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Beruf(ung) Trader

Beruf(ung) Trader

Titel: Beruf(ung) Trader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Cicivelli
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sogar meine Berufung. Doch bevor ich meinen Zugang zu meiner täglichen Arbeitswelt näher im Zusammenhang erläutere, möchte ich mich kurz damit beschäftigen, was einen Beruf eigentlich ausmacht. Beginnen wir dazu mit einigen definitorischen Ansätzen.
    Ein Beruf ist eine dauerhaft angelegte, i.d.R. eine Ausbildung voraussetzende Betätigung, die Arbeitskraft sowie Arbeitszeit überwiegend in Anspruch nimmt. Nach Artikel 12 GG besteht das Recht, den Beruf frei wählen zu können, allerdings ohne Gewährleistung der Möglichkeit zum tatsächlichen Tätigwerden. Eine Sondergruppe bilden die freien Berufe (Arzt, Architekt, Rechtsanwalt usw.). Eine berufliche Tätigkeit kann in einem Angestelltenverhältnis oder als selbstständige Tätigkeit ausgeübt werden …
    Quelle: Gabler Wirtschaftslexikon
    Ein zusätzliches Element verwendet die Bundesagentur für Arbeit in ihrer Definition, die einen Beruf als ein Bündel von Tätigkeiten ansieht, die fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten erfordern.
    Diese Definitionen sind als Annäherung hilfreich, da sie uns einen ersten Denkrahmen geben: Fachspezifische Kenntnisse und Fähigkeiten sind in jedem Fall notwendig, um die Tätigkeit auszuüben. Diese allgemeinen Vorgaben treffen aber für viele Sportarten ebenfalls zu, ohne dass gleich jedes Hobby als Beruf definiert ist. Bei einer Berufsdefinition für Trader muss also neben die Fachkenntnisse zusätzlich noch der finanzielle Aspekt treten: Berufssportler sind ebenfalls meist über ihr Hobby zum Job gekommen. Die Möglichkeit zum Geldverdienen kommt bei Sportlern allerdings nicht aus der Profession selbst, sondern aus anderen Quellen. Eine Radrundfahrt wäre für sich genommen keine lukrative Angelegenheit für Sportler, wenn es nicht zahlreiche Sponsoren gäbe, die sich aus der Nähe zu den Erfolgsträgern etwas versprechen würden. Das unterscheidet Profisportler von Tradern. Trader sind nicht abhängig vom Wohlwollen oder den Interessen anderer Marktteilnehmer.
    An den Ausführungen von Gabler gefällt mir der Gedanke, dass man für die Tätigkeit zunächst eine Ausbildung absolvieren sollte. Genauso sieht es für Trader aus: Eine Ausbildung zum Trader sollte den Anfang bilden. Dabei ist dies nicht im herkömmlichen Sinne eines Lehrberufs zu verstehen. Es gibt keine Berufsschule und keine Lehrer, die einem Novizen die Theorie in einer anerkannten Ausbildung oder einem Studium erklären. Die meisten Trader sind Autodidakten, die sich ihre Kenntnisse selbst beigebracht haben. Die Ausbildung zum Trader ist nicht allgemein anerkannt und es gibt nicht die Prüfungen, die bei klassischen Berufen von Industrie- und Handelskammern abgenommen werden. Es gibt zwar Zertifikatslehrgänge der Deutschen Börse oder von Regionalbörsen, dabei geht es aber um andere Schwerpunkte. Dennoch möchte ich hier die Beschreibung eines Lehrgangs anfügen:
    Zertifizierter Börsenhändler Kassamarkt Ausbildungsprogramm für interessierte Privatanleger
    Mit diesem einwöchigen Lehrgang zum Zertifizierten Börsenhändler Kassamarkt wurde eine praxisrelevante Weiterbildung entwickelt, die über die öffentlich-rechtliche Mindestanforderung der FWB Börsenhändlerprüfung hinausgeht. Den Teilnehmern wird in diesem einwöchigen Seminar das fachliche sowie praktische Know-how für den aktiven Börsenhandel vermittelt.
    Neben wichtigen theoretischen Themen wie der Organisation der Börse, den Marktmodellen und Marktteilnehmern, wird der Fokus auf praktische Übungen an den Systemen gelegt. Die Teilnehmer erlangen ein vollständiges Verständnis der Marktmodelle, während sie die wichtigsten Systemfunktionalitäten direkt am System praktisch erlernen.
    Quelle: Börse Frankfurt, Veranstaltungen und Seminare
    Daneben gibt es noch Lehrgänge für Börsenhändler im Xetra-System und andere Angebote. Auch die Börse Stuttgart bietet Seminare für Privatanleger an und bietet Grundkenntnisse in Optionsscheinen oder eine Ausbildung zum „Börsenprofi“. Der Blickwinkel der Börsen ist das eigene Handelssystem und die Abwicklung von Aufträgen. Die EUREX bildet ebenfalls Händler aus, die auf dem eigenen System Abwicklungen für Kunden vornehmen dürfen. Dabei geht es in erster Linie um das Regelwerk der Börsen. Die Regularien der Terminbörse beispielsweise sehen das erfolgreiche Bestehen der Börsenhändler-Prüfung als notwendige Voraussetzung vor. Unter anderem schicken Banken und Broker ihre Händler hierhin, um die ihnen auferlegten rechtlichen

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