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Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Betrogen - Star wars : The old republic ; [2]

Titel: Betrogen - Star wars : The old republic ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Panini
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trieben sie aus dem Bett. Ihre Ruhelosigkeit machte Schlaf unmöglich. Sie setzte die Füße auf den mit Teppich bedeckten Boden und versuchte, die Gedanken zu ordnen, die völlig chaotisch in ihrem Kopf herumschwirrten.
    Ihr fiel auf, dass sie statt ihrem Nachthemd noch immer ihre Robe trug. Sie durchquerte das Zimmer und trat durch die Schiebetür auf den Balkon. Der frische Wind zerzauste ihr Haar. Ein schwerer Geruch nach Wildblumen und Lehmerde lag in der Luft. Insekten zirpten. Ein Nachtvogel pfiff.
    Unter anderen Umständen wäre es ihr hier friedlich vorgekommen.
    In hundert Metern Tiefe entfaltete sich die Landschaft Alderaans vor ihr, eine Wiese hoch gewachsener Gräser, dazu Sträucher und dürre Bäume, die sich flüsternd im Wind wiegten. Durch die Vegetation konnte sie die Mauern um das Gelände nicht erkennen.
    Es war wunderschön, das musste Aryn zugeben. Trotzdem hatte sie immer noch das Gefühl, sich an einem Tatort zu befinden. Die kühle Nachtluft und die ruhige Kulisse halfen nicht, das Gefühl, die Jedi hätten katastrophal versagt, zu verdrängen. Sie umklammerte das Balkongeländer so fest, dass ihre Finger schmerzten.
    Jenseits des Grundstücks schimmerte in der Ferne der breite, gewundene Fluss im Mondlicht. Die tänzelnden Lichter einiger Schiffe sprenkelten seinen Lauf. Sie beobachtete, wie sie langsam und hypnotisch auf dem Wasser dahinzogen. Auch den Himmel sprenkelten Verkehrslichter.
    Es machte sie wütend, dass das Leben für alle anderen weiterging wie gehabt, während sich für sie alles geändert hatte. Sie fühlte sich wie ausgehöhlt.
    â€žDenkst du daran zu springen?“, fragte eine Stimme, in der ein sanftes Lächeln lag.
    Sie zuckte kurz zusammen, bevor sie die Stimme Syo zuordnen konnte. Für einen Augenblick hatte er sich genau wie Meister Zallow angehört.
    Syo stand fünf Meter entfernt auf dem angrenzenden Balkon seines eigenen Zimmers. Er musste schon die ganze Zeit dort gestanden haben. Vielleicht fand er auch keinen Schlaf.
    â€žNein“, erwiderte sie. „Ich denke bloß nach.“
    Seine gerunzelte Stirn und sein sorgenvoller Blick trübten Syos sonst so gelassene Miene. „Über Meister Zallow?“, fragte er.
    Zu hören, wie ein anderer den Namen ihres Meisters aussprach, versetzte ihr einen Stich. Gefühle wallten in ihr auf und bildeten eine Faust in ihrer Kehle. Sie brachte kein Wort heraus und nickte nur.
    â€žEs tut mir sehr leid für dich, Aryn. Meister Zallow wird uns fehlen.“
    Sie fand ihre Stimme wieder. „Er war für mich mehr als nur ein Meister.“
    Er nickte, als würde er verstehen, doch Aryn nahm an, dass er das nicht tat, nicht richtig.
    â€žVon Nichtbindung zu sprechen, das Prinzip zu verstehen, das ist eine Sache. Aber sie zu leben …“ Er starrte sie an. „Das ist etwas anderes.“
    â€žWillst du mich belehren, Syo?“
    â€žIch möchte dich erinnern, Aryn. Alle Jedi müssen Opfer bringen. Manchmal opfern wir die emotionalen Bande, die normalerweise Lebewesen miteinander verbinden. Manchmal opfern wir … mehr, so wie Meister Zallow. Darin liegt das Wesen unseres Dienstes. Verliere das in deinem Kummer nicht aus den Augen.“
    Sie erkannte, dass sie mehr von Syo trennte als nur fünf Meter freier Raum. Ihr Kummer ermöglichte ihr zum ersten Mal zu begreifen.
    â€žDu verstehst das nicht“, sagte sie.
    Eine Zeit lang sagte er nichts, dann: „Vielleicht tue ich das nicht. Aber ich bin da, wenn du reden möchtest. Ich bin dein Freund, Aryn. Das werde ich immer sein.“
    â€žIch weiß.“
    Wieder schwieg er einen Moment, dann trat er vom Geländer seines Balkons zurück. „Gute Nacht, Aryn. Wir sehen uns morgen früh.“
    â€žGute Nacht, Syo.“
    Er ließ sie allein mit ihren Gedanken, mit der Nacht.
    Syo hatte von Opfern gesprochen. Aryn hatte in ihrem Leben bereits so viel geopfert, und Meister Zallow hatte alles geopfert. Sie lehnte das Opfer nicht ab, aber es musste einen Sinn haben. Und jetzt erkannte sie, dass alles umsonst gewesen war. Immer hatte sie ihre Bedürfnisse und Wünsche unter dem Druck des Opfers, der Nichtbindung und des Dienstes zum Schweigen gebracht. Aber jetzt war ihr Verlangen zu groß. Sie schuldete Meister Zallow zu viel, um seinen Tod ungesühnt zu lassen.
    Sollten Dar’Nala und Zym und Am-ris und der ganze Rest von ihnen

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