BIANCA EXKLUSIV Band 0174
auch nicht.“
Neben dem Podium stand ein kleiner, runder Tisch, der von strategisch platzierten Topfpflanzen abgeschirmt wurde. Neill führte sie dorthin und rückte ihr einen Stuhl zurecht. „Du siehst wundervoll aus, Bianca. Du lässt sogar einen albernen Fummel in scheußlichem Rosa wie ein Pariser Modell wirken.“
Sie stöhnte. „Ich kenne einige Pariser Modeschöpfer persönlich und weiß, dass diese Bemerkung sie sehr kränken würde.“
Er wurde ernst. „Du musst ein aufregendes Leben in Paris und Rom führen.“
„Nicht mehr so sehr, seit Tia da ist.“
„Das tut mir leid.“
„Schon gut. Früher hätte es mich gestört, aber seit sie da ist, hat sich mein Leben verändert, und zwar positiv.“
Sie wirkte so aufrichtig und so tapfer, dass ihm ein Kloß in die Kehle stieg. „Als du von der Schwangerschaft erfahren hast, musst du sehr zornig auf mich gewesen sein.“
Sie nahmen Sekt von einem Kellner in Empfang, bevor Bianca erwiderte: „Das war ich wohl, aber nur am Anfang, und nicht nur auf dich. Ich hatte mich furchtbar töricht verhalten.“
„Du musst wissen, dass ich nicht geahnt habe, dass auch nur die geringste Chance auf eine Schwangerschaft bestand.“
„Das weiß ich.“
„Wir hätten trotzdem vorsichtiger sein sollen.“
Nachdenklich strich sie über den Rand ihres Glases. „Ich würde nichts ändern wollen, Neill. Seit ich Tia habe, weiß ich, wie leer mein Leben vorher war. Das Einzige, was ich …“
Er nahm ihre Hand, als sie verstummte. „Sprich weiter.“
Sie holte tief Luft. „Ich wünschte, ich könnte ihr geben, was ich nie hatte – ein beständiges Familienleben.“
„Die Art, die keiner von uns beiden hatte“, murmelte er leise.
„Ja, so ähnlich. Ich habe vor, Tia hier in den Staaten aufwachsen zu lassen. Ich werde die Hauptgeschäftsstelle von D’Alessandro hierher verlegen und die Filialen in Europa von anderen leiten lassen. Ich werde meinen Beruf beibehalten, aber die Reisen auf ein Minimum beschränken. Ich werde irgendwo ein Haus suchen, eine gute Schule und alles, was Tia sonst noch braucht.“
„Ich werde sie sehen wollen. Sie sollte ihren Vater kennen.“
Bianca wandte den Blick ab. „Vermutlich.“
„Ich will dich auch finanziell unterstützen.“ Er winkte ihre Einwände fort. „Ich weiß, dass du es nicht brauchst. Aber ich bin ihr Vater. Sie ist nicht länger deine alleinige Verantwortung.“
Abrupt blickte sie ihn an. „Soll das heißen, dass du mit entscheiden willst, in welche Schule sie geht und welches Kindermädchen ich für sie engagiere?“
„Ich habe das alles noch nicht in allen Einzelheiten durchdacht. Schließlich weiß ich erst seit heute Morgen, dass ich Vater bin. Ich spreche nur an, woran ich gerade denke, und wenn du mich so ansiehst, kann ich gar nicht denken.“
In diesem Moment tanzte Nana an den Tisch. „Das ist also diejenige“, sagte sie verschwörerisch zu Neill und zwinkerte Bianca zu. „Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe – imponiere ihr mit der Glut deiner Leidenschaft.“ Sie lachte herzhaft und tanzte wieder davon.
„Was in aller Welt meint sie damit?“, wollte Bianca wissen.
„Ich glaube, wir sollen miteinander tanzen. Und wenn du es nicht tust, wirst du meinen Vater ertragen müssen.“
Bianca folgte seinem Blick und sah Budge mit einem breiten Grinsen nahen.
„Im Leben nicht.“ Sie sprang auf und eilte vor Neill auf das Parkett.
Zum Glück hatte die Kapelle ihren Ausflug in die Moderne beendet und war zum Altbewährten zurückgekehrt. Neill schloss Bianca in die Arme. Er hatte eine ausgezeichnete Tanzschule besucht und wusste, dass er ein guter Tänzer war. Doch sie war von Natur aus leichtfüßig und folgte seiner Führung, als wäre es ihr angeboren.
„Konntest du schon immer so gut tanzen?“, fragte er.
Sie lächelte zu ihm auf. „Du hättest mich in alten Zeiten auffordern sollen. Dann wüsstest du es.“
„Wir waren nie zusammen bei einer Tanzveranstaltung.“
„Doch. Erstens bei der Hochzeit unserer Eltern …“
„Da war ich sauer, weil ich wegen einer wunderlichen Laune von Budge aus einem wundervollen Segelurlaub in Maine zurückbeordert wurde.“
„Du hast meine Mutter für eine wunderliche Laune gehalten?“
„Ich war der Meinung, dass die Ehe nicht klappen würde, und ich hatte ja wohl recht.“
Sie seufzte. „Allerdings. Aber zurück zum Thema. Ich erinnere mich noch genau, dass wir zusammen auf einem großen Ball waren und du Jennifer Belknap
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