Beruf Philosophin oder Die Liebe zur Welt Die Lebensgeschichte der Hannah Arendt
geboren.
1910 Nach der Erkrankung des Vaters kehrt die Familie in die Heimatstadt der Eltern, nach Königsberg, zurück.
1913 Der Vater stirbt an den Spätfolgen der Syphilis.
1916–1924 Hannah besucht das Mädchengymnasium in Königsberg.
1920 Martha Arendt heiratet Martin Beerwald. Umzug in das Haus der Beerwalds.
1924 Externes Abitur.
1924–1925 Sie studiert Philosophie, Theologie und Griechisch in Marburg bei Martin Heidegger und Rudolf Bultmann. Liebesbeziehung zu Heidegger.
1925 Wechsel an die Universität Heidelberg. Karl Jaspers wird ihr Mentor. Sie lernt den Zionisten Kurt Blumenfeld kennen.
1928 Promotion bei Karl Jaspers.
1929 Hannah heiratet Günther Stern (später Günther Anders).
1930 Sie schreibt an einer Biographie über Rahel Varnhagen.
1930–1933 Untergrundtätigkeit für die deutschen Zionisten. Verhaftung, Flucht nach Frankreich.
1935–1940 Tätigkeit für die Jugend-Aliyah.
1940 Lässt sich von Günther Anders scheiden und heiratet Heinrich Blücher. Sie wird im südfranzösischen Lager Gurs interniert. Nach der Niederlage Frankreichs flieht sie mit ihrer Mutter und Heinrich Blücher nach Marseille. 1941 Ausreise von Lissabon in die Vereinigten Staaten.
1941 Arbeit für die Zeitschriften Aufbau und Partisan Review sowie für die »Jewish Cultural Reconstruction«.
1946–1949 Lektorin beim Schocken-Verlag.
1948 Am 27. Juli stirbt Martha Beerwald-Arendt.
1948–1952 Geschäftsführerin der »Jewish Cultural Reconstruction«.
1949–1950 Erste Reise nach Europa. Wiederbegegnung mit Karl Jaspers und Martin Heidegger.
1950 Amerikanische Staatsbürgerschaft. Ihr Buch The Origins of Totalitarianism erscheint (deutsch: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft).
1953–1956 Vorlesungen in Princeton, Harvard, an der »New School« und am Brooklyn College in New York.
1954 Vorlesungen an der University of California in Berkeley.
1955 Vortrags- und Ferienreise nach Italien, Griechenland, Israel, in die Schweiz und nach Deutschland.
1958 Laudatio anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels für Karl Jaspers. The Human Condition erscheint (deutsch: Vita activa).
1959 Hannah Arendt erhält den Lessing-Preis der Stadt Hamburg.
1961–1962 Sie reist für die Zeitschrift The New Yorker zum Prozess gegen Adolf Eichmann nach Jerusalem.
1962 Schwerer Unfall mit dem Taxi in New York.
1962 Die Artikel über den Eichmann-Prozess erscheinen in der Zeitschrift The New Yorker und lösen eine heftige Kontroverse aus. Europareise mit Heinrich Blücher nach Griechenland und Italien. On Revolution erscheint (deutsch: Über die Revolution).
1963–1967 Professor an der University of Chicago.
1968 Studentenunruhen in Amerika und Europa. Professor an der »New School for Social Research in New York«.
1969 Februar: Karl Jaspers stirbt. Im Sommer Aufenthalt mit Heinrich Blücher in Tegna bei Locarno.
1970 Oktober: Heinrich Blücher stirbt an einem Herzinfarkt. 1973 Hannah Arendt hält die so genannten »Gifford Lectures« an der Aberdeen University über Das Denken.
1974 Während der Fortsetzung der Gifford Lectures über Das Wollen erleidet sie einen Herzinfarkt.
1975 Europareise nach Marbach, Tegna und Freiburg zu Heidegger. Am 4. Dezember stirbt Hannah Arendt an einem zweiten Herzinfarkt in ihrer New Yorker Wohnung.
Literatur zu Hannah Arendt (Auswahl)
Wichtigste Werke
Rahel Varnhagen, München: Piper, 1995 5
Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, München: Piper, 1996 5
Vita activa oder vom tätigen Leben, München: Piper, 1996 8 über die Revolution, München: Piper, 1994 4
Zwischen Vergangenheit und Zukunft, München: Piper, 1994 Eichmann in Jerusalem, München: Piper, 1997 7
Menschen in finsteren Zeiten, hrsg. von Ursula Ludz, München: Piper, 1989 2
Wahrheit und Lüge in der Politik. Zwei Essays, München: Piper, 1972
Macht und Gewalt, München: Piper, 1996 12
Zur Zeit. Politische Essays, hrsg. von Marie Luise Knott, Berlin: Rotbuch, 1986
Vom Leben des Geistes, Das Denken – Das Wollen, hrsg. von Mary McCarthy, München: Piper, 1998
Das Urteilen, hrsg. von Ronald Beiner, München: Piper, 1998 Was ist Politik?, hrsg. von Ursula Ludz, München: Piper, 1989
Gesammelte Aufsätze und Artikel zu Zionismus und Nationalsozialismus, hrsg. von Eike Geisel und Klaus Bittermann: Nach Auschwitz. Essays und Kommentare 1, Berlin: Tiamat, 1989
Die Krise des
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