Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
kümmert sich ja der Teufel persönlich um ihn.« Dann wandte er sich mir zu. »Mach nur so weiter, Killer«, rief er höhnisch, »für einen Dollar kannst du jetzt alle deine Freunde umbringen.«
    Das waren die ersten Worte, die er seit vielen Wochen direkt an mich gerichtet hatte. Die ganze Zeit über hatte ich genug Beleidigungen schweigend hingenommen, jetzt war's aber genug! »Ja, Pop«, sagte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen, »ich werde sie für einen Dollar umbringen, damit du hier in der Küche auf deinem fetten Hintern sitzen und davon leben kannst!«
    Damit war ich wütend aus der Wohnung und die Treppe hinuntergestürzt. Aber jetzt, im strahlenden Sonnenschein und in der warmen Frühlingsluft wurde mir wieder bedeutend besser. Ich sah auf die Uhr. Ich hatte Spritzer versprochen, um vier Uhr in der Sporthalle zu sein und gerade noch zwanzig Minuten Zeit, um hinzukommen. Ich lief die paar Stufen hinunter und der Straßenkreuzung zu.
    Als ich um die Ecke gebogen war, rief mich jemand beim Namen. Spit stand in einem Hausflur und winkte mir. »He, Danny, komm 'nen Moment her.«
    »Kann nicht, Spit, hab mich sowieso schon verspätet«, rief ich zurück und hastete weiter.
    Spit kam mir nachgelaufen und packte mich aufgeregt am Ärmel. »Danny, mein Boß will dich sprechen.« Ich sah ihn an. »Wer? Fields?«
    »Ja, ja, Mr. Fields«, Spits Kopf zuckte auf und ab, »ich hab ihm g'sagt, ich kenn dich, da hat er g'sagt, bring ihn her.« Der
    Hausflur, aus dem Spit getreten war, war eigentlich ein Geschäftseingang. Auf den Fensterscheiben standen die Worte: FIELDS INKASSOBÜRO. »Okay«, sagte ich, denn man konnte einen Mann wie Maxie Fields nicht leichtfertig abtun. Keinesfalls aber, wenn man glücklich und zufrieden leben wollte. Fields war in dieser Gegend der große, einflußreiche Mann. Politik, Wettrennen, Spiel, Wucher-Geschäfte, die ganze Skala. Er war ein großes Tier. Ich erinnerte mich, wie neidisch einige der Bande gewesen waren, als Spit uns erzählte, sein Onkel habe Fields dazu überredet, ihm die Stellung eines Botenjungen zu geben. Er hatte uns stolz seine Arbeitspapiere gezeigt und sich damit gebrüstet, daß er nicht mehr in die Schule zu gehen brauche. Und eines Tages würde er hier in dieser Gegend ebenfalls eine einflußreiche Persönlichkeit sein, während wir andern uns den Kopf zerbrechen würden, wovon wir leben sollten. Nachdem er seine Stellung angetreten hatte, hatte ich nicht mehr viel von ihm gesehen, wenn ich ihn aber sah, dann bemerkte ich von seinen großen Erfolgen allerdings verdammt wenig. Wie eben jetzt, trug er noch immer dieselben schmierigen Kleider, das speichelbedeckte Hemd, speckige Hosen und schmutzige, abgestoßene Schuhe.
    Ich folgte Spit ins Innere des Ladens. Wir durchquerten einen kleinen Raum mit vergitterten Abteilungen, so etwa wie in einer Bank. Ein Mann hinter einem der Gitter sah uns ohne Neugierde nach, während wir durch eine Türe im Hintergrund wieder hinausgingen. Wir schritten durch einen weiteren Raum, in dem einige Männer standen, die eine riesige schwarze Tafel studierten. Sie beachteten uns nicht, als wir durch eine weitere Türe hindurchgingen, hinter welcher sich eine Treppe befand. Ich folgte Spit zum ersten Treppenabsatz hinauf, wo er vor einer Türe stehenblieb und leise anklopfte.
    »Herein«, brüllte jemand.
    Spit öffnete die Türe und trat ein. Ich blieb wie angewurzelt stehen und blinzelte überrascht. Ich hatte zwar schon davon gehört, doch nie wirklich daran geglaubt. Dieses Zimmer sah aus wie aus einem Film, es gehörte nicht in eine teilweise unbewohnbare alte Baracke, wie diese es war.
    Ein gigantischer Mann mit rotem Gesicht, dickem Bauch und den größten Schuhen, die ich je gesehen, kam uns entgegen. Niemand brauchte mir zu sagen: das ist Maxie Fields. Er sah mich nicht an. »Ich glaub, ich hab dir bereits gesagt, Spit, daß du mich nicht belästigen sollst«, schrie er ärgerlich.
    »Aber, Mr. Fields«, stotterte Spit, »Sie hab'n doch g'sagt, ich soll Danny Fisher 'raufbringen, wenn ich ihn seh.« Er drehte sich zu mir. »Das is er.«
    Fields Zorn legte sich ebenso rasch, wie er aufgeflammt war. »Du bist Danny Fisher?« Ich nickte.
    »Ich bin Maxie Fields«, sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Er hatte einen warmen Griff- vielleicht zu warm. Er gefiel mir nicht.
    Jetzt wandte er sich wieder an Spit. »Okay, Junge, verdufte!« Spits Lächeln verschwand. »Ja, Mr. Fields«, sagte er hastig, und die Türe

Weitere Kostenlose Bücher