Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Pflaster, aber Valigny stieß ihn weg und brachte Rothewell damit aus dem Gleichgewicht.
Sie beide rollten sich herum und kämpften sich auf die Beine, Valigny rang jetzt keuchend nach Atem. Rothewell machte eine Bewegung, ihn wieder zu Boden zu werfen, aber in einem schnellen, verzweifelten Manöver streckte Valigny den Fuß aus und holte Rothewell mit einem Tritt gegen das Knie von den Füßen. Beide lagen wieder auf den Pflastersteinen, die Fäuste flogen, und die Knie stießen zu, aber der Comte war gut und gern zwanzig Kilo leichter als Rothewell, und sein ausschweifendes Leben hatte ihn offensichtlich nicht seiner Kräfte beraubt. Dennoch blieb Valigny schon bald auf dem Boden liegen und erbrach sich auf die Pflastersteine. Es brauchte Rothewells ganze Selbstbeherrschung, ihn nicht zu erwürgen.
»Halten Sie still, oder ich töte Sie«, keuchte er, während er ihm ein Knie auf das Brustbein drückte und sich aufrichtete.
Valignys Hand wedelte heftig hin und her. »Arrête! Arrête!«, rief er. »Nicht wieder ins Gesicht! Mon Dieu, nicht ins Gesicht!«
Rothewell verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht. Blut quoll Valigny aus der Nase, lief ihm über das Kinn und befleckte seinen Kragen. Pure Befriedigung durchströmte Rothewell. »Das«, stieß er hervor, »war für mich. Der Rest ist für Camille.«
Er packte Valigny am Kopf, drehte ihn und drückte ihn mit der Wange in die Lache aus Erbrochenem und Blut. Dann beugte er sich langsam zu ihm hinunter, bis seine Lippen fast das Ohr des Comte berührten. »Und jetzt beantworten Sie meine Frage: Wie lange wissen Sie, dass Camille Halburnes Tochter ist?«
Wieder das nervöse Lachen. Valigny sah hoch, seine Augen schauten zur Seite wie die eines ängstlichen Pferdes. »Et alors!«, sagte er schließlich. »Ich habe meinen Anspruch auf sie erhoben, oui. Von welchem Wert wäre Halburnes Tochter für mich gewesen?«
»Lady Halburne hat Ihnen gesagt, das Kind sei von Ihnen?«
Valigny gelang es, mit den Schultern zu zucken. »Oui, sie hat es angedeutet.« Er lachte lahm. »Und was hätte ich verloren, hätte ich es geleugnet, eh? Lady Halburnes warmes Bett, wann immer ich es wünschte? Sogar ein wenig vom Geld ihres Vaters vielleicht, wenn ich den rechten Augenblick abwartete?«
»Wegen der geringen Chance, Sie könnten vielleicht Ihre vierzig Silberlinge bekommen, haben Sie das Leben des Mädchens ruiniert und ihr den Vater vorenthalten, der sie geliebt und gewollt hätte.« Rothewell sah ihn verächtlich an. »Sie sind es nicht wert, Camille den Dreck von den Schuhen zu lecken, Valigny -und die Wahrheit ist, dass Sie auch kein Kind hätten zeugen können, selbst wenn Sie jemand dafür bezahlt hätte.«
Der Comte brachte es fertig, gekränkt auszusehen. »Mais bien sûr!«, erklärte er. »Warum nicht? Aber so dumm bin ich nie gewesen. Non, Mylord Rothewell, die kleine Hexe ist nicht von mir – und ich danke le bon Dieu für diese Gnade.«
Rothewell zerrte Valigny auf die Füße hoch und schleifte ihn durch den Gang. Dort stand Nash mit zwei seiner Freunde, lässig gegen die Wand gelehnt und die Daumen in die Träger seiner Hosen eingehakt.
»Ein hartes Gericht, alter Knabe«, sagte einer der Gentlemen und betrachtete Valigny von Kopf bis Fuß. »Aber seit Langem überfällig.«
Rothewell grunzte, zerrte Valigny durch den Gang bis zur anderen Seite und warf ihn auf die Straße. Der Comte taumelte und versuchte, sich auf den Beinen zu halten. »Sie haben bis morgen Mittag Zeit, England zu verlassen, Valigny«, sagte Rothewell kalt. »Sollten Sie mir je wieder unter die Augen kommen, werden die Prügel von heute Nachmittag nichts sein gegen die, die Sie dann beziehen werden.«
»Sie können mich nicht wegbefehlen!«, zischte Valigny. »Jene Gentlemen dort drinnen haben gesehen, was Sie mir angetan haben. Sie sind jünger als ich, Rothewell, und schwerer obendrein. Sie wissen, was Sie sind – ein großer brutaler Schläger.«
Rothewell musterte ihn verächtlich. »Was jene Gentlemen wissen , ist, dass Sie einst höchst unfair in einem Duell auf Halburne geschossen und ihn fast getötet haben«, entgegnete er. »Und bald werden sie auch wissen, dass Sie ihm sein einziges Kind vorenthalten haben. Aber sie wissen nichts über die Prügel, die Sie heute bekommen haben. Falls Sie mir nicht glauben, Valigny, dann holen Sie einen Richter hierher und sehen Sie, ob Sie Zeugen finden werden.«
Für einen Augenblick gelang es Valigny, sich wie ein kleiner Hahn
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