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Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition)

Titel: Berufen (Die Kinder des Schöpfers, Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marnie Schaefers
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ignorierte ihre Versuche , sich von ihm loszureißen, und zog sie, diesmal sanfter, zu sich heran.
    Gerade wollte er sie, die sich immer noch gegen ihn stemmte, von der Klippe fortziehen, als er einer schemenhaften Bewegung am Rande seines Blickfeldes gewahr wurde.
    Doch da flog der schwarze Schatten bereits heran, die Zähne gebleckt, die Klauen ausgefahren und bereit zu töten.
    Auf die Schnelle brachte Vlain nicht mehr als ein unentschlossenes Zucken zustande, mit dem nun wirklich niemandem geholfen war, viel zu sehr darauf konzentriert, Crevi nicht durch eine vorschnelle Bewegung in Gefahr zu bringen. 
    In letzter Sekunde schoss ein zweiter Schemen heran, traf mit einem Krachen auf den ersten, warf ihn aus der Flugbahn und drückte ihn mit einem drohenden Fauchen zu Boden.
    » Ach, so ist das!«, spie Liwy mir, der über ihr hockte, verächtlich entgegen, während sie zu Vlain hinüber blinzelte. »Ich wusste doch, dass ihr beide was ausgefressen habt.«
    Schwer atmend starrten wir einander an, zwei Sekunden einen stummen Konflikt austragend, dem weder er noch Crevi folgen konnten.
    Vlain merkte, wie die junge Frau sich in seinen Armen versteifte.
    » Es tut mir leid«, raunte er ihr ins Ohr und hoffte inständig auf ihre Gnade.
    Doch sie kam nicht dazu, ihm zu antworten.
    Ein Beben lief durch die Höhle. Brachte sie gleichermaßen ins Schwanken und zwang sie, aneinander Halt zu suchen. 
    Im selben Moment schnellte Liwys Kopf nach vorne. Verformte sich zu dem einer Schlange und schnappte nach meiner Kehle.
    Überrascht wich ich zurück, doch ihre tödlichen Fänge waren schneller. Übergangslos schälten sich Schuppen aus dem Stumpf ihres Halses, ehe sich ihre monströsen Kiefer, nur knapp die Halsschlagader verfehlend, in mein Schlüsselbein bohrten. Mir entfuhr ein gellender Schrei.
    Vlain zuckte zusammen.
    Schwarzes Blut spritzte unter seinen vor Schock weit aufgerissenen Augen aus der klaffenden Wunde.
    Es roch intensiv nach Metall und Kupfer.
    Ich krächzte.
    Rasend vor Schmerz.
    Durch die aufgerissene Kehle.
    Taumelte rückwärts.
    Liwy in meiner Schulter verkeilt.
    Eine weitere Erschütterung ließ den Berg wanken. 
    Zuckend vor Agonie und Pein riss und zerrte ich an ihr.
    Feine Gesteinsbröckchen rieselten von der Decke.
    Versuchte, sie von mir zu schleudern.
    Doch erfolglos.
    Sie warf den Reptilienkopf  nur umso wilder von einer Seite zur anderen. Ein Raubtier im Blutrausch.
    Ihre Absicht war eindeutig.
    Sie war fest entschlossen, mir den Kopf von den Schultern zu reißen.
    So viel stand fest.
    Vlain war schon im Begriff einzugreifen, da hielt Crevi ihn zurück.
    Ich rang mit Liwy.
    Wand mich.
    Wehrte mich mit Händen und Füßen.
    Doch sie ließ nicht locker.
    Vlain stieß ein unglückliches Winseln ob seiner Hilflosigkeit aus. Er konnte es nicht riskieren, Crevi im Angesicht der fremden Dämonen unbewacht zu lassen.
    Ein Zittern des Bodens fegte sie beide von den Beinen, ließ ihn sie schützend abfangen und aus Reichweite der kämpfenden Dämonen ziehen. Was zum Teufel ging hier vor? 
    Da bekam ich Liwys Hals in die Hände und drückte zu.
    Es knackte.
    Brachial zerquetschte ich ihr einen ihrer vielen Wirbel, was sie schmerzerfüllt schnaubend zurückfahren und vorerst in einer gekrümmten Haltung verharren ließ.
    Ich sank zurück.
    Zu benommen, um länger auf den Beinen zu bleiben.
    Blutige schwarze Federn segelten zwischen uns zu Boden und schwammen in der Blutlache, die sich zu meinen Knien bildete.
    Vlain starrte sie an wie einen Fremdkörper inmitten der Szenerie, zu gebannt, um die Erscheinung zuordnen zu können.
    Eine weitere Vibration ließ die Flüssigkeit kleine Wellen schlagen.
    Ein gequältes Stöhnen meinerseits ließ Vlain den Blick heben. Die Wunde war grauenhaft. Durch zerfetzte Hautreste schimmerte blank der Knochen, blutig vor hervorsprudelndem Blut, das der Bisswunde in meiner Kehle entwich.
    Hätte Vlain es nicht besser gewusst, hätte er mich für tot erklärt.
    Doch begann die Verletzung nicht zu heilen, wie es üblich war.
    Stattdessen brachen dunkle Federn aus der Öffnung in meiner Schulter hervor, überzogen meinen Körper mit ihrem eigentümlichen Glanz und sprossen mir um Mund und Augen, bis nur noch ein Hauch menschlicher Haut zu entdecken war.
    Mein Atem beschleunigte sich und als ich seinem Blick begegnete, waren meine Pupillen riesengroß – und bittend. Sie flehten um Gnade. Um ein Ende des Schmerzes.
    Schon wollte Vlain an mich herantreten, mir Beistand

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