BIANCA EXKLUSIV Band 0174
wir“, sagte sie, „bevor noch irgendetwas passiert.“
Er legte den Arm um sie, als sie hinausgingen, doch seine Gedanken weilten weiterhin bei Vittorio.
„Erzähl mir von deiner Mine“, bat Bianca. Sie saßen im Wohnzimmer seines Bungalows vor dem Kamin, in dem Neill ein Feuer gegen die Kälte entfachte, die er angeblich verspürte. Sie fand es nicht kalt, hielt ein Kaminfeuer aber für sehr romantisch.
„Als wir sie übernommen haben, war sie wegen schlechten Managements in den roten Zahlen. Jetzt wirft sie endlich Profit ab, und ich werde künftig eine weniger aktive Rolle spielen. Es gibt einige andere Dinge, die ich tun möchte.“
„Wie den Mount Everest besteigen?“
„Das, und lernen, ein guter Vater zu sein.“
„Aber das kann warten, bis du den Berg bestiegen hast, stimmt’s?“ Aus den Augenwinkeln warf sie ihm einen prüfenden Blick zu, als er sich vor die Couch auf den Fußboden setzte.
„Ein guter Vater sein ist wichtiger. Aber die Chance, den Mount Everest zu besteigen, ergibt sich nur einmal im Leben.“ Sein Kinn war trotzig vorgereckt, und obwohl sie anderer Meinung war als er, empfand sie seinen Trotz als ebenso attraktiv wie alles andere an ihm.
Liebe ist gefährlich, dachte sie. Sie führt dazu, dass man die Unzulänglichkeiten einer Person übersieht. „Wir müssen einige Dinge besprechen“, sagte sie hilflos. „Vielleicht ergibt sich keine weitere Gelegenheit dazu.“
Er nahm ihre Hand und betrachtete den von ihr entworfenen Ring aus Gold und Silber an ihrem Mittelfinger. „Eines dieser Dinge ist Vittorio.“
Verständnislos blickte sie ihn an.
„Du hast mir gesagt, dass es keinen Mann in deinem Leben gibt.“
„Das stimmt auch.“
„Ich möchte dir gern glauben.“
Verärgerung stieg in ihr auf. „Und warum solltest du das nicht können?“
„Ich habe den Namen Vittorio auf deinem Notizblock gesehen.“
Bianca entriss ihm die Hand. „Er ist mein Manager und außerdem so alt, dass er mein Großvater sein könnte. Ich habe ihn aus dem Ruhestand geholt, in den er möglichst bald zurückkehren möchte.“
Einen Moment lang blickte er sie abwägend an. Dann warf er den Kopf zurück und lachte. „Du musst zugeben, dass ich Grund hatte zu zweifeln.“
„Du meinst, weil ich dir nichts von Tia gesagt hatte?“
„Ja, natürlich.“
Sie starrte in die Flammen. „Den Vorwurf habe ich wohl verdient.“
„Erzähl mir von Vittorio.“
„Ich habe ihm grünes Licht für die Edelstein-Kollektion gegeben, und er will alles über die Viceroy-Bellamy-Mine und die Smaragde erfahren. Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich ihm das Video schicken.“
„Sicher. Ich schicke es ihm selbst.“ Es klopfte an der Tür. „Das ist der Zimmerservice.“ Neill öffnete, nahm das Tablett in Empfang und stellte es auf den Couchtisch. Darauf befanden sich eine Flasche Champagner in einem silbernen Kühler, zwei Sektflöten und zwei Hamburger mit Pommes.
Sie blickte ihn an. Er blickte sie an. Und beide brachen in Gelächter aus.
„Weil wir es beide gern essen“, erklärte Neill. Er schenkte Champagner ein und hob sein Glas. „Auf Tia.“
„Auf Tia“, sagte sie ernst und leerte das Glas zur Hälfte.
Später, als sie auf dem Teppich vor dem Kamin lagen, bemerkte er: „Weißt du eigentlich, dass du meine liebste Verwandte bist?“
„Wir sind nicht verwandt.“
„Ein bisschen schon.“
„Wir sind Eltern.“
„Hast du Fotos von Tia kurz nach der Geburt?“
„Im Kreißsaal.“
„Und von ihrem Zimmer?“
„Von beiden – in Paris und in Rom.“
„Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.“
Sie drehte sich auf den Bauch und blickte in seine Augen, die ein wenig kummervoll wirkten. „Warum kommst du nicht nach Paris und Rom, nachdem du den Everest bestiegen hast? Du wirst Erholung nötig haben.“
„Was meinst du damit?“, hakte er belustigt nach.
„Das.“ Sie küsste seine Augenlider. „Und das.“ Sie küsste seine Lippen.
Er zog sie dicht an sich und schmiegte die Hände um ihr Gesicht. „Ich glaube, ich möchte mich jetzt sofort erholen.“ Er küsste sie so leidenschaftlich, dass es ihr den Atem raubte.
Sie schmiegte sich an ihn und schloss die Augen. Einen Moment lang musterte er sie. Dann küsste er ihren Hals, öffnete die Knöpfe ihres Pullovers und liebkoste ihre Brüste.
Es war wundervoll, von ihm gestreichelt zu werden und sich ausziehen zu lassen. Irgendwie entledigte er sich auch seiner Kleidung, und sie schmiegten sich begierig
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