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Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Titel: Betrogen - Star wars : The old republic ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Panini
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würden, was sie beschließen mussten. Sie würden so tun, als würden sie weiter verhandeln und dann jedwede Bedingung akzeptieren, die die Sith stellten. Sie würden Meister Zallows Andenken verraten und das Andenken aller Jedi, die beim Tempel gekämpft und ihr Leben gelassen hatten.
    Es war obszön, und Aryn wollte nicht daran beteiligt sein.
    Unfähig, sich länger im Zaum zu halten, schrie sie ihre Gefühle in einem Schwall von Schimpfwörtern heraus – eines nach dem anderen, eine lange Tirade aus Lästerlichkeiten, wie sie sie seit ihrer Jugend nicht mehr ausgesprochen hatte.
    Wenige Augenblicke später klopfte es mit Nachdruck an ihrer Tür.
    â€žWer ist da?“, rief sie mit immer noch rauer, gereizter Stimme.
    â€žIch bin es, Syo. Geht es dir … gut? Ich hörte –“
    â€žNur das HoloNetz“, log sie und schaltete den Videoschirm ab. „Ich würde jetzt lieber allein sein, Syo.“
    Syo schwieg lange, bevor er weitersprach: „Du musst das nicht allein aushalten, Aryn.“
    Aber genau das musste sie doch. Die Erinnerung an Meister Zallow war eine Last, die sie allein zu tragen hatte.
    â€žDu weißt, wo du mich findest“, sagte Syo.
    â€žDanke“, antwortete sie, zu leise, als dass er sie hätte hören können.
    Die kommenden Stunden verbrachte sie abgekapselt. Der Tag wich der Nacht, ohne dass Meisterin Dar’Nala oder Satele von sich hören ließen. Vergeblich versuchte sie zu schlafen. Sie fürchtete, was der Morgen bringen könnte.
    In der Dunkelheit lag sie in ihrem Bett und starrte an die Decke. Verschwommen stieg der Halbmond über Alderaan auf und tauchte das Zimmer in gespenstisches Licht. Alles wirkte verwaschen, geisterhaft, surreal. Eine Weile gab sie sich dem Gefühl hin, in einen Traum gefallen zu sein. Welche Erklärung hätte es sonst für die Ereignisse geben sollen? Wie sonst hätten die Jedi derart versagen können?
    In ihrem Kopf wiederholte sich wieder und wieder Meisterin Dar’Nalas Stimme: Ich fürchte, uns bleibt keine Wahl.
    Die Worte taten deshalb so weh, weil sie der Wahrheit entsprachen. Die Jedi konnten Coruscant nicht opfern. Die Republik und der Jedi-Rat würden einen Vertrag akzeptieren. Sie konnten nicht anders. Es ging nur noch darum, Bedingungen auszuhandeln, Bedingungen, die das Imperium begünstigten. Am Ende würde der Verrat des Imperiums, der Verrat der Sith, mit der Kapitulation der Jedi belohnt werden.
    Während Aryn noch über die Plausibilität des Vorgehens nachdachte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass es falsch war. Meisterin Dar’Nala irrte. Senator Am-ris irrte.
    Ein solcher Gedanke war ihr noch nie zuvor in den Sinn gekommen. Auch er tat weh. Alles hatte sich für sie geändert.
    Ihre Fäuste ballten sich vor Wut und Kummer, und sie spürte weitere Schreie in ihrer Kehle aufsteigen. Indem sie tief und regelmäßig atmete, versuchte sie ihrem Kontrollverlust Herr zu werden. Sie wusste, dass Meister Zallow ihn nicht gebilligt hätte.
    Aber Meister Zallow war tot, ermordet von den Sith.
    Und schon bald würde er vom Orden verraten werden, würde auch sein Andenken aus politischer Notwendigkeit ermordet werden.
    Im Geiste durchschritt sie Erinnerungen an Meister Zallow, nicht an seine Lehren, sondern an sein Lächeln, an die strenge, aber einfühlsame Art, mit der er sie wegen ihres Eigensinns zurechtwies, an den Stolz, den er verspürt haben musste, als sie in den Stand eines Jedi-Ritters erhoben wurde.
    Das waren die Dinge gewesen, die sie verbanden, nicht Pädagogik.
    Das Loch, das sich in ihr aufgetan hatte, als sie seinen Tod gespürt hatte, klaffte noch immer. Sie fürchtete, sie könnte darin versinken. Sie kannte den Namen des Loches.
    Liebe.
    Sie hatte Meister Zallow geliebt. Er war ihr ein Vater gewesen. Das hatte sie ihm nie gesagt, und nun war es für immer zu spät dafür. Jemanden zu verlieren, den sie liebte, hatte sie innerlich so zerrissen, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte.
    Der Schmerz tat weh , aber der Schmerz war richtig.
    Der Orden hatte eine Galaxie entstehen lassen, in der das Gute vor dem Bösen kapitulierte, in der menschliche Gefühle – Aryns Gefühle – unter dem Gewicht des Jedi-Prinzips der Nichtbindung zermalmt wurden.
    Welcher Nutzen sollte darin liegen, wenn das Prinzip zu so etwas führte?
    Die rasenden Gedanken

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