmal nervöser als sonst.
„Lass mich mal versuchen.“
Hunter stand hinter ihr. Nackt.
Nackt.
Sie spürte seinen Atem an ihrer Schläfe und die Hitze seines Körpers, als er völlig gelassen den Hebel zog. Ein Kondom fiel mit einem dumpfen Geräusch in den Kasten. Carly lehnte sich mit dem Rücken an die Wand neben dem Automaten, um sich seinen nackten Körper näher anzugucken. Viel näher. Die schlanke, muskulöse Brust. Der straffe Bauch und seine langen, kräftigen Beine. Die Erektion.
Selbst jetzt wirkte er so selbstsicher. Cool. Überlegen.
„Brauchen wir mehr als eins?“ Seine Augen funkelten voller Leidenschaft.
So erregt, wie sie jetzt war, würde sie die erste Runde womöglich nicht überleben. Doch sie musste ihm das nicht unter die Nase reiben. Ihr Mund war trocken, und ihre Finger zitterten, als sie ihre Bluse auszog und zur Seite warf. „Das hängt alles von deiner Ausdauer ab.“
Er wies auf die Grafiken auf dem Automaten. „Ich sage, Position Nummer zwei.“
Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, hielt aber seinem Blick stand, während sie sich ihres BHs entledigte. „Alles, nur nicht Nummer fünf.“
Er warf eine weitere Münze in den Automaten. Er strahlte sie herausfordernd an, während er den Hebel zog. Er wusste genau, wie sie ihn begehrte. „Wie wäre es mit einer Kombi?“, fragte er.
Erneut ein dumpfes FUMP , als das zweite Kondom in den Kasten fiel.
Vor Carly begann alles zu verschwimmen. Ihr ständiges Katz- und-Maus-Spiel machte sie wahnsinnig, sie wusste nicht mehr, wer wann die Oberhand hatte. Ob jemand die Oberhand hatte.
„Was, wenn dein Sparringpartner reinkommt?“
Lächelnd drückte er sie gegen die Wand. „Das wollen wir nicht hoffen“, flüsterte er, als er sich zu ihr hinunterbeugte.
Sobald seine Lippen die ihren berührten, küsste Carly ihn hemmungslos zurück. Er zwang seine Zunge in ihren Mund und umspielte ihre. Der Kuss betäubte ihre Sinne und vertrieb letzte Zweifel. Ehe sie sich’s versah, hatte Hunter sie komplett entkleidet. Er suchte und fand die empfindsame Stelle zwischen ihren Schenkeln und spielte mit ihr, reizte sie, bis Carly glaubte, vor Lust zu sterben. Es war ihr beinahe peinlich, wie schnell er sie so weit hatte.
Es ist reine Lust, Carly.
Carly löste sich einen Moment aus ihrem Kuss, das Zittern in ihrer Stimme überraschte sie: „Ich dachte, ich soll dich
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