Beziehungs-Notfall-Set
lautete das größtmögliche Kompliment, das man jemandem machen konnte: »Ich will dich in meinem Schützenloch haben.« Dies bedeutete, dass, erst wenn der eine nicht mehr am Leben war, der andere angegriffen werden konnte. Es hieß: »Ich vertraue dir mit meinem Leben. Ich halte dir den Rücken frei, und du hältst mir den Rücken frei.«
Natürlich will ich nicht, dass jemand in solch eine Situation kommt. Steck dir trotzdem dieses Ziel für eure Beziehung. Wenn ihr es erreicht habt, könntet ihr danach streben, euch so vollkommen in Liebe zu verbinden, dass ihr den mystischen Zustand völliger Verbundenheit erlebt, der die Himmelstür öffnet.
Verschenk deine Gaben
Du entwickelst ein Leben lang deine Gaben, damit du sie deinem Partner schenken kannst. Diese sind sowohl nützlich als auch attraktiv. Für gewöhnlich ist der »Vorrat« aber nach einem oder zwei Jahren »aufgezehrt«. Nun könntest du deinem Partner deinen Schmerz, deine Traumata und dein Elend »geben«, die meist tief in deinem Inneren verborgen sind. Wenn du ihm deine alten Wunden überreichst, entsteht eine neue Ebene des Vertrauens und der Verbundenheit zugunsten größerer Partnerschaft. Normalerweise benutzt du deine schmerzhafte Vergangenheit nämlich dazu, dich von deinen Gefühlen abzuspalten, unabhängig zu sein und die Kontrolle zu wahren. Nun kann sie auch als Geschenk dienen. Wenn du sie deinem Partner darbietest, ist das, als würdest du sagen: »Ich werde mich mit dieser Sache nicht mehr selbst zurückhalten. Ich werde nicht zulassen, dass sie noch länger zwischen uns steht. Ich will meinem Schmerz nicht mehr näher sein als dir. Ich werde diese Sache um deinetund meinetwillen hinter mir lassen.«
Außerdem bringst du in jede problematische Situation Seelengaben mit, welche die Heilung und Wandlung deines Partners unterstützen können. Wenn du dich in deiner Beziehung in Probleme, Streitigkeiten oder Leblosigkeit verstrickst, bist du dir dieses Umstands nicht bewusst. Bring deinen Geist jedes Mal, wenn sich dein Partner in ein Problem verrennt, zur Ruhe. Frag dich, welche Gabe du für dich und deinen Partner mitgebracht hast, um die Heilung dieser Situation zu unterstützen. Stell dir nun vor, du würdest eine Tür in deinem Geist öffnen, hinter der diese Gabe auf dich wartet. Nimm sie an und gib sie energetisch an deinen Partner weiter. Du kannst auch fragen, ob der Himmel irgendwelche Gaben für euch beide bereithält.
Wenn eure Partnerschaftlichkeit ausreichend weit entwickelt ist, wird eure Beziehung auch anderen Menschen Führung und Inspiration schenken. Sie wird ihnen Hoffnung geben und zeigen, dass erfolgreiche Beziehungen möglich sind.
Schlüsselerkenntnisse
• Dein Partner wird sich erst »bessern«, wenn du gibst.
• Du hast Seelengaben mitgebracht, um die Heilung und Wandlung deines Partners zu unterstützen. Gib sie an ihn weiter.
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Abtreibungen, Tot- und Fehlgeburten
Im Folgenden wird untersucht, was Abtreibungen, Tot- und Fehlgeburten gemeinsam haben. All diese Ereignisse offenbaren, dass wir infolge einer emotionalen Traumatisierung einen oder mehrere Persönlichkeitsanteile verloren haben, als wir noch klein waren. Es wird gezeigt, dass derartige Geschehnisse die Beziehung an den Scheideweg bringen. Das Kapitel enthält eine Übung, um die seit langem bestehenden Schuldgefühle, den Schmerz und das selbstzerstörerische Muster zu heilen, das in unserer Kindheit seinen Anfang genommen hat.
Abtreibungen, Tot- und Fehlgeburten weisen darauf hin, dass sich eine Beziehung am Scheideweg befindet . Wollt ihr so weitermachen, oder ist dies das Ende der Beziehung? Meist ereignet sich so etwas entweder in »Zweierkisten«, die einfach »vor sich hin plätschern«, oder solchen, die sich mit großer Intensität entwickeln. Am Scheideweg stellt sich die Frage: Lohnt es sich für mich, weiterzumachen, oder hat mir diese Beziehung genug gegeben?
Schuldgefühle heilen
Meiner Erfahrung nach war der Schmerz bei Abtreibungen und Totgeburten meist sehr viel größer als bei Fehlgeburten. Aber auch diese können eine ähnlich große Verletzung verursachen, weil hier geplatzte Träume im Spiel sind. Als ich anfing, mit Frauen zu arbeiten, die abgetrieben hatten, berichteten viele von ihnen, sie hätten dem Abortus anfangs gleichgültig gegenübergestanden. Doch später seien die Gedanken daran zurückgekehrt und hätten sie mit Schmerz und Schuldgefühlen gequält. Als ich mit ihnen arbeitete, damit sie diese
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