Bhagavad Gita wie sie ist
das Lebewesen nicht mit dem materiellen Körper identisch, sondern von ihm verschieden ist und daß sein Glück in ewigem Leben, ewiger Glückseligkeit und ewigem Wissen liegt, das heißt auf der transzendentalen Ebene, jenseits von Körper und Geist. Verschiedene Pfade werden eingeschlagen, um nach Selbstverwirklichung zu streben: der Pfad des Wissens, der Pfad des achtfachen yoga- Systems und der Pfad des bhakti-yoga. Bei jedem dieser Vorgänge muß man die wesensgemäße Stellung des Lebewesens, seine Beziehung zu Gott und die Tätigkeiten erkennen, durch die man die verlorene Beziehung wiederherstellen und die höchste Stufe der Vollkommenheit des Kṛṣṇa-Bewußtseins erreichen kann. Wenn man einem der drei oben erwähnten Vorgänge folgt, ist es sicher, daß man früher oder später das höchste Ziel erreicht. Dies wurde vom Herrn im Zweiten Kapitel versichert: Schon eine kleine Bemühung auf dem transzendentalen Pfad eröffnet große Hoffnung auf Befreiung. Von diesen drei Vorgängen ist der Pfad des bhakti-yoga für das gegenwärtige Zeitalter besonders geeignet, da er die unmittelbarste Methode der Gotteserkenntnis ist. Um doppelte Sicherheit zu haben, bittet Arjuna Śrī Kṛṣṇa, Seine frühere Aussage noch einmal zu bestätigen. Man mag sich zwar mit Ernsthaftigkeit dem Pfad der Wissensentwicklung oder des achtfachen yoga- Systems widmen, doch weil diese Vorgänge der Selbstverwirklichung im gegenwärtigen Zeitalter im allgemeinen sehr schwierig durchzuführen sind, besteht trotz ständiger Bemühung die Gefahr, daß man scheitert, und dies aus vielen Gründen. Ersteinmal kann es sein, daß man dem Vorgang nicht ernsthaft genug folgt. Dem transzendentalen Pfad zu folgen bedeutet mehr oder weniger, der illusionierenden Energie den Krieg zu erklären. Deshalb versucht die illusionierende Energie, jeden, der ihren Fängen entkommen möchte, mit den verschiedensten Verlockungen zu Fall zu bringen. Die bedingte Seele, die bereits von den Erscheinungsweisen der materiellen Energie betört ist, kann jederzeit wieder von ihnen verführt werden, selbst wenn sie einer transzendentalen Disziplin folgt. Diese Abweichung vom transzendentalen Pfad wird yogāc calita-mānasaḥ genannt, und Arjuna war bestrebt zu wissen, was die Folgen einer solchen Abweichung vom Pfad der Selbstverwirklichung sind.
Vers 38
38
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kaccin nobhaya-vibhraṣṭaś
chinnābhram iva naśyati
apratiṣṭho mahā-bāho
vimūḍho brahmaṇaḥ pathi
kaccit – ob; na – nicht; ubhaya – beiden; vibhraṣṭaḥ – abgewichen von; chinna – zerrissen; abhram – Wolke; iva – wie; naśyati – vergeht; apratiṣṭhaḥ – ohne irgendeine Stellung; mahā-bāho – o starkarmiger Kṛṣṇa; vimūḍhaḥ – verwirrt; brahmaṇaḥ – der Transzendenz; pathi – auf dem Pfad.
O starkarmiger Kṛṣṇa, ist ein solcher Mensch, der vom Pfad der Transzendenz abirrt, nicht sowohl des spirituellen als auch des materiellen Erfolges beraubt, und wird er nicht wie eine zerrissene Wolke vergehen, haltlos in jeder Beziehung?
ERLÄUTERUNG: Es gibt zwei Arten von Fortschritt. Diejenigen, die Materialisten sind, haben kein Interesse an der Transzendenz; deshalb sind sie mehr daran interessiert, durch wirtschaftliche Entwicklung materiellen Fortschritt zu machen oder durch geeignete Werke zu höheren Planeten erhoben zu werden. Wenn man den Pfad der Transzendenz beschreiten will, muß man mit allen materiellen Tätigkeiten aufhören und auf alle Arten sogenannten materiellen Glücks verzichten. Wenn der angehende Transzendentalist in seinen Bestrebungen jedoch scheitert, scheint er in doppelter Hinsicht der Verlierer zu sein; mit anderen Worten, ihm wird weder materielles Glück noch spirituelle Vollkommenheit zuteil. Er ist haltlos wie eine zerrissene Wolke. Eine Wolke am Himmel löst sich manchmal von einer kleineren Wolke, um sich mit einer größeren zu verbinden. Gelingt ihr dies jedoch nicht, so wird sie vom Wind weggeblasen und verliert sich am weiten Himmel. Der brahmaṇaḥ pathi ist der Pfad der transzendentalen Verwirklichung, auf dem man erkennt, daß man dem Wesen nach spirituell ist, ein Teil des Höchsten Herrn, der Sich als Brahman, Paramātmā und Bhagavān manifestiert. Śrī Kṛṣṇa ist der vollkommene, höchste Aspekt der Absoluten Wahrheit, und wer sich dieser Höchsten Person
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