Bhagavad Gita wie sie ist
is$aiÜ"mavaA«aAeita na s$auKaM na par"AM gAitama, //23//
yaḥ śāstra-vidhim utsṛjya
vartate kāma-kārataḥ
na sa siddhim avāpnoti
na sukhaṁ na parāṁ gatim
yaḥ – jemand, der; śāstra-vidhim – die Anweisungen der Schriften; utsṛjya – aufgebend; vartate – bleibt; kāma-kārataḥ – aufgrund von Lust launenhaft handelnd; na – niemals; saḥ – er; siddhim – Vollkommenheit; avāpnoti – erreicht; na – niemals; sukham – Glück; na – niemals; parām – die höchste; gatim – Stufe der Vollkommenheit.
Wer die Anweisungen der Schriften mißachtet und nach seinen eigenen Launen handelt, erreicht weder Vollkommenheit noch Glück, noch das höchste Ziel.
ERLÄUTERUNG: Wie zuvor beschrieben wurde, gibt es für jede Kaste und jeden Lebensstand der menschlichen Gesellschaft bestimmte Anweisungen der śāstras ( śāstra-vidhi ). Von jedem wird erwartet, daß er diese Regeln und Vorschriften einhält. Wenn man sie nicht einhält und launenhaft handelt, wie es seine Lust, seine Gier und seine Wünsche verlangen, wird man nie die Vollkommenheit des Lebens erreichen. Mit anderen Worten, wenn jemand dies alles theoretisch weiß, aber dieses Wissen nicht in seinem eigenen Leben anwendet, muß er als der niedrigste der Menschen angesehen werden. Von einem Menschen wird erwartet, daß er bei klarem Verstand ist und den Regulierungen folgt, die vorgeschrieben sind, um sich auf die höchste Stufe des Lebens zu erheben. Aber wenn er ihnen nicht folgt, erniedrigt er sich. Und selbst wenn er den Regeln und Regulierungen und den Moralprinzipien folgt, aber letztlich nicht zur Stufe kommt, wo er den Höchsten Herrn versteht, erweist sich all sein Wissen als wertlos. Und selbst wenn er akzeptiert, daß es einen Gott gibt, sich aber nicht in Seinem Dienst beschäftigt, bleiben seine Bemühungen immer noch wertlos. Deshalb sollte man sich allmählich auf die Ebene des Kṛṣṇa-Bewußtseins und des hingebungsvollen Dienstes erheben; erst dann, auf dieser Ebene, kann man die höchste Vollkommenheit erlangen, und nicht anders.
Das Wort kāma-kārataḥ ist sehr bedeutsam. Jemand, der wissentlich gegen die Regeln verstößt, handelt aus Lust. Obwohl er weiß, daß es verboten ist, tut er es dennoch. Das wird als launenhaftes Handeln bezeichnet. Und obwohl er weiß, daß etwas getan werden muß, tut er es nicht; aus diesen Gründen wird er launenhaft genannt. Solchen Menschen ist es bestimmt, vom Höchsten Herrn verdammt zu werden. Sie können nicht die Vollkommenheit erlangen, die für das menschliche Leben bestimmt ist. Das menschliche Leben ist ganz besonders dafür bestimmt, daß man sein Dasein läutert, und wer den Regeln und Regulierungen nicht folgt, kann weder geläutert werden noch die Ebene wahren Glücks erreichen.
Vers 24
24
tasmaAcC$AñM ‘amaANAM tae k(AyaARk(AyaRvyavaisTataAE /
ÁaAtvaA zAAñivaDaAnaAe·M( k(maR k(tauRimah"AhR"is$a //24//
tasmāc chāstraṁ pramāṇaṁ te
kāryākārya-vyavasthitau
jñātvā śāstra-vidhānoktaṁ
karma kartum ihārhasi
tasmāt – daher; śāstram – die Schriften; pramāṇam – Beweis; te – deine; kārya – Pflicht; akārya – und verbotene Tätigkeiten; vyavasthitau – beim Bestimmen; jñātvā – kennend; śāstra – der Schriften; vidhāna – die Vorschriften; uktam – wie erklärt; karma – Handlung; kartum – handeln; iha – in dieser Welt; arhasi – du solltest.
Man sollte daher anhand der Unterweisungen der Schriften lernen, was Pflicht und was nicht Pflicht ist. Wenn man diese Regeln und Vorschriften kennt, sollte man so handeln, daß man allmählich erhoben wird.
ERLÄUTERUNG: Wie es im Fünfzehnten Kapitel heißt, sind alle Regeln und Vorschriften der Veden dafür bestimmt, Kṛṣṇa zu erkennen. Wenn man durch das Studium der Bhagavad-gītā Kṛṣṇa versteht und sich auf die Ebene des Kṛṣṇa-Bewußtseins erhebt, indem man hingebungsvollen Dienst ausführt, hat man die höchste Vollkommenheit des vedischen Wissens erreicht. Śrī Caitanya Mahāprabhu machte diesen Vorgang sehr leicht: Er bat die Menschen, einfach Hare Kṛṣṇa, Hare Kṛṣṇa, Kṛṣṇa Kṛṣṇa, Hare Hare/ Hare Rāma, Hare Rāma, Rāma Rāma, Hare Hare zu chanten, sich im hingebungsvollen Dienst des Herrn zu beschäftigen und die Reste der Speisen zu sich zu nehmen, die der Bildgestalt geopfert wurden. Man sollte verstehen, daß jemand, der sich direkt in all diesen hingebungsvollen
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