Between Love and Forever
Essen geredet haben und ich die ganzen blöden Fleißpunkte zusammenhabe, und da dachte ich ... ich weiß nicht«, murmelt er. »Ich dachte, es würde dir vielleicht Spaß machen.«
Will er wirklich, dass ich mit ihm essen gehe? Was ja schon fast irgendwie date-mäßig ist?
Ich sehe ihn wieder an, und nein, ich muss verrückt sein. Er kann jede haben, die er will, und wahrscheinlich lädt er mich nur zum Essen ein, weil ...
Weil er es will. Vielleicht?
Ich hasse meinen Verstand, der diesen Gedanken einfach nicht loslassen will. Diese Hoffnung.
Ich schaue Tess an. »Kannst du dir vorstellen, dass ich da hingehe?«, frage ich sie. »Die Typen dort fallen doch glatt in Ohnmacht, wenn ich auf meiner alten Klapperkiste in den Parkplatz einbiege.«
»War Tess schon mal dort?«, fragt Eli.
»Klar«, sage ich und weiche sorgfältig seinem Blick aus, sehe stattdessen Tess an. »Sie war mal ein paar Wochen mit einem Jungen von der St. Andrew’s zusammen und er hat sie zu einem Essen dort eingeladen. Weißt dunoch, Tess? Mom hat dir die Fingernägel lackiert und Dad hat ungefähr hundert Fotos von dir geschossen. An den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern. Wie hieß der Typ noch mal?«
Nichts. Ich sehe sie an und die Stille dehnt sich aus, wird unbehaglich. Ich drehe mich zu Eli um, ertappe ihn wieder dabei, dass er mich anschaut. Diesmal sieht er verärgert aus. Beinahe wütend.
Gut. Dann hab ich’s also geschafft, ihn wütend zu machen. Und jetzt steht er sicher gleich auf und geht. Ich kämpfe gegen das leere Gefühl in meinem Innern an, das mich bei der Vorstellung überfällt, dass ich ihn vielleicht nie wiedersehe. Oder, noch schlimmer, dass wir hier im Zimmer sitzen und er nicht mehr mit mir redet oder – am allerschlimmsten – dass er nur Hi sagt und weitergeht, als sei ich Luft für ihn.
»Eli, was hast du?«, würge ich hervor. Es soll sauer klingen, herausfordernd, aber es kommt nur ganz leise heraus. Traurig.
»Du bist auch nicht anders als die Leute in Milford«, sagt er und ich bin so überrumpelt – weil es einfach nicht wahr ist –, dass ich nicht darauf reagieren kann.
»Ja«, sagt er, als ich nicht antworte. »Es stimmt. Du ... also ich mag Milford auch nicht, aber du hast genauso viele Vorurteile wie alle anderen dort. Ich weiß nicht, aber ich finde das so bescheuert ... Als könntest du auf keinen Fall mit mir ... nur weil ich an die Saint Andrew’s gehe.«
Er räuspert sich. »Ich kann doch schließlich nichts dafür,dass meine Eltern Geld haben, dass Clement Geld hat. Genauso wenig wie es deine Schuld ist, dass Tess jetzt hier liegt.«
»Aber das kann man doch nicht vergleichen! Dir ist noch nie was wirklich Schlimmes passiert oder ...« Ich breche ab, als mir klar wird, was ich gesagt habe. Wie falsch es ist.
»Tut mir leid«, sage ich. »Das hätte ich nicht sagen dürfen, aber ich bin kein Snob. Echt nicht. Jedenfalls nicht so, wie du meinst. Ich ... ich gehöre nur nicht dorthin. An die Saint Andrew’s, meine ich.«
»Warum nicht? Ist doch bloß eine Schule und es ist auch nicht anders als hier ...«
»Als hier?«
»Okay«, sagt er und wirft mir ein schüchternes, vorsichtiges Lächeln zu, sodass mein Herz einen Freudensprung macht und wie verrückt in meiner Brust hämmert. »Nicht ganz. Im Geschenkeshop hier verlangen sie nicht fünfzig Cent für einen Becher Kaffee. Allerdings ist auch kein Wappen drauf.«
»Aber der Kaugummi ist garantiert billiger.«
»Nein, jedenfalls nicht, als ich dort gearbeitet habe«, sagt Eli und jetzt lächle ich ihn an. Ich kann nicht anders. Weil er so ... Ein Typ wie er müsste eigentlich verboten sein.
Ja, wirklich. Er hat es geschafft, mich auf dumme Gedanken zu bringen, unerlaubte Wünsche in mir zu wecken, so wie er mich anschaut. Als ob ich ihm gefallen würde ... Und dagegen komme ich nicht an.
Ich sage: »In Ordnung. Wann soll ich hinkommen? Und wohin genau?«
Und ich bin glücklich. Das ist das Schlimmste daran. Ich bin hemmungslos, überschäumend glücklich. Und denke nicht an Tess. Verschwende keinen Gedanken daran, wie es mir ergangen ist, als ich mich in Jack verliebt habe.
Ich denke überhaupt nichts. Ich bin glücklich und es ist mir egal.
Kapitel 32
Und natürlich werde ich prompt erwischt, wenn ich ein Mal früher aus der Schule abhauen will, weil ich was anderes vorhabe, als Tess im Krankenhaus zu besuchen. Das heißt, ich laufe meinem Vertrauenslehrer in die Arme, der in seiner abgewetzten Schlabberhose und mit
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