BIANCA EXKLUSIV Band 0180
Brust zusammen.
Jake erhob sich ebenfalls. Auch er wirkte verärgert. „Ich habe mir eben Sorgen um dich gemacht. Es kommt ja wohl nicht darauf an, ob du ihn eine Stunde früher oder später zurückrufst.“
„Woher willst du das wissen? Nur weil wir … weil wir …“ Sie fand nicht die richtigen Worte für das, was sich vor ein paar Minuten zwischen ihnen abgespielt hatte. „Nur weil wir uns näher kommen, hast du noch lange nicht das Recht, für mich zu entscheiden.“
Jake musterte sie aufmerksam. „Vielleicht ist es ganz gut, dass ich dringend zur Arbeit muss“, stieß er abrupt hervor, zog die Autoschlüssel aus der Tasche seiner Jeansjacke und verabschiedete sich noch nicht einmal, als er das Haus verließ. Tori fragte sich, ob und wann sie ihn wohl jemals wiedersehen würde.
War ich zu heftig? Den ganzen Tag über bis zum nächsten Vormittag ging Tori die Frage nicht mehr aus dem Kopf. Sie musste unbedingt aus dem Haus, und deshalb lud sie Andy ins Auto und fuhr mit ihm zu Jake. Aber er war nicht zu Hause. Enttäuscht zog sie einen Zettel aus ihrer Handtasche und schrieb ihm einen kurzen Brief.
Jake,
gestern hätte ich nicht so hart auf Dich reagieren dürfen. Ich würde gern mit Dir darüber reden. Und ich würde gern für Dich kochen, um mich bei Dir zu bedanken. Für alles, was Du für Andy und mich getan hast. Wenn Du es einrichten kannst, komm doch morgen Abend gegen sieben bei uns vorbei. Wenn nicht, muss ich die ganze Woche über Reste essen …
Tori
Am nächsten Morgen auf dem Weg zum Kinderarzt fragte sie sich, ob Jake die Einladung zum Dinner wohl akzeptieren würde. Als sie wieder zu Hause war, gab sie Andy zu essen und legte ihn schlafen. Während er schlief, bereitete sie die Tortilla-Wraps vor, zauberte ein paar Dips und kochte Karamellpudding zum Nachtisch.
Andy wachte wieder auf. Sie fütterte ihn und ließ ihm dann ein Bad ein. Nachdem sie ihn abgetrocknet hatte, legte sie ihn aufs Bett, spielte mit seinen kleinen Fingern und turnte mit den Füßchen, massierte ihm sanft die Haut und erzählte ihm Geschichten über die Figuren, die an seinem Mobile hingen. Danach fütterte sie ihn wieder und legte ihn dann schlafen. Es war fast halb acht, und langsam fand sie sich damit ab, dass sie allein essen musste. Es macht überhaupt nichts, wenn ich ihn so schnell nicht wieder sehe, redete sie sich krampfhaft ein, obwohl sie es besser wusste.
Ihr stockte fast der Atem, als es klingelte. Sie trug eine türkisfarbene Seidenbluse und eine weite Hose. Auf dem Weg zur Tür fuhr sie sich noch mal durch ihr Haar, blieb kurz vor dem Spiegel stehen, bevor sie öffnete, und atmete tief durch.
Jake grinste über das ganze Gesicht und ließ seinen Blick anerkennend über ihr Outfit schweifen. „Erwartest du jemanden?“
„Ja, eigentlich schon. Ich hatte schließlich um Antwort gebeten …“
Er ließ den Blick nicht eine Sekunde von ihr und trat ein.
Tori zeigte auf die Weinflasche, die er in der Hand hielt. „Ich hole die Gläser.“
Nachdem Jake einen Blick auf Andy geworfen hatte, kam er zu ihr in die Küche. „Ich wünschte, ich könnte auch so süß schlafen.“
„Und ich frage mich, ob ich jemals wieder so süß schlafen werde“, entgegnete Tori. „Weil ich mindestens einmal pro Stunde aufwache und nach ihm sehen muss.“
Bevor sie wusste, wie ihr geschah, stand er neben ihr. „Tori.“ Es klang unglaublich verführerisch, wenn er ihren Namen aussprach.
Regungslos wartete sie darauf, was passierte. Als er sie umarmte, schmiegte sie sich eng an ihn.
„Es tut mir leid, dass ich so heftig reagiert habe“, entschuldigte sie sich wieder.
„Und mir tut es leid, dass ich einfach davongelaufen bin. Ich bin heute Abend zu spät gekommen, weil ich nicht wusste, ob ich überhaupt kommen soll.“
„Ich bin froh, dass du da bist“, flüsterte sie.
Er rieb seine Wange an ihrer und küsste sie zärtlich auf den Nacken. Ein heißer Schauer überlief sie. Wir müssen reden, beschwor sie sich. Ich muss wissen, ob ich den Traum ganz allein träume … Aber Andy schlief, Jake hielt sie in seinen Armen, und sie wollte nichts anderes als sich eng an ihn schmiegen.
„Warum stellst du den Herd nicht aus?“, murmelte er ihr ins Ohr.
„Willst du nichts essen?“
„Im Moment liegt mir nichts ferner.“ Seine Hände waren über ihren Körper geglitten und ruhten jetzt auf ihrer Brust. „Und dir?“
„Ich habe auch keinen Hunger“, flüsterte sie, griff hinter sich an den Herd und
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