Bhagavad Gita wie sie ist
leide. Es ist nur der Barmherzigkeit des Höchsten Herrn zu verdanken, daß ich nicht die Strafe bekomme, die ich verdiene. Durch die Barmherzigkeit der Höchsten Persönlichkeit Gottes bekomme ich nur einen geringen Teil.“ Deshalb ist der Gottgeweihte trotz vieler leidvoller Umstände immer gelassen, ruhig und geduldig. Auch ist er jedem stets freundlich gesinnt, selbst einem Feind. Nirmama bedeutet, daß ein Gottgeweihter den Leiden und Schwierigkeiten, die sich auf den Körper beziehen, nicht viel Bedeutung beimißt, da er genau verstanden hat, daß er nicht der materielle Körper ist. Er identifiziert sich nicht mit dem Körper; daher ist er frei von den Vorstellungen des falschen Ego und bleibt in Glück und Leid ausgeglichen. Er ist duldsam, und er ist mit allem zufrieden, was er durch die Gnade des Höchsten Herrn bekommt. Er bemüht sich nicht sonderlich um etwas, was nur unter großen Schwierigkeiten zu erreichen ist; deshalb ist er immer voller Freude. Er ist der vollkommenste Transzendentalist, denn er ist in den Anweisungen, die er von seinem spirituellen Meister empfangen hat, gefestigt, und weil seine Sinne beherrscht sind, ist er entschlossen. Er wird durch falsche Argumente nicht verunsichert, denn niemand kann ihn von seiner festen Entschlossenheit im hingebungsvollen Dienst abbringen. Er ist sich völlig darüber bewußt, daß Kṛṣṇa der ewige Herr ist, und daher kann ihn niemand aus der Fassung bringen. All diese Eigenschaften ermöglichen es ihm, seinen Geist und seine Intelligenz gänzlich auf den Höchsten Herrn zu richten. Eine solch hohe Stufe des hingebungsvollen Dienstes ist zweifellos sehr rar, doch ein Gottgeweihter erreicht diese Ebene, indem er den regulierenden Prinzipien des hingebungsvollen Dienstes folgt. Der Herr sagt des weiteren, daß Ihm ein solcher Gottgeweihter sehr lieb ist, denn Er ist mit den Tätigkeiten, die dieser Gottgeweihte in vollkommenem Kṛṣṇa-Bewußtsein ausführt, immer zufrieden.
Vers 15
15
yasmaAªaAeiã"jatae laAek(Ae laAek(AªaAeiã"jatae ca ya: /
h"SaARmaSaRBayaAeãe"gAEmauR·(Ae ya: s$a ca mae i‘aya: //15//
yasmān nodvijate loko
lokān nodvijate ca yaḥ
harṣāmarṣa-bhayodvegair
mukto yaḥ sa ca me priyaḥ
yasmāt – von dem; na – nie; udvijate – werden gestört; lokaḥ – Menschen; lokāt – von Menschen; na – nie; udvijate – ist verwirrt; ca – auch; yaḥ – jeder, der; harṣa – von Glück; amarṣa – Leid; bhaya – Furcht; udvegaiḥ – und Sorge; muktaḥ – befreit; yaḥ – der; saḥ – jeder; ca – auch; me – Mir; priyaḥ – sehr lieb.
Derjenige, der niemanden in Schwierigkeiten bringt und der sich von niemandem verwirren läßt, der in Glück und Leid, Furcht und Sorge, ausgeglichen bleibt, ist Mir sehr lieb.
ERLÄUTERUNG: Hier werden weitere Eigenschaften eines Gottgeweihten beschrieben. Ein solcher Gottgeweihter bereitet niemandem Schwierigkeiten, Besorgnis, Angst oder Unzufriedenheit. Da ein Gottgeweihter jedem freundlich gesinnt ist, handelt er nie in einer Weise, die andere in Schwierigkeiten bringt, und wenn andere versuchen, dem Gottgeweihten Schwierigkeiten zu bereiten, läßt er sich nicht verwirren. Es ist auf die Gnade des Herrn zurückzuführen, daß er darin geübt ist, sich von keiner äußeren Störung beeinflussen zu lassen. Tatsächlich ist es so, daß ein Gottgeweihter, der ständig ins Kṛṣṇa-Bewußtsein vertieft und ständig im hingebungsvollen Dienst beschäftigt ist, durch keine äußeren Umstände aus der Ruhe gebracht werden kann. Im allgemeinen ist ein materialistischer Mensch sehr glücklich, wenn er etwas für seine Sinnenbefriedigung und seinen Körper bekommt, doch sobald er sieht, daß andere etwas für die Befriedigung ihrer Sinne haben, was er nicht hat, wird er mißmutig und neidisch. Wenn er die Rache eines Feindes erwartet, fürchtet er sich, und wenn er ein Vorhaben nicht erfolgreich durchführen kann, verliert er den Mut. Ein Gottgeweihter, der immer in transzendentaler Stellung zu solchen Störungen steht, ist Kṛṣṇa sehr lieb.
Vers 16
16
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s$avaARr"mBapair"tyaAgAI yaAe maà"·(: s$a mae i‘aya: //16//
anapekṣaḥ śucir dakṣa
udāsīno gata-vyathaḥ
sarvārambha-parityāgī
yo mad-bhaktaḥ sa me priyaḥ
anapekṣaḥ – neutral; śuciḥ – rein; dakṣaḥ – sachkundig; udāsīnaḥ – frei von Sorgen; gata-vyathaḥ – frei von allem Leid;
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