Bhagavad Gita wie sie ist
Wie im dritten Vers dieses Kapitels erklärt wird, versuchen unter Millionen und Abermillionen von Menschen nur einige wenige, in der menschlichen Lebensform vollkommen zu werden, und von vielen Tausenden solcher Menschen, die die Vollkommenheit erreicht haben, kann kaum einer Śrī Kṛṣṇa in Wahrheit verstehen. Selbst wenn man in der Erkenntnis des unpersönlichen Brahman oder des lokalisierten Paramātmā die Vollkommenheit erreicht hat, ist es einem unmöglich, die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Kṛṣṇa, zu verstehen, ohne Kṛṣṇa-bewußt zu sein.
Vers 27
27
wcC$Aãe"Sas$amautTaena ã"nã"maAehe"na BaAr"ta /
s$avaRBaUtaAina s$ammaAehM" s$agAeR yaAinta par"ntapa //27//
icchā-dveṣa-samutthena
dvandva-mohena bhārata
sarva-bhūtāni sammohaṁ
sarge yānti paran-tapa
icchā – Verlangen; dveṣa – und Haß; samutthena – entstanden aus; dvandva – der Dualität; mohena – durch die Illusion; bhārata – o Nachkomme Bharatas; sarva – alle; bhūtani – Lebewesen; sammoham – in Täuschung; sarge – geboren; yānti – gehen ; param-tapa – o Bezwinger der Feinde.
O Nachkomme Bharatas, o Bezwinger der Feinde, alle Lebewesen werden in Täuschung geboren, verwirrt von den Dualitäten, die aus Verlangen und Haß entstehen.
ERLÄUTERUNG: Es ist die wahre, wesensgemäße Stellung des Lebewesens, dem Höchsten Herrn, der reines Wissen ist, untergeordnet zu sein. Wenn man sich in Täuschung von diesem reinen Wissen trennen läßt, gerät man unter die Herrschaft der illusionierenden Energie und kann die Höchste Persönlichkeit Gottes nicht verstehen. Die illusionierende Energie manifestiert sich in der Dualität von Verlangen und Haß. Verlangen und Haß verleiten den unwissenden Menschen dazu, mit Kṛṣṇa eins werden zu wollen und Ihn als die Höchste Persönlichkeit Gottes zu beneiden. Die reinen Gottgeweihten, die nicht von Verlangen und Haß getäuscht und verunreinigt sind, verstehen, daß Śrī Kṛṣṇa durch Seine innere Energie erscheint, aber diejenigen, die von Dualität und Unwissenheit getäuscht sind, glauben, die Höchste Persönlichkeit Gottes sei von den materiellen Energien erschaffen worden. Das ist ihr Mißgeschick. Solche verblendeten Menschen leben bezeichnenderweise in Dualitäten wie Schmach und Ehre, Leid und Glück, Frau und Mann, Gut und Schlecht, Freude und Schmerz usw. und denken: „Dies ist meine Frau; dies ist mein Haus; ich bin der Besitzer dieses Hauses; ich bin der Ehemann dieser Frau.“ Dies sind alles Dualitäten, die aus Illusion entstehen, und diejenigen, die von diesen Dualitäten getäuscht werden, sind völlig verblendet und sind deshalb nicht in der Lage, die Höchste Persönlichkeit Gottes zu verstehen.
Vers 28
28
yaeSaAM tvantagAtaM paApaM janaAnaAM pauNyak(maRNAAma, /
tae ã"nã"maAeh"inamauR·(A Bajantae maAM ä{"X#˜ataA: //28//
yeṣāṁ tv anta-gataṁ pāpaṁ
janānāṁ puṇya-karmaṇām
te dvandva-moha-nirmuktā
bhajante māṁ dṛḍha-vratāḥ
yeṣām – deren; tu – aber; anta-gatam – vollständig getilgt; pāpam – Sünde; janānām – der Menschen; puṇya – fromme; karmaṇām – deren frühere Tätigkeiten; te – sie; dvandva – der Dualität; moha – Täuschung; nirmuktāḥ – frei von; bhajante – beschäftigen sich im hingebungsvollen Dienst; mām – zu Mir; dṛḍha-vratāḥ – mit Entschlossenheit.
Menschen, die in vorangegangenen und im gegenwärtigen Leben fromm gehandelt haben und deren Sünden vollständig getilgt sind, sind frei von den Dualitäten der Täuschung, und sie beschäftigen sich mit Entschlossenheit in Meinem Dienst.
ERLÄUTERUNG: In diesem Vers werden diejenigen beschrieben, die geeignet sind, auf die transzendentale Ebene erhoben zu werden. Für Menschen, die sündig, atheistisch, dumm und betrügerisch sind, ist es sehr schwierig, die Dualität von Verlangen und Haß zu überwinden. Nur diejenigen, die in ihrem Leben den regulierenden Prinzipien der Religion gefolgt sind, die fromm gehandelt und alle sündhaften Reaktionen überwunden haben, können sich dem hingebungsvollen Dienst zuwenden und sich allmählich auf die Stufe des reinen Wissens über die Höchste Persönlichkeit Gottes erheben. Dann können sie allmählich beginnen, in Trance über die Höchste Persönlichkeit Gottes zu meditieren. Dies ist der Vorgang, um die spirituelle Ebene zu erreichen. Und diese Erhebung ist im Kṛṣṇa-Bewußtsein in der
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