Bhagavad Gita wie sie ist
Erhalter des gesamten Universums, und hingebungsvoller Dienst für Dich ist das höchste religiöse Prinzip. Deshalb bete ich, Du mögest auch mich erhalten. Deine transzendentale Form wird von yoga-māyā bedeckt. Das brahmajyoti ist die Bedeckung der inneren Energie. Bitte entferne gütigerweise diese gleißende Ausstrahlung, die mich davon abhält, Deine sac-cid-ānanda-vigraha , Deine ewige Gestalt der Glückseligkeit und des Wissens, zu sehen.“ Die Höchste Persönlichkeit Gottes in Ihrer transzendentalen Gestalt der Glückseligkeit und des Wissens wird von der inneren Energie, dem brahmajyoti, bedeckt, und aus diesem Grund vermögen die unintelligenten Unpersönlichkeitsanhänger den Höchsten nicht wahrzunehmen.
Im Śrīmad-Bhāgavatam (10.14.7) wendet sich Brahmā mit dem folgenden Gebet an den Höchsten Herrn: „O Höchste Persönlichkeit Gottes, O Überseele, O Meister aller Mysterien, wer kann Deine Kraft und Deine Spiele in dieser Welt ermessen? Deine innere Energie erweitert sich ständig, und deshalb kann Dich niemand verstehen. Große Wissenschaftler und Gelehrte können zwar versuchen, den atomaren Aufbau der materiellen Welt und ihre Planeten zu untersuchen, aber sie sind dennoch unfähig, Deine Macht und Energie zu ermessen, obwohl Du vor ihnen gegenwärtig bist.“ Die Höchste Persönlichkeit Gottes, Śrī Kṛṣṇa, ist nicht nur ungeboren, sondern auch avyaya , unerschöpflich. Seine ewige Gestalt ist Glückseligkeit und Wissen, und Seine Energien sind alle unerschöpflich.
Vers 26
26
vaed"AhM" s$amataItaAina vataRmaAnaAina caAjauRna /
BaivaSyaAiNA ca BaUtaAina maAM tau vaed" na k(êna //26//
vedāhaṁ samatītāni
vartamānāni cārjuna
bhaviṣyāṇi ca bhūtāni
māṁ tu veda na kaścana
veda – kenne; aham – Ich; samatītāni – vollständig vergangen; vartamānāni – gegenwärtig; ca – und; arjuna – o Arjuna; bhaviṣyāṇi – zukünftig; ca – auch; bhūtāni – alle Lebewesen; mām – Mich; tu – aber; veda – kennt; na – nicht; kaścana – jemand.
O Arjuna, als die Höchste Persönlichkeit Gottes weiß Ich alles, was in der Vergangenheit geschah, alles, was in der Gegenwart geschieht, und alles, was sich in der Zukunft ereignen wird. Ich kenne auch alle Lebewesen, doch Mich kennt niemand.
ERLÄUTERUNG: Hier wird die Frage der Persönlichkeit und Unpersönlichkeit eindeutig geklärt. Wenn die Form Kṛṣṇas, der Höchsten Persönlichkeit Gottes, māyā , materiell, wäre, wie die Unpersönlichkeitsanhänger meinen, dann würde Er, wie das Lebewesen, Seinen Körper wechseln und alles aus Seinem vergangenen Leben vergessen. Jemand, der einen materiellen Körper hat, kann sich nicht an sein vergangenes Leben erinnern, und er ist auch nicht in der Lage, das Ergebnis seines gegenwärtigen Lebens oder sein zukünftiges Leben vorauszusagen; deshalb kennt er weder die Vergangenheit noch die Gegenwart, noch die Zukunft. Solange man von der materiellen Verunreinigung nicht frei ist, kann man Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht kennen.
Śrī Kṛṣṇa sagt im vorliegenden Vers eindeutig, daß Er, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Menschen, alles weiß, was in der Vergangenheit geschah, was in der Gegenwart geschieht und was in der Zukunft noch geschehen wird. Im Vierten Kapitel haben wir gesehen, daß Śrī Kṛṣṇa Sich daran erinnert, Vivasvān, den Sonnengott, vor Millionen von Jahren unterwiesen zu haben. Kṛṣṇa kennt jedes Lebewesen, weil Er Sich als Überseele im Herzen eines jeden befindet. Aber obwohl Kṛṣṇa als die Höchste Persönlichkeit Gottes erscheint und Sich auch im Herzen eines jeden Lebewesens als Überseele befindet, können Ihn die unintelligenten Menschen nicht als die Höchste Person erkennen, selbst wenn sie in der Lage sind, das unpersönliche Brahman zu erkennen. Śrī Kṛṣṇas transzendentaler Körper ist zweifellos nicht vergänglich. Kṛṣṇa ist genau wie die Sonne, und māyā ist wie eine Wolke. In der materiellen Welt sehen wir die Sonne, die Wolken und verschiedene Sterne und Planeten, und manchmal kommt es vor, daß die Wolken für eine gewisse Zeit den gesamten Himmel bedecken. Diese Bedeckung bezieht sich jedoch nur auf unsere begrenzte Sicht, denn die Sonne, der Mond und die Sterne können nicht wirklich bedeckt werden. Ebenso kann auch māyā den Höchsten Herrn nicht bedecken; vielmehr entzieht Er Sich durch Seine innere Energie der Sicht der unintelligenten Menschenklasse.
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