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Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition)

Titel: Bevor mir der Tod die Augen schließt (Ein-Linnea-Kirkegaard-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Vad Bruun , Benni Bødker
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erneut, und jetzt brachte er langsam Wort für Wort hervor: »Mein Sohn …«
    Er räusperte sich heftig, dann vollendete er den Satz.
    »… Mikkel ist tot.«

57
    E in Saab bog von der Niels Brocks Gade ein und bremste etwas zu heftig vor Linnea. Die Tür zum Beifahrersitz wurde von innen geöffnet, und Daniel Kraus gab ihr ein Zeichen, dass sie schnell einsteigen sollte.
    »Haben wir es eilig?«, fragte sie.
    Thor hatte sie angerufen und ohne jede Erklärung dazu aufgefordert, an der Straßenecke zu warten. Und sie hatte höchstens ein paar Minuten vor den Essensangeboten der Tivolihalle gestanden, die heute Stockfisch und andere rustikale Gerichte anpriesen, ehe sie die Bremsen quietschen hörte. Sie nahm den Laptop vom Beifahrersitz und ließ sich dann auf den Sitz fallen. Das Auto fuhr mit einem Ruck los und machte eine scharfe Wendung in Richtung Tietgensgade, noch ehe sie sich angeschnallt hatte.
    »Was ist denn los?«, wollte sie wissen. »Ist was passiert? Geht es um Maja?«
    Sie drehte sich um, doch auf dem Rücksitz lagen nur einige Papiere. Dann blickte sie Kraus an, der im Unterschied zu allen anderen Kollegen von der Mordkommission wieder einmal ausnehmend gut gekleidet war.
    »Und wo ist Thor?«, fragte sie. »Stimmt etwas nicht?«
    »Ganz ruhig.«
    Kraus lächelte kurz zu ihr herüber, während sie für ihren Geschmack etwas zu schnell an der Glyptotek und am Tivoli vorbeirauschten. Ärgerlich schaltete er herunter, als er an der Bernstorffgade kurz halten musste, und wandte sich ihr zu.
    »Wir haben Anisas Versteck gefunden. Thor ist schon unterwegs, und er hat mich gebeten, dich abzuholen.«
    »Das verstehe ich nicht. Ist ihr denn irgendwas zugestoßen?«
    Verständnislos sah Linnea zu Kraus, der aufs Gaspedal drückte, so dass sie beinahe einen Satz auf die Kreuzung machten. Anschließend beschleunigte er noch mehr, so dass einige tapsige Fußgänger erschrocken stehen blieben, ehe er einen Touristenbus schnitt, um bei der DGI -Byen abzubiegen.
    »Sie hat Spang-Hansen und Herzog ermordet.«
    Während sie an den Schienen entlangfuhren, wandte Kraus sich erneut Linnea zu.
    »Ich habe mit Majken Bloch gesprochen, unserer Psychologin am Politigården, um eine Ahnung zu bekommen, wie wir mit Anisa umgehen, wenn wir sie finden. Und die Psychologin war nicht im Zweifel. Anisas psychischer Zustand sei höchst instabil, sagte sie. Es bestehe das Risiko, dass sie völlig durchdreht. Sich selbst und anderen Schaden zufügt. Sie hat uns empfohlen, nicht allein auf sie loszustürmen, sondern ein freundliches, ihr bekanntes Gesicht mitzunehmen. Eine Person, die Anisa Sicherheit gibt und sie beruhigt.«
    Linnea schüttelte den Kopf.
    »Ihr müsst Gunnerus mitnehmen, der kennt sie am besten.«
    Kraus kam gar nicht erst zum Antworten, da sie schon weiterredete: »Und wie könnt ihr euch überhaupt sicher sein, dass es Anisa ist?«
    »Die Beweise bekommen wir erst, wenn wir eine DNA -Probe haben, die den Spuren am Tatort entspricht. Aber denk doch nur mal an die Badeanstalt. Wir haben sie unmittelbar nach der Tat vor Ort gefunden, mit blutverschmierter Kleidung und einem irren Blick. Normalerweise hätten wir nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass sie unsere Mörderin ist. Aber wir haben uns von unseren Vorurteilen leiten lassen. Fast noch ein Mädchen, offenbar selbst ein Opfer, jemand wie sie kann doch nicht für einen so bestialischen Mord verantwortlich sein.«
    Kraus sah kurz zu Linnea herüber.
    »Es ist gewissermaßen unsere Schuld, dass sie einen weiteren Mord auf dem Gewissen hat. Hätten wir sie nicht entkommen lassen, wäre Herzog vielleicht noch am Leben. Anisa hat sie beide getötet.«
    Er zögerte.
    »Die Frage ist nur, ob sie es aus eigenem Antrieb getan hat.«
    *
    Mogadischu, Sahafi Hotel International, 18 . Januar 2011
    Ein schweres und energisches Klopfen drang in Ansgar Toftegaards traumlosen Schlaf und zwang ihn dazu, aus der Bewusstlosigkeit aufzutauchen, obwohl dies der einzige Zustand war, in dem er sich befinden wollte. Erst dachte er, es wäre sein Kater, der sich nicht von seinem Versuch abschrecken ließ, das Alkohollevel zu halten. Doch auch wenn er spürte, wie sein Puls im Hinterkopf hämmerte und das Herz in seiner Brust pochte, hatte ihn etwas anderes aus dem Schlaf geweckt. Da war es wieder.
    »Mach schon auf, Ansgar. Ich weiß, dass du da bist. Wir müssen reden.«
    »Hau ab!«
    Er hätte gern geschrien, aber was aus seinem Mund drang, war eher ein Flüstern. Außerdem hätte

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