Bhagavad Gita wie sie ist
– Furchtlosigkeit; eva – auch; ca – und; ahiṁsā – Gewaltlosigkeit; samatā – Ausgeglichenheit; tuṣṭiḥ – Zufriedenheit; tapaḥ – Buße; dānam – Wohltätigkeit; yaśaḥ – Ruhm; ayaśaḥ – Schmach; bhavanti – entstehen; bhāvāḥ – Naturen; bhūtānām – der Lebewesen; mattaḥ – von Mir; eva – gewiß; pṛthak-vidhāḥ – unterschiedlich angeordnet.
Intelligenz, Wissen, Freiheit von Zweifeln und Täuschung, Nachsicht, Wahrhaftigkeit, Beherrschung der Sinne, Beherrschung des Geistes, Glück und Leid, Geburt, Tod, Furcht, Furchtlosigkeit, Gewaltlosigkeit, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit, Entsagung, Wohltätigkeit, Ruhm und Schmach – all diese verschiedenen Eigenschaften der Lebewesen wurden von Mir allein geschaffen.
ERLÄUTERUNG: Die verschiedenen Eigenschaften der Lebewesen, seien sie gut oder schlecht, wurden alle von Kṛṣṇa erschaffen, und sie werden hier beschrieben.
Intelligenz bezieht sich auf die Fähigkeit, die Dinge im richtigen Licht zu sehen, und Wissen bedeutet zu verstehen, was spirituell und was materiell ist. Gewöhnliches Wissen, das man durch eine Universitätsausbildung erwirbt, bezieht sich nur auf Materie und wird hier nicht als Wissen anerkannt. Wissen bedeutet, den Unterschied zwischen spiritueller Natur und Materie zu kennen. Im modernen Bildungswesen gibt es kein Wissen von der spirituellen Natur; man kümmert sich ausschließlich um die materiellen Elemente und die Bedürfnisse des Körpers. Deshalb ist akademisches Wissen unvollständig.
Asammoha, Freiheit von Zweifeln und Täuschung, kann von demjenigen erlangt werden, der nicht zögert und der die transzendentale Philosophie versteht. Langsam, aber sicher wird er frei von Verwirrung. Nichts sollte blind akzeptiert werden; alles sollte mit Sorgfalt und Vorsicht geprüft werden. Man sollte kṣamā, Toleranz und Nachsicht, üben, indem man über die geringen Vergehen anderer hinwegsieht. Satyam, Wahrhaftigkeit, bedeutet, Fakten so wie sie sind zum Nutzen anderer darzustellen. Fakten sollten nicht falsch dargestellt werden. Nach gesellschaftlicher Sitte sollte man die Wahrheit nur dann sprechen, wenn sie für andere angenehm ist; doch das ist keine Wahrhaftigkeit. Die Wahrheit sollte geradeheraus gesprochen werden, so daß andere verstehen können, wie die Dinge wirklich liegen. Wenn jemand ein Dieb ist und die Menschen darauf hingewiesen werden, daß er ein Dieb ist, so entspricht dies der Wahrheit. Obwohl die Wahrheit manchmal unangenehm ist, sollte man sich nicht scheuen, sie auszusprechen. Wahrhaftigkeit setzt voraus, daß die Tatsachen zum Nutzen anderer, so wie sie sind, dargestellt werden. Das ist die Definition von Wahrheit.
Beherrschung der Sinne bedeutet, die Sinne nicht für unnötigen persönlichen Genuß zu verwenden. Es ist nicht verboten, die Bedürfnisse der Sinne in angemessener Weise zu befriedigen, doch unnötiger Sinnengenuß schadet dem spirituellen Fortschritt. Deshalb sollte man die Sinne von unnötigem Gebrauch zurückhalten. In ähnlicher Weise sollte man den Geist von unnötigen Gedanken fernhalten; das wird śama genannt. Auch sollte man seine Zeit nicht damit vergeuden, über Mittel und Wege des Geldverdienens nachzudenken. Dies ist ein Mißbrauch der Denkkraft. Der Geist sollte dazu benutzt werden, das wichtigste Bedürfnis des Menschen zu verstehen, und zwar aus autoritativer Quelle. Die Denkkraft sollte in der Gemeinschaft von Menschen entwickelt werden, die Autoritäten auf dem Gebiet der Schriften sind, in der Gemeinschaft von Heiligen, spirituellen Meistern und Personen, deren Denken hochentwickelt ist. Sukham, Freude oder Glück, sollte man immer in solchen Dingen finden, die für die Kultivierung spirituellen Wissens im Kṛṣṇa-Bewußtsein förderlich sind. In ähnlicher Weise kann Leid oder Kummer als das definiert werden, was für die Kultivierung von Kṛṣṇa-Bewußtsein nachteilig ist. Alles, was die Entwicklung von Kṛṣṇa-Bewußtsein fördert, sollte man annehmen, und alles Nachteilige sollte man zurückweisen.
Bhava, Geburt, bezieht sich auf den Körper. Was die Seele betrifft, so gibt es für sie weder Geburt noch Tod; das haben wir bereits zu Beginn der Bhagavad-gītā besprochen. Geburt und Tod beziehen sich auf unsere Verkörperung in der materiellen Welt. Angst hat ihre Ursache in der Sorge um die Zukunft. Ein Mensch im Kṛṣṇa-Bewußtsein kennt keine Angst, denn aufgrund seiner Tätigkeiten ist es sicher, daß er zum
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