BIANCA EXKLUSIV Band 0180
war Lust und Qual zugleich. Mit jedem Atemzug verschmolzen sie mehr miteinander, und Jakes Kuss war genauso fordernd wie seine Bewegungen. Sie kochten förmlich vor Leidenschaft … und strahlten eine unglaubliche Hitze aus, die sie wie eine Wolke umhüllte und ihnen den Atem raubte. Ihr Rhythmus war einfach, so einfach wie der uralte Rhythmus der Natur. Plötzlich wusste sie, wer sie war und wohin sie gehörte. Sie gehörte zu Jake.
Seine Stöße wurden kräftiger und tiefer. Sie schlang ihre Beine um ihn und überließ sich dem Verlangen, das immer zwischen ihnen existiert hatte. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn sie für immer vereinigt gewesen wären. Viele kleine Wellen der Lust rieselten durch sie hindurch, aber Tori hielt sich zurück. Sie wollte mehr.
Schließlich spürte sie, dass sie die Lust nicht länger ausdehnen konnte. Sie musste dem Verlangen nachgeben. Jake begleitete sie, ging mit ihr mit, und die Zeit schien stillzustehen, während die Welt um sie herum in tausend Stücke zu zersplittern schien. Ihr rollten die Tränen über die Wangen, als Jake leise ihren Namen rief, sich verkrampfte und wieder entspannte.
Ein paar Minuten hielt er sie immer noch dicht an sich gedrückt.
„Vielleicht sollten wir uns ins Bett legen“, spottete sie, als ihr Atem sich wieder normalisiert hatte. „Sonst musst du immer aufpassen, dass ich nicht vom Sofa rutsche.“
Er lachte. „Wenn wir uns jetzt ins Bett legen, bekommen wir nie unser Dinner.“
„Ist mir vollkommen egal.“
„Nein, ist es nicht. Du machst dir immer viel zu viel Gedanken. Über alles. Das stört mich an der Sache.“
Sämtliche Hoffnungen und Träume waren im Bruchteil einer Sekunde verflogen und sie war wieder mit dem realen Jake konfrontiert. Mit dem Jake, der ihr mehr als einmal erklärt hatte, was er von der Ehe hielt.
„Was fangen wir denn jetzt mit uns an?“, fragte Tori ernüchtert.
„Das hängt ganz von dir ab. Und davon, wie du dir das Leben mit Andy vorstellst.“
Tori musste nicht lange nachdenken. Sie wusste, dass ihre Entscheidung ihr nichts als Kummer bereiten würde. Aber Kummer gehörte zum Leben, und sie liebte Jake zu sehr, um ihn einfach fortschicken zu können. „Ich möchte diese Nacht mir dir genießen. Du weißt nicht, ob du in Santa Fe bleibst. Ich weiß auch nicht, was der Tag morgen bringen wird. Lass uns einfach weitersehen, wenn es so weit ist. Tag für Tag.“
„Klingt gut.“
„Meine Mom und ihr Freund kommen nächste Woche an. Wenn sie hier sind …“
Er tippte ihr mit dem Finger auf das Kinn. „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass du dann beschäftigt bist. Lass uns einfach sehen, was kommt. Tag für Tag.“
Tori begriff, dass Jake zufrieden war. Im Moment jedenfalls. Aber sie wollte ihn für immer, und tief im Innern ahnte sie, dass das ihre Liebe zerstören würde. Im Moment hielt er sie eng umschlungen. Und sie ihn.
Das reicht mir, dachte sie insgeheim. Jetzt jedenfalls.
Der Sonnenaufgang war wunderschön. Es war der Sonntag von Andys Taufe, und die frische Luft roch schon ein wenig nach Winter. Jake genoss die feierliche Zeremonie und den anschließenden Empfang in vollen Zügen. In der Woche, bevor Sylvia Phillips und Sean Brady angekommen waren, hatte er jede Nacht bei Tori verbracht, und sie hatten wenig Schlaf bekommen. Aber seit ihre Mutter in der Stadt war, hatte er Tori nur selten allein zu Gesicht bekommen. Er vermisste sie sehr, nicht nur körperlich.
Viele Leute waren nach der Taufe zum Empfang zu Tori gekommen. Es war laut und geschäftig zugegangen. Aber schließlich waren Nina, Charlie, Jakes Mom und die Zwillinge wieder verschwunden. In den letzten Tagen hatte Jake die Gelegenheit gehabt, Sylvia und Sean ein bisschen besser kennenzulernen. Er mochte sie beide, obwohl ihm die Spur von Misstrauen in ihren Blicken nicht verborgen geblieben war. Was Tori ihnen wohl über mich erzählt hat?, fragte er sich manchmal.
Jake schaute zu, wie Sylvia mit Andy im Sessel saß, ihm sanft über das Kinn strich und mit seinen kleinen Fingern spielte. Ihre Blicke begegneten sich. Was geht ihr jetzt durch den Kopf?, überlegte er wieder. Dass es dumm war von ihrer Tochter, sich eine Affäre aufzuladen, die keine Chance auf eine Zukunft hatte?
Es fühlte sich an, als würde ihm jemand ein scharfes Messer zwischen die Rippen rammen, wenn er an die Trennung von Tori dachte. In ihren Armen verspürte er eine Ruhe, die er seit Marions Tod nicht mehr empfunden hatte. Sein
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