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Bevor ich sterbe

Bevor ich sterbe

Titel: Bevor ich sterbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Downham
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ist – das Haar trägt er jetzt kurz, kürzer als ich, und wie er den Rücken durchdrückt, als er seine Jeans auszieht, seine vom Gärtnern festen Muskeln.
    »Komm rein«, sage ich ihm.
    Das Zimmer ist warm, der Heizkörper kochend heiß, aber dennoch erschauere ich, als er die Decke anhebt und neben mich ins Bett steigt. Er passt auf, dass er mich nicht mit seinem Gewicht
belastet, und küsst mich, auf einen Ellbogen gestützt, sehr sanft auf den Mund.
    »Hab keine Angst vor mir, Adam.«
    »Hab ich nicht.«
    Aber meine Zunge stöbert seine auf. Ich führe seine Hand an meine Brust und ermuntere ihn dazu, meine Knöpfe zu öffnen.
    Aus seiner Kehle dringt ein Laut, ein tiefes Stöhnen, während seine Küsse weiter abwärts wandern. Ich umfange seinen Kopf, streichle seine Haare, während er sanft, vielleicht wie ein Baby, an meiner Brust saugt.
    »Du hast mir so gefehlt«, sage ich ihm.
    Seine Hand gleitet an meine Taille, meinen Bauch, meinen Oberschenkel. Seine Küsse folgen seiner Hand, arbeiten sich abwärts vor, bis sein Kopf zwischen meinen Beinen ist, und dann sieht er mich an, bittet mich mit den Augen um Erlaubnis.
    Ich gehe über bei dem Gedanken, dass er mich da unten küsst.
    Sein Kopf ist im Dunkeln, die Arme hat er unter meine Beine geschoben. Sein Atem ist warm an meinem Oberschenkel. Ganz langsam fängt er an.
    Könnte ich durchgehen, ich würd’s tun. Könnte ich den Mond anheulen, ich würd’s tun. Das zu spüren, als ich dachte, es wäre vorbei, weil mein Körper am Ende wäre und ich keine Lust mehr von ihm zu erwarten hätte.
    Ich bin selig.
    »Komm her. Komm rauf zu mir.«
    In seinem Blick flackert Besorgnis auf. »Alles okay?«
    »Woher hast du gewusst, wie das geht?«
    »War’s gut so?«
    »Es war fantastisch!«
    Er grinst, albern stolz auf sich. »Hab ich mal in einem Film gesehen.«
    »Aber was ist mit dir? Du bist nicht zum Zug gekommen.«

    Er zuckt die Schultern. »Das macht nichts, du bist müde. Wir müssen nichts mehr machen.«
    »Du könntest dich selbst befriedigen.«
    »Vor dir?«
    »Ich könnte zusehen.«
    Er wird rot. »Echt?«
    »Warum nicht? Ich brauch mehr Erinnerungen.«
    Scheu lächelt er. »Willst du das wirklich?«
    »Wirklich.«
    Er kniet sich hin. Auch wenn keine Energie mehr in mir ist, kann ich ihm meinen Blick schenken.
    Er sieht meine Brüste an, während er sich selbst berührt. Noch nie habe ich etwas so Intimes mit jemandem geteilt, nie so einen Ausdruck verwirrter Liebe gesehen wie jetzt, als sein Mund aufgeht und seine Pupillen sich weiten.
    »Tess, ich liebe dich! Verdammt, ich lieb dich echt unheimlich!«

SIEBENUNDDREISSIG
    S ag mir, wie es sein wird.«
    Philippa nickt, als habe sie mit dieser Frage gerechnet. Sie hat ein seltsames Gesicht aufgesetzt – professionell, distanziert. Ich glaube, sie beginnt sich zurückzuziehen. Was bleibt ihr anderes übrig? Ihre Aufgabe ist es, Sterbenden beizustehen, doch wenn sie zu nah rankommt, könnte sie in den Abgrund fallen.
    »Ab jetzt wirst du nicht mehr viel essen wollen. Wahrscheinlich wirst du ein großes Schlafbedürfnis haben. Vielleicht möchtest du nicht reden, aber es kann auch sein, dass du zwischen deinen Nickerchen genügend Energie verspürst für gut zehnminütige Plaudereien. Es kann sogar sein, dass du in den Garten raus möchtest, wenn es warm genug ist, wenn dein Dad dich tragen kann. Aber vor allem wirst du schlafen. In ein paar Tagen wirst du damit anfangen, immer mal wieder das Bewusstsein zu verlieren, und in diesem Stadium wirst du vielleicht nicht mehr ansprechbar sein, aber du wirst wissen, dass Leute bei dir sind, und hören können, was sie dir sagen. Dann, nach und nach, wirst du einfach wegtreten, Tess.«
    »Wird es wehtun?«
    »Ich glaube, wir werden deine Schmerzen immer im Griff haben.«
    »Im Krankenhaus hat es nicht damit geklappt. Jedenfalls anfangs nicht.«
    »Nein«, räumt sie ein. »Anfangs hatten sie Schwierigkeiten mit den Medikamenten. Aber ich hab hier Morphium für dich,
das retard ist, also langsam abgegeben wird. Außerdem habe ich orales Morphium, damit können wir steigern, wenn nötig. Du wirst schmerzfrei sein.«
    »Glaubst du, ich werde Angst haben?«
    »Ich glaube, dass alles erlaubt ist.« Sie sieht mir am Gesicht an, dass ich das für Blödsinn halte. »Ich glaube, dass du ein Wahnsinnspech hast, Tessa, und wenn ich an deiner Stelle wäre, hätte ich Angst. Aber ich glaube auch, so wie du deine letzten Tage angehen wirst, ist es genau richtig.«
    »Ich finde

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