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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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zupfte ihr Kleid zurecht, das verrutscht war, während sie auf Hannahs Bett gesessen hatte.
    »Danke, Bee«, sagte Hannah und glitt unter die Decke. »Halt, wartet mal!«, rief sie dann auf einmal, als die beiden schon fast aus der Tür waren. »Könnte einer von euch mir noch meinen BlackBerry aus der Tasche geben? Ich muss nur kurz was nachsehen.«
    Joe beugte sich herab und fischte in Hannahs Tasche nach dem silberfarbenen Gerät in dem roten Lederetui. Hannah griff danach und drückte auf alle möglichen Tasten, bis sie fand, wonach sie gesucht hatte. Eine Nachricht, die sie um zehn Uhr aus dem Vorwahlbereich 310 erhalten hatte.
    Hannah las sie, lehnte sich zurück und legte den BlackBerry neben sich auf das Bett. Sie schloss die Augen und biss sich auf die Unterlippe. »Sie hat zugesagt«, murmelte sie schließlich so leise, dass Joe und Bee es kaum hören konnten. »Sie gehört mir.«
    »Wer?«, fragte Joe.
    »Natalie«, antwortete Hannah und atmete tief und schwer.
    »Wer ist Natalie?«, fragten Onkel und Nichte einstimmig.
    Doch Hannah schlief schon, ihre Lippen waren geschlossen, und ihre Mundwinkel umspielte ein zartes Lächeln.

Rob
    R ob war dreckig. Immerhin stank er nicht – zumindest nicht nach Körperausdünstungen, soweit er das beurteilen konnte – , aber auf seinen Kleidern waren dunkle Flecken, und sein Gesicht war schmutzig und blutverschmiert.
    Als er den letzten Nachtflug nach Baltimore gebucht hatte, von wo aus er um sechs Uhr morgens den Shuttle nach Annapolis nehmen würde, hatte Rob nur noch eine halbe Stunde Zeit, um zum Flughafen zu gelangen. Es blieb keine Zeit mehr, um zu duschen, und außerdem sah es in seinem Badezimmer sowieso wie an einem Mordtatort aus. Er hätte Stunden gebraucht, um Liz’ Blut aufzuwischen und die Glassplitter aus der Badewanne zu entfernen, also übersprang er das Waschen. Er hatte sich ebenfalls nicht die Mühe gemacht, seine Kleidung zu wechseln, was hieß, dass er noch immer das trug, was er auch zu Liz’ Begräbnis angehabt hatte: seine Lieblingsjeans und das graue T-Shirt der Texas University. Er hätte sich etwas Frisches anziehen können, hatte sich jedoch dagegen entschieden. Er wollte in Hannahs Hotelzimmer einen dramatischen Auftritt hinlegen. Außerdem passte sein Outfit zu seiner Stimmung. Rob hatte das Gefühl, eine große Schlacht hinter sich gebracht zu haben.
    Hastig griff er nach einer kleinen Campingtasche und einem Rucksack für die Reise. Er stopfte Klamotten für eine Woche hinein und ein Taschenbuch, das noch unberührt auf seinem Couchtisch gelegen hatte. Es war ein Roman aus der Sicht eines autistischen Kindes. Seine Kollegen in der Bibliothek hatten davon geschwärmt. Er beschloss, es mitzunehmen, trotz des unguten Gefühls, das der Hund auf dem Cover in ihm hervorrief.
    Der Flug hatte um die sechshundert Dollar gekostet, die Rob mittels Kreditkarte bezahlt hatte. Ein kombinierter Hin- und Rückflug wäre günstiger gewesen, aber er war sich nicht sicher, wann er zurückfliegen wollte, also hatte er das Rückreisedatum offen gelassen. Er hatte vor, seine Chefin in der Bibliothek anzurufen und ihr zu erklären, dass es einen Todesfall in der Familie gegeben habe. Sie kannte Liz und würde ihn aufgrund des Todesfalles bestimmt beurlauben. Und er würde in der Bibliothek nicht viel verpassen. Ende September gab es nur wenig Neuzugänge. Die Studenten hatten bereits ihre Textbücher für die Seminare gekauft und an Freizeitlektüre noch kein Interesse.
    Rob erreichte den Flughafen gerade noch rechtzeitig, rannte zum Gate und schlüpfte ein paar Sekunden bevor es schloss hindurch. Im Flugzeug konnte er dann gute drei Stunden schlafen und sogar ein Viertel seines Buches lesen. Als die Maschine schließlich in Baltimore landete, ging gerade die Sonne auf.
    Rob fühlte sich ein wenig desorientiert. Die Fahrt im Shuttle half da auch nicht wirklich. Im Wagen schwebte ein seltsamer Geruch, und Rob wurde übel. Es roch nach einer Mischung aus künstlichem Vanillearoma und Zimt, sodass er sich Mund und Nase mit dem T-Shirt zuhalten musste, bis er endlich am Einkaufszentrum von Annapolis in der Nähe des Hauptbahnhofes abgesetzt wurde.
    »Das Robert Johnson House liegt direkt am State Circle«, sagte der Fahrer. Wäre Rob nicht so übel gewesen, hätte er gefragt, wie man zu Fuß am besten dorthin käme, doch stattdessen knallte er nur die Tür zu und atmete tief durch, sobald der Wagen sich entfernt hatte.
    Schon bald lief er eine Straße

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