BIANCA EXKLUSIV Band 0174
ihn.
Endlich verstand er, dass Glücklichsein wirklich das zentrale Problem war und dass es zu finden und festzuhalten war, indem man bedeutungsvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufbaute. Mit klopfendem Herzen suchte er Biancas Blick, um seine Erkenntnis mit ihr zu teilen.
Doch sie blickte nicht in seine Richtung, sondern hinauf zu den Hubschraubern, wie alle anderen.
Saffron musste schreien, um sich über den Lärm hinweg Gehör zu verschaffen. Inzwischen war sie am Ende der Ansprache angelangt. Sie blickte Eric und Caroline an und fragte: „Willst du, Caroline, Eric zu deinem rechtlich angetrauten Ehemann nehmen?“
Caroline sagte nichts.
Saffron neigte fragend den Kopf. „Caroline?“, hakte sie nach, doch wegen des Lärms war nur die Bewegung ihrer Lippen zu sehen.
Genevieve, die in der vordersten Reihe saß, beugte sich vor und zischte: „Sag es, Caroline!“
Caroline blinzelte, schaute Eric an und schrie: „Nein!“ Und daraufhin stürmte sie davon.
Während die Anwesenden die Flucht der Braut mit offenen Mündern verfolgten, fiel ein fotografierender Fallschirmspringer aus dem Himmel und landete auf Lizzie. Joe, der Feuerwehrmann war, trug sie geistesgegenwärtig ins Hotel. Angesichts der lautstarken Empörung, die sich ringsumher erhob, flüchtete der Fallschirmspringer in den Teich, wo er von dem erzürnten Godzilla angegriffen wurde. Auch die Hubschrauber machten sich eiligst davon.
Genevieve schluchzte lauthals, Eric war nirgendwo zu sehen, und Nana lief aufgeregt umher und wollte wissen: „Was hat Caroline gesagt? Kann mir mal jemand verraten, was hier los ist? Gibt es keine Party?“
„Natürlich gibt es eine Party“, versicherte Hainsworth. Mit grimmiger, aber entschlossener Miene stieg er auf einen Stuhl und klatschte kräftig in die Hände. Es dauerte eine Weile, aber schließlich beruhigten sich die lamentierenden Gäste und schenkten ihm ihre Aufmerksamkeit.
„Danke, dass ihr alle heute gekommen seid!“, rief er. „Ich weiß zwar nicht, wo genau das Problem liegt, aber eines weiß ich. Die Swan’s-Inn-Hotelkette ist berühmt für ihre Gastfreundlichkeit, und wir werden niemanden wegschicken. Der Empfang wird wie geplant abgehalten.“
Diese Ankündigung wurde mit zögerndem Applaus und erleichtertem Aufatmen begrüßt.
Nana strahlte und rief: „Dann lasst uns feiern!“
Wie auf Stichwort begann eine Kapelle in einem der Zelte zu spielen, und eine lange Reihe Kellner marschierte mit schwer beladenen Tabletts voller köstlicher Horsd’œuvres und Aperitifs aus dem Hotel.
Genevieve tupfte sich behutsam mit einem Taschentuch die verschmierte Wimperntusche ab und griff mit der anderen Hand begierig nach einem kräftigen Cocktail.
Die sanften Klänge des exklusivsten Orchesters im Umkreis füllten das rosa-weiß gestreifte Zelt auf dem Rasen vor dem Hotel.
Neill, der eine ganze Zeit vergeblich nach Eric gesucht hatte, wünschte sich nichts sehnlicher, als Bianca in den Armen zu halten. Er hatte sie mit anderen tanzen sehen, und ihre graziösen Bewegungen hatten ihm den Atem geraubt.
Er bahnte sich einen Weg durch die rein maskuline Menge, die Bianca umringte. Jeder ledige Mann schien fasziniert von ihr zu sein und hing förmlich an ihren Lippen.
Neill konnte nicht verstehen, mit welchem Thema sie ihre Bewunderer ergötzte, aber dann hörte er deutlich den Namen Vittorio. Das veranlasste ihn, die Ellbogen einzusetzen und sich entschieden zu ihr durchzukämpfen. „Bianca, lass uns tanzen.“
„Oh, Neill! Ich wusste gar nicht, dass du da bist“, sagte sie erstaunt und blickte ihn mit großen Augen an.
Für ihn gab es nur noch Bianca. Er wollte in den Tiefen ihrer blauen Augen versinken und nie wieder auftauchen. Er nahm ihre Hand und führte sie zu den Klängen einer langsamen Ballade auf das Parkett. Gerade als er sie in die Arme geschlossen hatte, schlug die Band einen rasenden Takt an, der Rap, Rock und Disco in einem Stück zu vereinen schien.
Neill und Bianca blickten sich an und brachen in Gelächter aus. Mehrere junge Paare begannen, sich zu der wilden Musik zu verrenken.
„Ich hasse es, zu tanzen, ohne dass man sich berührt“, sagte er.
„Ich auch. Dann kann man genauso gut allein tanzen.“
„Was sinnlos wäre, oder? Vielleicht sollten wir uns lieber setzen.“
„Vielleicht.“ Zögernd blickte sie zu dem langen Tisch, an dem die Trauzeugen und Brautjungfern saßen. „Aber ich möchte lieber nicht bei der Hochzeitsgesellschaft sitzen.“
„Ich
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