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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Du hast dich in diesem Klub recht gut bewährt, und das wollt ich dir sagen.«
    »Wirklich? Danke«, sagte ich sarkastisch. »Und wie steht's mit dem >Geschäft<, das Sie vor einer Minute erwähnten?« Eine Sekunde blitzte in seinen Augen ein Licht auf, dann war es wieder verschwunden, und sie waren kalt und ausdruckslos wie zuvor. Er setzte seine Rede fort, als hätte ich ihn nicht unterbrochen. »Die Boxveranstalter haben ständig ein wachsames Auge auf junge, vielversprechende Talente. Folglich hab ich ihnen auch von dir erzählt. Ich wollte dich wissen lassen, daß sie deine letzten Kämpfe gesehen haben und daß ihnen gefallen hat, was sie zu sehen bekamen.« Er machte eine gewichtige Pause, steckte eine frische Zigarre in den Mund und kaute eine Weile darauf herum, ehe er wieder zu sprechen begann. »Wir sind der Ansicht, daß du für diesen Schwindel hier schon zu gut bist, Junge, und wollen dich übernehmen. Du brauchst von jetzt an nicht mehr um Uhren zu kämpfen. Das ist vorbei.« Er zündete ein Streichholz an und hielt es an seine Zigarre. Ich wartete, bis das Streichholz ausgebrannt war, ehe ich etwas sagte. »Und wofür soll ich von jetzt an kämpfen?« fragte ich unbewegt. Es war sinnlos zu fragen, denn ich wußte es bereits. »Für den Ruhm, mein Junge«, erwiderte Skopas, »für den Ruhm. Wir haben beschlossen, dich in den Boxklub
    aufzunehmen, um dir einen Namen zu machen.«
    »Großartig!« platzte ich los, »und womit werde ich Geld verdienen? Für eine Uhr bekomm ich wenigstens meine zehn Dollar.« Skopas' Lächeln war so eiskalt wie seine Augen. Er blies mir eine Rauchwolke ins Gesicht. »Wir sind keine Knicker, mein Junge. Du bekommst hundert Dollar im Monat, bis du alt genug bist, Profi zu werden. »Nachher teilen wir deinen Verdienst.«
    »Hier verdien ich mehr als zehn Uhren im Monat«, erwiderte ich erregt. Giuseppe legte seine Hand beschwichtigend auf meinen Arm. Ärgerlich schüttelte ich sie ab. Das war keineswegs etwas, was ich mir wünschte. »Und wenn ich auf diesen Vorschlag nicht eingehe?« fragte ich.
    »Dann bekommst du gar nichts«, sagte Skopas rundheraus. »Aber du siehst wie ein kluger Junge aus. Du bist bestimmt gescheit genug, um dich nicht gegen diese Männer zu stellen. Wir haben sogar jemanden hier, der dich managen will, wenn du dich entschließt, Profi zu werden.«
    »Sie sind Ihrer zu sicher«, sagte ich höhnisch. »Wieso kommt man hier überhaupt auf den Gedanken, daß ich Boxer werden will?« Skopas' Augen waren jetzt listig und durchtrieben. »Weil du den Zaster brauchst, mein Junge«, sagte er sehr entschieden. »Und aus diesem Grunde wirst du auch Boxer werden. Deshalb hast du ja auch die Sache mit den Uhren angefangen.«
    Darin hatte er recht, ich brauchte das Geld. Papa war noch immer arbeitslos, und das war - außer jemanden übern Schädel zu hauen der einzige sichere Verdienst. Und meine Erfahrung mit Mr. Gold hatte mich gelehrt, daß ich für diese Art Job nicht die Nerven besaß. Doch jetzt hatte ich auch von dem hier die Nase voll. Es war zwar okay, hie und da ein paar Dollar zu verdienen, aber als Beruf wünschte ich mir's bestimmt nicht. Ich hatte zu viele Burschen gesehen, die nichts andres machten, als mit ihrer Kraft und ihren Fäusten zu prahlen. Nein, das war nichts für mich. Ich drehte mich zu Zep um. »Komm, gehn wir«, sagte ich kurz, dann wandte ich mich zum Schreibtisch zurück. »Auf Wiedersehen, Mr. Skopas, danke, es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.« Damit riß ich die Türe auf und marschierte hinaus. Auf der Schwelle stand ein Mann, der die Hand aus streckte, um mich zurückzuhalten. Ohne aufzublicken, stieß ich sie beiseite und wollte an ihm vorbei. Da sagte eine vertraute Stimme: »He, Danny Fisher, bleibst du nich wenigstens stehn, um deinem neuen Manager guten Tag zu sagen?«
    Ich sah auf, und ein breites Grinsen breitete sich über mein Gesicht. Ich packte den Mann am Arm. »Sam!« stieß ich hervor, »Sam Gottkin! Ich hätt's mir denken können!«
    Hinter meinem Rücken ertönte jetzt Skopas' Stimme, sie klang beinahe entschuldigend. »Der Junge will nich einsteigen, Mr. Gottkin.«
    Sam sah mich fragend an. Da entschloß ich mich blitzschnell. »Wenn's bei Ihnen noch okay ist, Mr. Skopas«, erklärte ich, »dann können Sie Ihren Klubfreunden sagen, daß sie einen Neuen angeworben haben!«
    9
    »Komm mit, Danny«, sagte Sam einige Minuten später, »ich lade dich zum Essen ein.«
    Ich grinste. »Fein, Sam«, sagte

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