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Between Love and Forever

Between Love and Forever

Titel: Between Love and Forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Scott
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mir schlafen können und trotzdem Tess hinterherlaufen, aber er wollte mir nicht wehtun.
    Und das hat mir das Herz gebrochen. So wie Tess’ reglose Gestalt im Krankenhausbett oder der Anblick meiner Eltern, als sie auf die armseligen Kartons gestarrt haben, die Tess’ ganzes Leben enthalten. Die herzzerreißende Stille und Grenzenlosigkeit, die im Kummer liegt, macht mir Angst. Weil da nichts ist, was ich zurückstoßen, was ich von mir abhalten kann.
    Wut kann dich fertigmachen, aber Kummer ist tödlich. Er kann dir das Herz brechen. Und tut es auch.
    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie ich die Dinge in Ordnung bringen soll. Tess’ anhaltende Stille ist der Beweis dafür.
    Aber ich muss was tun. Ich blicke mich um, sehe ein Meer von weißen Hemden – nichts, was mir weiterhilft – und entdecke eine Tür in der Nähe von ein paar Fenstern, die auf einen leuchtend grünen Rasen hinausblicken.
    »Können wir draußen essen?«, frage ich Eli, der steif nickt, die Hände mit den weißen Knöcheln immer noch um sein Tablett verkrampft, und ich weiß, was in ihm vorgeht.
    Er fühlt sich in die Ecke gedrängt, ist hilflos und wütend, ein Gefühl, das ich nur zu gut kenne. Ich weiß, wie schlimm das ist. Wie es einen niederdrückt, wie man jeden Tag mit tausend winzigen Nadelstichen daran erinnert wird, dass man nichts dran ändern kann, wer oder wie man ist.
    Ich gehe zur Tür, weil mir nichts anderes einfällt, und draußen steuere ich auf einen leeren Tisch zu.
    Ich komme gleichzeitig mit einem Jungen dort an, einem schmalen Typ mit tiefschwarzer Haut.
    »Hey«, sagt er zu Eli, dann nickt er mir zu.
    »Hey«, sagt Eli und einen Augenblick befürchte ich, dass er gleich wieder umdreht. Aber dann setzt er sich doch hin, und was jetzt folgt, ist unheimlich und quälend, sodass ich mich frage, ob die überschwänglichen Gefühle, in die ich mich vorher hineingesteigert habe, nicht doch voreilig und dumm waren.
    Niemand redet. Eli spricht nicht mit mir oder mit dem anderen Jungen am Tisch. Er isst schweigend, einen Bissen nach dem anderen, ohne Freude oder Genuss. Sein Gesicht ist ausdruckslos, nichts als grimmige Entschlossenheit.
    Der andere Typ redet auch nicht, zieht nur ein Buch hervor und fängt an zu lesen.
    Ich würge mühsam die Hälfte des Sandwichs hinunter, das ich mir genommen habe, und bin schon drauf und dran, zum Parkplatz zurückzurennen, als eine fröhliche Stimme ruft: »Und das hier ist der Fennelson-Bau, wo unsere Schüler essen.«
    Ich blicke auf und sehe einen etwa vierzigjährigen Mann mit einer Fliege, vermutlich einer der Lehrer hier, auch wenn er edlere Klamotten trägt als die Lehrer an der Ferrisville High.
    »Ah, und heute haben wir sogar einen Gast hier«, verkündet er und lächelt mich an, während sein Blick mit sichtlichem Entsetzen über mein eindeutig nicht Milford-fähiges Outfit huscht. »Wir geben unseren Schülern die Möglichkeit, Gäste zum Essen mitzubringen, wenn sie genug Fleißpunkte gesammelt haben. Wir legen hier großen Wert auf solche Dinge, die unsere Schule zu etwas so Besonderem machen.«
    Er kommt näher an unseren Tisch heran. »Und natürlich halten wir nicht nur konservative Werte wie Disziplin und Pünktlichkeit hoch, sondern wir sind auch durchaus ›multikulturell‹ und nehmen Schüler unterschiedlichster Herkunft in unsere Reihen auf.«
    Der Junge an unserem Tisch blickt jetzt auf, setzt ein gequältes, wuterfülltes Lächeln für die Besucher auf – alle weiß natürlich – und die Gruppe nickt eifrig, als sei ihnen das alles ungeheuer wichtig, während ihre Blicke zu den anderen Gebäuden oder den anderen Schülern abschweifen. Manche schauen auch einfach nur auf ihre Armbanduhr.
    »Ich hab ein Staatsstipendium erster Klasse, aber das interessiert kein Schwein«, murrt unser Tischnachbar. »Das Einzige, was ihnen auffällt, ist, dass ich schwarz bin.«
    Der Lehrer hört es, räuspert sich und sagt schnell: »Gut, dann gehen wir jetzt zum nächsten Gebäude weiter – dort kann ich Ihnen unser erstklassiges Chemieund Physiklabor zeigen.«
    »Ich hasse diesen Kack«, zischt der Typ, als die Besuchergruppe weggegangen ist.
    »Ich auch«, sagt Eli, der zum ersten Mal den Mund aufmacht, seit wir hier sind, und ich denke: Na endlich!, und bin so erleichtert, dass es schon fast peinlich ist. Aber ich bin einfach nur froh, dass er was gesagt hat.
    Der Typ antwortet aber nicht, zuckt nur die Schultern und schüttet seine restliche Cola hinunter. Dann steht er

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