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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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bis sie es herausfanden und ihn umbrachten. Aber er hielt Verbindung mit Max Harrison, dem einzigen Vampir, der über Nathan und mich Bescheid wusste.
    Ich lächelte. „Ich bin sicher, dass diese Aufgabe ihn entzückt hat.“
    „Max hat keine Wahl“, sagte Nathan vergnügt. Er machtekeinen Hehl mehr daraus, dass er es genoss, Max das Leben zur Hölle zu machen. „So, die Sonne ist längst untergegangen, ich geh besser nach unten und verdiene mein Brot. Kommst du heute Nacht arbeiten? Es sind neue Bücher gekommen, die aufgenommen werden müssen.“
    „So verführerisch es klingt, nein.“ Ich hatte in Nathans Esoterik-Buchladen schon genug unbezahlte Stunden abgedient, um mehrere Leben damit zu füllen. Ich konnte gut darauf verzichten, schon wieder das neueste Buch der Schatten oder irgendwelche Kräuterbündel einzusortieren. Ich deutete auf den Computer. „Ich muss das fertig machen, bevor es mich in den Wahnsinn treibt.“
    „Und mich erst.“ Nathan zog eine Grimasse. „Wenn du mal wieder verrückte Experimente machen willst, such dir jemand anderen als Laborratte.“
    Ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel, als er ging. Gewöhnlich schloss er ab, aber ich hörte kein Schlüsselgeräusch.
    Vampire nehmen das Band zwischen dem Schöpfer und seinem Zögling genauso ernst wie Menschen das Verhältnis zwischen Eltern und ihrem Kind. Nathan war normalerweise ängstlich und übervorsichtig um meinen Schutz besorgt. Ich versuchte, das Gefühl abzuschütteln, dass etwas nicht stimmte. Solche Gedanken sind wie Spinnenbisse: Hast du erst einmal gekratzt, infiziert sich die Stelle und die Vergiftung breitet sich aus. Ich brauchte keine Nacht auf heißen Nadeln, in der ich beim kleinsten Geräusch immer wieder aufsprang.
    Ich knipste den Monitor an und hoffte, die medizinische Fachsprache würde mich auf andere Gedanken bringen, aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Mein Unbehagen wuchs, meine Handflächen wurden feucht und ich spürte ein Kribbeln in meinem Magen. Ich hakte die Symptome imKopf ab und erkannte erst dann die körperlichen Anzeichen des Flight-or-Fight-Syndroms.
    Kämpfe oder flieh.
    Diese uralte Reaktion auf Angst hatte sich langsam in mir aufgebaut, aber ich war nicht in unmittelbarer Gefahr. Mein Herz hämmerte panisch in meiner Brust, während ich in mein Spiegelbild hinter den Worten auf dem Bildschirm starrte. Meine Pupillen waren erweitert. Mein Gesicht fing an, sich zur Monsterfratze zu verziehen. Ich stand auf und zwang mich zur Ruhe. Es gab keinen Grund, sich so zu fühlen.
    Es sei denn, die Ursache war das Blutsband.
    Nathan.
    Wie von der Tarantel gestochen, rannte ich aus dem Zimmer und riss dabei den Bürostuhl um. Unsere Wohnung lag im obersten Stock von Nathans Haus. Der Buchladen befand sich im Keller. Ich raste die Stufen hinab, so schnell ich konnte, fing mich am Geländer, als meine Füße sich verhedderten. Die Tür im Parterre schien Lichtjahre entfernt. Ich stürzte hindurch und auf die Straße. Die kühle Luft der Frühlingsnacht verschlug mir den Atem.
    Dann kam der Schmerz, und ich vergaß das Atmen.
    Das Blutsband war verschwunden. Es war nicht so, als ob Nathan seine Gedanken vor mir abschirmte. Das hatte sich immer wie eine Mauer angefühlt. Doch dies hier war … absolute Leere. Normalerweise war das Blutsband wie eine straff gespannte Leine zwischen uns gespannt, doch jetzt hing ein Ende einfach schlaff herab.
    Nathan war tot.
    Ich packte das schmiedeeiserne Geländer und bewegte mich langsam auf das obere Ende der Treppe zu, die vom Bürgersteig hinab in den Laden führte. Mondlicht beschienzersplittertes Glas am Boden. Was immer Nathan erwischt hatte, es war durch ein zerbrochenes Fenster hineingekommen.
    Besorg dir eine Waffe. Hol Hilfe. Doch mein Herz war stärker als mein Verstand. Ich musste zu meinem Schöpfer.
    Außer mir vor Angst stürzte ich hinunter, nahm zwei Stufen auf einmal. Im hinteren Bereich des Ladens flackerte noch ein Licht wie im Todeskampf. Fluoreszierende Reste der pulverisierten Leuchtröhren waren über den Boden verteilt. Hier und da sprühten aus durchgebrannten Kabeln Funken von der Decke wie Schneeflocken.
    Die Tische, auf denen normalerweise stilvoll Kristalle, Tarotkarten und ähnlicher New-Age-Kram präsentiert wurden, waren völlig zerstört. Zersplittert lagen sie am Boden und begruben die Waren, die sie getragen hatten. Rechts von mir war die Vitrine im Tresen eingeschlagen. Ich wusste, dass Nathan im Regal dahinter eine Axt

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