Bhagavad Gita wie sie ist
der vollkommene yogī versucht, andere davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, Kṛṣṇa-bewußt zu werden, ist er der größte Wohltäter für die Welt, und er ist der liebste Diener des Herrn. Na ca tasmān manuṣyeṣu kaścin me priya-kṛttamaḥ ( Bg. 18.69). Mit anderen Worten, ein Geweihter des Herrn ist immer um das Wohl aller Lebewesen besorgt, und deshalb ist er wahrhaftig der Freund eines jeden. Er ist der beste yogī, denn er bemüht sich nicht nur um Vollkommenheit für sich selbst, sondern auch für alle anderen. Er beneidet seine Mitlebewesen nicht. Hierdurch unterscheidet sich ein reiner Gottgeweihter von einem yogī, der nur an seinem eigenen Fortschritt interessiert ist. Der yogī, der sich an einen einsamen Ort zurückgezogen hat, um auf vollkommene Weise zu meditieren, hat nicht unbedingt dieselbe Vollkommenheit erreicht wie ein Gottgeweihter, der sein Bestes versucht, um jeden Menschen zum Kṛṣṇa-Bewußtsein zu bringen.
Vers 33
33
@jauRna ovaAca
yaAe'yaM yaAegAstvayaA ‘aAe·(: s$aAmyaena maDaus$aUd"na /
WtasyaAhM" na pazyaAima caÂalatvaAitsTaitaM isTar"Ama, //33//
arjuna uvāca
yo ’yaṁ yogas tvayā proktaḥ
sāmyena madhusūdana
etasyāhaṁ na paśyāmi
cañcalatvāt sthitiṁ sthirām
arjunaḥ uvāca – Arjuna sagte; yaḥ ayam – dieses System; yogaḥ – Mystik; tvayā – von Dir; proktaḥ – beschrieben; sāmyena – im allgemeinen; madhu-sūdana – o Vernichter des Dämons Madhu; etasya – von diesen; aham – ich; na – nicht; paśyāmi – sehe; cañcalatvāt – weil er ruhelos ist; sthitim – Stellung; sthirām – fest.
Arjuna sagte: O Madhusūdana, das yoga-System, das Du zusammengefaßt hast, erscheint mir undurchführbar und unerträglich, denn der Geist ist ruhelos und unstet.
ERLÄUTERUNG: Das System der Mystik, das Śrī Kṛṣṇa Arjuna beschrieb, angefangen mit den Worten śucau deśe bis zu den Worten yogī paramaḥ, wird hier von Arjuna abgelehnt, weil er sich unfähig fühlt, es zu praktizieren. Im gegenwärtigen Zeitalter des Kali ist es einem gewöhnlichen Menschen nicht möglich, sein Heim zu verlassen und sich an einen einsamen Ort in den Bergen oder im Dschungel zurückzuziehen, um dort yoga zu praktizieren. Das gegenwärtige Zeitalter ist durch einen erbitterten Kampf um ein kurzes Leben gekennzeichnet. Die Menschen haben kein ernsthaftes Interesse an Selbstverwirklichung, selbst wenn sich ein einfacher und leicht durchführbarer Vorgang anbietet, ganz zu schweigen also von diesem schwierigen yoga- System, das strikte Vorschriften für die Lebensgewohnheiten, die Art zu sitzen, die Wahl des Aufenthaltsortes und die Loslösung des Geistes von materiellen Betätigungen mit sich bringt. Als praktisch denkender Mensch hielt Arjuna es für unmöglich, diesem yoga- System zu folgen, obwohl er viele hervorragende Eigenschaften besaß. Er gehörte zur königlichen Familie und nahm dank seiner zahlreichen guten Eigenschaften eine hohe Stellung ein. Er war ein großer Krieger, er besaß eine lange Lebensdauer, und vor allem war er der vertrauteste Freund Śrī Kṛṣṇas, der Höchsten Persönlichkeit Gottes. Vor fünftausend Jahren hatte Arjuna also viel bessere Voraussetzungen als wir heute, und dennoch weigerte er sich, diesem yoga- System zu folgen. Wir finden nirgendwo in der Geschichte einen Hinweis darauf, daß Arjuna dieses System jemals praktiziert hat. Es muß also als Tatsache angesehen werden, daß es im Zeitalter des Kali allgemein unmöglich ist, dieses System durchzuführen. Natürlich mag es für einige sehr wenige, seltene Menschen möglich sein, doch für die Menschen im allgemeinen ist es ein unmögliches Unterfangen. Wenn dies bereits vor fünftausend Jahren der Fall war, wie sollte es dann heute möglich sein? Diejenigen, die dieses yoga- System in verschiedenen sogenannten Schulen und Gesellschaften imitieren, mögen darauf zwar sehr stolz sein, aber in Wirklichkeit verschwenden sie nur ihre Zeit. Sie befinden sich in Unwissenheit über das wirkliche Ziel.
Vers 34
34
caÂalaM ih" mana: k{(SNA ‘amaAiTa balavaä," ä{"X#ma, /
tasyaAhM" inaƒahM" manyae vaAyaAeir"va s$auäu"Sk(r"ma, //34//
cañcalaṁ hi manaḥ kṛṣṇa
pramāthi balavad dṛḍham
tasyāhaṁ nigrahaṁ manye
vāyor iva su-duṣkaram
cañcalam – flatterhaft; hi – gewiß; manaḥ – Geist; kṛṣṇa – o Kṛṣṇa; pramāthi – erregend; bala-vat – kraftvoll; dṛḍham – widerspenstig;
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