Beruf(ung) Trader
Variationsmöglichkeiten zur Auswahl. Dadurch kann er sein Handelskonzept ständig verbessern und ein Gefühl für die betreffenden Trades entwickeln. Grundsätzlich stehen dem Trader zum Beispiel folgende Variationsmöglichkeiten zur Verfügung:
CRV: Gewinnziel zu Verluststopp variieren
Positionsgröße flexibel gestalten
Einstiegssignal antizipieren
Das wichtigste Planungsinstrument in dieser Phase ist eine umfängliche Dokumentation der Handelsaktivitäten. Das Tradinjournal sollte die wichtigsten Informationen zur Analyse beinhalten, um neben Fehlern des Traders auch das Handelskonzept an sich analysieren zu können.
Für Abweichungen vom Erwartungswert (Praxisabschlag vornehmen!) sind in erster Linie drei Ursachenbündel denkbar:
Trade-Management
Marktumfeld
Handelsidee
Das Trade-Management könnte sich als nicht geeignet herausstellen. Möglicherweise gehen dem Trader auch aus anderen Gründen Handelschancen verloren: Falls er Trades übersieht, muss das Filter- und Alarmsystem optimiert werden. Möglicherweise erweisen sich diskretionäre Handelsentscheidungen des Traders als nicht sehr glücklich, dann böte sich ein Verzicht auf zu häufige Eingriffe in die Trades an. Der Trader könnte in dem Beispiel-Setup mit einem BE-Stop (Break-even-Stop) zusätzlich Erfolg haben – auch das sollte man in der Praxis ausprobieren und genau analysieren. In jedem Fall ergeben sich zahlreiche Verbesserungspotenziale.
Das Marktumfeld kann ebenfalls die Ursache für Abweichungen vom Erwartungswert sein. Ändert sich beispielsweise die Marktsystematik von einem Trendmarkt in einen Seitwärtsmarkt, dann könnte das Konsequenzen für das gewählte Trade-Setup haben. Solche Phasen sollte der Trader erkennen und die Folgen für seine Setups abschätzen können. Ein Wechsel der Märkte und Handelsobjekte könnte eine Lösungsmöglichkeit sein.
Wenn das Setup eine Zeit lang nicht funktioniert, muss es nicht sofort in der Tonne entsorgt werden. Gute Handelsideen können mit Anpassungen an aktuelle Marktgegebenheiten meist weiter zum Einsatz kommen. Da es immer wieder zu zeitweisen Problemen mit dem einen oder anderen Konzept kommen kann, sollte sich jeder Trader regelmäßig durch Austausch mit anderen Tradern und/oder das Lesen von Artikeln in Fachzeitschriften neue Anregungen holen und so sein Repertoire an Handelskonzepten ständig ausweiten.
GLOSSAR
Trader müssen sehr schnell entscheiden, wie sie eine Nachricht beurteilen. Hilfreich sind dabei für Aktientrader gute Grundkenntnisse über die Wirtschaft und das Aktienrecht. Devisen-und Index-Futures-Trader müssen zudem die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge und geldpolitischen Entscheidungen verstehen. Das Glossar stellt einige der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen für Aktien- und Devisentrader vor.
ABFINDUNG Will eine Aktiengesellschaft (AG) ein anderes Unternehmen übernehmen, dann muss der Käufer den verbliebenen freien Aktionären „angemessene“ Abfindungen zahlen. Denkbar sind Abfindungen in Geld oder Aktien des kaufenden Unternehmens. Auch ein Mix ist häufig zu finden. Trader spekulieren in der Regel bei Bekanntgabe einer Übernahme auf einen Aufschlag der Börsenkurse.
ABGELTUNGSTEUER Die deutsche Abgeltungsteuer erfasst Zinsen, Dividenden, Erträge aus Investmentfonds und aus Zertifikaten. Zum Abgeltungsteuersatz kommen der Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer hinzu. Die Steuer wird vom Broker/der Bank direkt abgeführt.
ABSCHLAG Als „Abschlag“ bezeichnet man den Diskont, das Disagio oder den Deport eines Terminkurses gegenüber einem Kassakurs. Der Terminkurs ist in der Regel niedriger als der Kassakurs. Ein Abschlag ist auch eine Besonderheit bei Aktiennotierungen: Der Kurs einer Aktie wird zu Handelsbeginn am Auszahlungstag der Dividende (in der Regel ein Handelstag nach der Hauptversammlung) genau um die Höhe der ausgezahlten Dividende reduziert. Diesen „Kursverlust“ bei der Notierung des Wertpapiers nennt man „Dividendenabschlag“.
ABSCHLAGDIVIDENDE Abschlagszahlung auf die jährliche Dividende. In den Vereinigten Staaten sind solche Abschlagdividenden üblicher als in Europa und Deutschland.
ABSICHERUNG (HEDGING) Durch den Kauf oder Verkauf einer fremden Währung oder eines anderen Handelsobjekts sichert sich der Trader gegen eine gegenläufige Kursentwicklung ab. Die Absicherung oder das „Hedging“ erfolgt beispielsweise aus Gründen der besseren Kalkulierbarkeit von Preisen durch Import- und Exportunternehmen.
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