Bhagavad Gita wie sie ist
einfach dadurch, daß er sich von einem echten spirituellen Meister führen läßt, der Bildgestalt regelmäßig Ehrerbietungen erweist, über die Herrlichkeit des Herrn hört und die Überreste der Speisen ißt, die dem Herrn dargebracht wurden, die Höchste Persönlichkeit Gottes sehr leicht erkennen. Ohne Zweifel beschreiten die Unpersönlichkeitsanhänger unnötigerweise einen mühseligen Pfad und riskieren dabei, daß sie die Absolute Wahrheit letztlich gar nicht erreichen. Der Persönlichkeitsanhänger dagegen wendet sich direkt an die Höchste Persönlichkeit Gottes, ohne jedes Risiko, ohne Mühsal und ohne Schwierigkeit. Im Śrīmad-Bhāgavatam findet man eine Textstelle mit einer ähnlichen Aussage. Es heißt dort: Man muß sich letzten Endes der Höchsten Persönlichkeit Gottes ergeben (und dieser Vorgang der Ergebung wird bhakti genannt), aber wenn man stattdessen die Mühe auf sich nimmt, zu analysieren, was Brahman und was nicht Brahman ist, und so sein ganzes Leben verbringt, dann ist das Ergebnis nur die Mühe, die man sich gemacht hat. Daher wird hier empfohlen, diesen mühsamen Pfad der Selbstverwirklichung nicht zu beschreiten, da das letztliche Ergebnis ungewiß ist.
Das Lebewesen ist ewiglich eine individuelle Seele, und wenn es in das spirituelle Ganze eingehen will, kann es bestenfalls den Ewigkeits- und den Wissensaspekt seines ursprünglichen Wesens verwirklichen, nicht aber den Glückseligkeitsaspekt. Durch die Gnade eines Gottgeweihten mag sich ein solcher Transzendentalist, der in bezug auf jñāna-yoga sehr gelehrt ist, dem Pfad des bhakti-yoga, dem Pfad des hingebungsvollen Dienstes, zuwenden. Dann jedoch wird die lange Beschäftigung mit der Unpersönlichkeitslehre zur Quelle weiterer Schwierigkeiten, da er die gewohnten Vorstellungen nicht aufgeben kann. Folglich bereitet das Unmanifestierte der verkörperten Seele nur Schwierigkeiten, sowohl während der Praxis als auch zur Zeit der Verwirklichung. Jedes Lebewesen besitzt eine gewisse Unabhängigkeit, und man sollte sich darüber im Klaren sein, daß diese unmanifestierte Erkenntnis der Natur des spirituellen, glückseligen Selbst widerspricht. Man sollte diesen Vorgang nicht aufnehmen. Der beste Weg für alle individuellen Lebewesen ist der Vorgang des Kṛṣṇa-Bewußtseins, der völlige Beschäftigung im Kṛṣṇa-Bewußtsein miteinschließt. Wenn man versucht, den hingebungsvollen Dienst zu meiden, so besteht die Gefahr, daß man dem Atheismus verfällt. Der Vorgang, die Aufmerksamkeit auf das Unmanifestierte und Unvorstellbare zu konzentrieren, das jenseits der Reichweite der Sinne liegt, wie es bereits in diesem Vers erklärt wurde, sollte deshalb niemals empfohlen werden, vor allem nicht im gegenwärtigen Zeitalter. Es ist ein Vorgang, von dem Śrī Kṛṣṇa abrät.
Vers 6–7
7
yae tau s$avaARiNA k(maARiNA maiya s$aªyasya matpar"A: /
@nanyaenaEva yaAegAena maAM DyaAyanta opaAs$atae //6//
taeSaAmahM" s$amauÜ"taAR ma{tyaus$aMs$aAr"s$aAgAr"Ata, /
BavaAima na icar"AtpaATaR mayyaAvaeizAtacaetas$aAma, //7//
ye tu sarvāṇi karmāṇi
mayi sannyasya mat-parāḥ
ananyenaiva yogena
māṁ dhyāyanta upāsate
teṣām ahaṁ samuddhartā
mṛtyu-saṁsāra-sāgarāt
bhavāmi na cirāt pārtha
mayy āveśita-cetasām
ye – diejenigen, die; tu – aber; sarvāṇi – alle; karmāṇi – Tätigkeiten; mayi – Mir; sannyasya – aufgebend; mat-parāḥ – Mir zugetan; ananyena – ohne Abweichung; eva – gewiß; yogena – durch Ausübung von solchem bhakti-yoga; mām – über Mich; dhyāyantaḥ – meditierend; upāsate – verehren; teṣām – von ihnen; aham – Ich; samuddhartā – der Erlöser; mṛtyu – des Todes; saṁsāra – im materiellen Dasein; sāgarāt – aus dem Ozean; bhavāmi – Ich werde; na – nicht; cirāt – nach langer Zeit; pārtha – o Sohn Pṛthās; mayi – auf Mich; āveśita – fest gerichtet; cetasām – von denjenigen, deren Geist.
Doch diejenigen, die Mich verehren, die all ihre Tätigkeiten Mir weihen, Mir ohne Abweichung hingegeben sind, sich im hingebungsvollen Dienst beschäftigen und immer über Mich meditieren, indem sie ihren Geist fest auf Mich richten, sie, o Sohn Pṛthās, befreie Ich sehr schnell aus dem Ozean von Geburt und Tod.
ERLÄUTERUNG: Es wird hier ausdrücklich gesagt, daß sich die Gottgeweihten in einer sehr glücklichen Lage befinden, da der Herr sie schon sehr bald aus dem materiellen Dasein befreien wird.
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